ben sein, dass die Freiheitlichen generell keine Freude mit Quoten haben, aber auf universitärer Ebene sind solche Regelungen besonders kontraproduktiv. Einerseits beklagen wir, dass unsere Universitäten im internationalen Vergleich und in den Rankings eher abfallen als sich verbessern, und andererseits führen wir solche Regelungen ein, die der Sache nicht dienlich sind.
Meine Damen und Herren, auf universitärer Ebene hat als einziges Kriterium und Auswahlkriterium Exzellenz und Qualität zu gelten, Quoten haben da überhaupt nichts verloren, im Gegenteil, würde ich sagen, sie sind sogar eher diskriminierend und von den meisten Frauen, gerade an den Universitäten, gar nicht gewollt. Es gibt Universitäten, an denen es nur sehr wenige Frauen gibt, und ich glaube, keine Frau will dann in den Ruf kommen, eine Quotenfrau zu sein.
Ich darf hier das Beispiel der Montanuniversität in Leoben anführen. Wir haben Gott sei Dank das Glück, eine hervorragende Vizerektorin zu haben, die garantiert keiner Quotenregelung für dieses Amt bedarf, sondern aufgrund ihrer Fähigkeiten eine hervorragende Rektorin abgibt.
Aber schauen wir uns das Kollegium an: Unter den Vertretern der Professoren ist keine einzige Frau. Und warum? – Nicht deshalb, weil wir in Leoben so frauenfeindlich sind, sondern ganz einfach deshalb, weil es sie nicht gibt. Es gibt im ganzen Universitätskollegium, glaube ich, nur zwei Frauen. Und warum ist das so? – Man darf ja nicht vergessen, dass jene, die jetzt Professoren werden, vor 10 bis 30 Jahren studiert haben, also zu einer Zeit, als gerade bei den montanistischen Wissenschaften der Frauenanteil noch extrem gering war. Es war halt einmal nicht so beliebt, wie es damals noch geheißen hat, Bergwesen, Erdölwesen oder Hüttenwesen zu studieren. Jetzt haben wir zwar Gott sei Dank eine Steigerung, aber der Frauenanteil an den Studierenden liegt noch immer unter 25 Prozent. Es geht schleppend nach oben, hauptsächlich durch neue Studienrichtungen. Bei den Erstsemestrigen liegen wir gerade einmal bei 27 Prozent Frauenanteil.
Und da ist eine solche Quotenregelung natürlich schon zu hinterfragen, denn logischerweise gibt es – rein statistisch – überall dort, wo es mehr gibt, auch mehr Gute. Umgekehrt gilt die Regelung ja auch nicht. Es gibt Studien, wo es wesentlich mehr Frauen gibt, aber dort ist das umgekehrt kein Problem. Also da gibt es auch keine Männerquote. (Heiterkeit bei der SPÖ.)
Ganz besonders stutzig gemacht hat mich die Aussage von Herrn Kollegen Schennach im Ausschuss, der gemeint hat, man müsste eigentlich überhaupt eine Quote für die Professoren, also für deren Berufung einführen. Das halte ich für eine gefährliche Drohung und für nicht im Sinne einer positiven Entwicklung für Wissenschaft und Forschung.
Die Besten sollen zum Zug kommen – das darf das einzige Kriterium sein. Und das ist einer der wesentlichen Gründe, dass wir dieser Vorlage nicht zustimmen werden. (Beifall bei der FPÖ.)
19.49
Vizepräsident Mag. Harald Himmer: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Bundesrat Mag. Jachs. – Bitte, Herr Kollege.
19.49
Bundesrat Mag. Christian Jachs (ÖVP, Oberösterreich): Herr Präsident! Frau Bundesminister! Herr Staatssekretär! Ich möchte es ja gar nicht verhehlen: Der erste Teil der Rede des Kollegen Krusche hat mir sehr gut gefallen. Da war er überaus sachlich, hat die Novelle gelobt, hat die Pluspunkte und die positiven Seiten herausgestrichen. Aber wirklich schmunzeln musste ich bei den Themen – bei den Negativpunkten aus
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