eine Frau gebraucht werden. Homosexuelle – und ich werte und bewerte die sexuelle Orientierung nicht – können eben keine Kinder bekommen, das ist einfach so. Und damit würde ich auch sagen: Punkt. Es gibt nämlich schon Grenzen, und nur weil man etwas will, heißt das noch lange nicht, dass man das auch haben kann. Aber in diesem Fall ist es so, ein lesbisches Paar sagt: Wir wollen aber ein Kind haben, weil das für uns zu Familie dazugehört! Daher sagen Sie: Natürlich, das machen wir!
Kardinal Schönborn hat davor gewarnt, dass es zu einem Recht auf ein Kind um jeden Preis kommt, und da sind wir eigentlich schon angelangt. Bei der SPÖ und bei den Grünen wundert uns das ja nicht, sie haben ein Gesellschaftsmodell, in dem die Form der klassischen Familie eigentlich aufgebrochen ist. Es läuft immer unter dem Titel, das sei heute gesellschaftliche Realität, die klassische Familie gäbe es nicht mehr. Und da muss man sich fragen, ob Sie sie überhaupt noch wollen. Die Patchworkfamilien kennen wir sowieso, und die Homosexuellen müssen auch eine Familie sein, die müssen auch Eltern sein dürfen. England hat gerade beschlossen, dass man auch drei Elternteile haben kann. Und so geht es dahin.
Das überrascht uns ja überhaupt nicht, man muss sich ja nur anschauen, was da alles so kolportiert wird: An den Schulen in Wien werden die armen Buben gezwungen, Mädchenkleider anzuziehen, und umgekehrt – die Buben mussten sich im Fasching als Prinzessin verkleiden, um zu fühlen, wie es ist, ein Mädchen zu sein. (Zwischenruf des Bundesrates Tiefnig.) Die Buben wollten das nicht, und die Mädchen eigentlich auch nicht so wirklich, aber das ist halt Teil dieses Gesellschaftsbildes, das Sie heute als richtig und gut ansehen.
Wir müssen uns schon im Kindergarten über die verschiedenen sexuellen Ausrichtungen unterhalten, und wenn nicht im Kindergarten, dann doch spätestens in der Schule, damit die armen kleinen Volksschüler – wir reden von Sieben-, Acht- und Neunjährigen – auch darüber Bescheid wissen. In Deutschland ist das noch viel weiter fortgeschritten als bei uns, da gehen einige Bundesländer schon daran, das auch umzusetzen. Ich sage Ihnen: Ich halte das für Kindesmissbrauch, ich halte das wirklich für Kindesmissbrauch! (Beifall bei der FPÖ.) Die armen Kleinen sind damit wirklich total überfordert und wissen überhaupt nicht mehr, wo oben und unten und hinten und vorn ist.
Von der ÖVP sind wir natürlich schon sehr überrascht, dass Sie da zustimmen; wir werden es ja heute sehen, ob Sie das einheitlich machen oder nicht – aber allein, dass dieses Gesetz im Nationalrat von Ihnen schon eine Mehrheit bekommen hat, überrascht uns wirklich sehr, denn Sie sind doch die selbst ernannte Familienpartei! Sie halten doch dieses konservative Bild zumindest in Ihren Sonntagsreden immer hoch, Sie haben sich ja das Fähnlein der Familie auf Ihr Revers geheftet. Nur merkt man eigentlich nicht sehr viel davon.
Ich kann mich noch erinnern, als 2012 die Gleichstellung der Homosexuellenehe beschlossen worden ist, hat Kollege Perhab gesagt – ich zitiere aus dem Stenographischen Protokoll von damals –:
„Wenn ich heute zustimmen kann – und das nicht aus Überlegungen, die leichtfertig sind –, dann deswegen, weil im Gesetz zwei Dinge nicht passiert sind. Das Erste ist: keine Adoptionsmöglichkeiten für Paare gleichgeschlechtlicher Ausrichtung.“ – Darauf habe ich einen Zwischenruf getätigt: „Das werden wir erst sehen, ob das hält!“ – Und Sie haben darauf gesagt: „Das wäre für mich, Frau Kollegin Mühlwerth, der absolute Knackpunkt einer Ablehnung. Das ist so. Ich habe das auch in meinen eigenen Reihen kundgetan.“ (Bundesrat Perhab: Ich bleibe dabei!) – Schön für Sie!
In einer langen Kette von Umfallern der ÖVP ist das halt jetzt ein weiteres Glied, was uns nicht weiter überrascht. (Bundesrat Poglitsch: Außer Populismus könnt ihr gar nichts! – Vizepräsident Himmer übernimmt den Vorsitz.)
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