BundesratStenographisches Protokoll843. Sitzung / Seite 169

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Unsere Jugend weiß sich nicht zu benehmen. (Bundesrätin Mühlwerth: Das habe ich so nicht gesagt!)

Wir haben bei der Zukunftskonferenz Herrn Heinzlmaier hier gehabt, Monika! Jetzt sa­ge ich heute nicht „liebe“ dazu, weil das „liebe“ ist mir jetzt abhandengekommen. Jetzt muss ich ganz einfach einmal sagen (Bundesrätin Mühlwerth: Du kannst auch ... Mühlwerth sagen!): Wir haben den Heinzlmaier hier gehabt. Wir haben eine Umfrage bei den Jugendlichen gemacht. Und was haben die Jugendlichen gesagt? – Das war für uns alle überraschend. Sie wissen genau, dass sie sich gut zu benehmen haben. (Bundesrätin Mühlwerth: Ja, das gilt auch für andere!) Sie wissen genau, dass sie gut angezogen antreten müssen. Und sie haben gesagt, was sie wirklich brauchen, ist eine optimale, professionelle Betreuung, und dass wir ihnen helfen, die Ausbildung zu be­kommen, für die sie geeignet sind und wo sie die Talente und Begabungen haben.

Die Zwangsinteressenvertretung, die Wirtschaftskammer: Ja, die ist diejenige, die sich auch darum kümmert, weil die besten Konzepte und Programme sind nun einmal jetzt von uns ausgegangen, denn wir kommen der Verpflichtung, unsere Jugend dement­sprechend auszubilden, auch nach; und da muss man das aufzeigen. Wir haben eine Potenzialanalyse, einen Begabungskompass, und man sagt den Jugendlichen nur, wo ihre Stärken liegen; und dann bindet man sie mit den Eltern mit ein und sagt ihnen, wie sie ausgebildet werden sollen.

Dass unsere Jugend gut ist, dass sie sensationell ist, das sehen wir nicht nur daran, dass wir hoch ausgebildete Fachkräfte haben, dass wir gut unterwegs sind, dass wir auch in wirtschaftlich durchwachsenen Zeiten mit unseren exzellenten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gut durchkommen, sondern das sieht man auch daran, wenn sich un­sere Jugend internationalen Wettwerben stellt. Wir sind jetzt drei Mal hintereinander Europameister geworden. Wir haben 14 Medaillen, Goldmedaillen; die am zweiten, drit­ten Platz haben miteinander nicht so viel. Also da kann man nicht sagen, dass unsere Jugend nichts taugt. Und unsere Betriebe bilden gut aus.

Du hast gesagt ... (Bundesrätin Mühlwerth blickt nach oben.) – Blick zum Himmel nützt auch nichts. (Beifall bei ÖVP, SPÖ und Grünen. Bundesrätin Mühlwerth: Wer weiß!)  Du hast gesagt: Es gibt überall ein paar. Monika, wir brauchen nicht immer von den „paar“ zu reden, wenn ein „paar“ nicht taugen – egal, wo und wann, aber bitte nicht alle in einen Topf werfen. (Beifall bei ÖVP, SPÖ und Grünen.)

Noch einmal: Nein, Monika! Wir machen Politik. Aber bitte nicht auf dem Rücken unse­rer Jugend! Nicht auf dem Rücken unserer Kinder! (Neuerlicher Beifall bei ÖVP, SPÖ und Grünen.) Und das sage ich als Vertreterin der Wirtschaft: Wir sind froh, dass wir so eine tolle Jugend haben. Zeigen wir ihnen ganz einfach auf, welche Möglichkeiten es gibt!

Wir haben auch diesen jungen Menschen gezeigt, die eine zweite, dritte Chance brau­chen, dass es bei uns in Österreich Initiativen gibt, mit denen man sie wieder einglie­dern kann. Ein Kollege von dir, ein freiheitlicher Nationalrat, ist zu dieser Initiative, die die ach so zwangsorientierte Kammer macht – in der Jugendliche mit einer tiergestütz­ten Therapie wieder so weit gebracht werden, dass sie eben teamfähig werden, ausbil­dungsfähig werden –, hingegangen und hat sich erkundigt. Er hat gesagt: Es ist so sen­sationell. – Dort werden die Jugendlichen nicht totgestreichelt. Da wird ihnen nicht alles nachgetragen.

Also bitte, es gibt genug Initiativen, es gibt genug Menschen im Land, die sich um un­sere Jugend bemühen. Zeigen wir bitte das auf, was wir tun, das Positive, und nicht nur das Negative. Wir haben heute wirklich schon genug gehabt.

Meine Bitte geht in die Richtung, ich bin für eine intensive Auseinandersetzung, aber bitte: Unsere Jugend ist viel zu kostbar. Da soll man nur aufzeigen, welche Möglichkei-


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