BundesratStenographisches Protokoll846. Sitzung / Seite 19

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Bundesländern unterwegs, hat es mich besonders gefreut, dass wir unsere Familien­ministerin vergangene Woche in meinem Heimatbezirk begrüßen konnten.

Der Bezirk Reutte, ein Bezirk in Tirol, ist bevölkerungsmäßig der kleinste Bezirk, aber nicht flächenmäßig am kleinsten. Das heißt, wir haben sehr viele Gemeinden, Klein- und Kleinstgemeinden, die natürlich auch bei diesem Thema besondere Herausforde­rungen zu bewältigen haben. Und es ist unter Umständen oft ein bisschen schwieriger, diese zu meistern, als in einer Millionenstadt wie Wien, aber die Familien haben die gleichen Bedürfnisse.

Man konnte sich vor Ort davon überzeugen, wie engagiert dieses Thema angegangen worden ist, auch mit einem neu eröffneten Kinderhort, der in kürzester Zeit wirklich massiv gewachsen ist, an dem sich umliegende Gemeinden beteiligen, um auch für ihre Kinder diese Unterstützung zu gewähren.

Bei einem Besuch im Bezirkskrankenhaus, Bezirkspflegeheim – einer unserer größten Arbeitgeber; es arbeiten dort fast ausschließlich Frauen, daher ist das natürlich ein Schwerpunktthema – hat man gesehen, wie versucht wird, individuelle Lösungen zu finden, damit die Kinder während des Jahres in ihrem Heimatkindergarten sein können, aber in der Sommerzeit eine Sommerbetreuung in der Standortgemeinde gewährleistet ist.

Ein besonderer Punkt – ich glaube, das ist auch unserer Ministerin aufgefallen – war aber auch der Stolz der Bürgermeister, die ihre Projekte vorgestellt haben. Und das ist etwas, was mich besonders freut, weil ich selbst weiß, auch aus Zeiten des Landtages, dass das nicht so selbstverständlich war. Ich weiß, wie viele Diskussionen in den Gemeinden geführt wurden, in denen es um die Frage ging: Braucht es das schon, ist das wichtig, ist das unser Ziel? Ich erinnere mich an das ständige Arbeiten an der Bewusstseinsbildung in die Richtung, wie wichtig das für die Familien ist. In der Zwischenzeit haben aber, glaube ich, alle oder zumindest viele Gemeinden erkannt, dass das für die Gemeinden wirklich Zukunft bedeutet, da junge Familien, junge Frauen in ihre Entscheidung, wo sie sich niederlassen, wo sie sesshaft werden wollen, einbeziehen, wo sie die Infrastruktur haben, die sie haben wollen und brauchen.

Dass dies gewachsen ist, freut mich sehr; vor allem auch, dass es einen Bereich gibt, der dies besonders wertschätzt. Es hat nämlich am selben Tag eine Veranstaltung in Innsbruck gegeben, bei der österreichweit 90 Gemeinden ausgezeichnet worden sind für Familienfreundlichkeit und bessere Lebensqualität – ein Gütesiegel, das eingeführt worden ist mit unterschiedlichen Ansatzpunkten. Das ist meiner Überzeugung nach der richtige Weg: dass die Menschen vor Ort eingebunden werden, dass genau das umge­setzt wird, was gebraucht wird. Mit dem 2013 eingeführten Zusatzzertifikat „Kinder­freundliche Gemeinde“ ist meiner Meinung nach ein sehr großer Schritt gelungen.

In der Zwischenzeit haben sich an diesem Programm 360 Gemeinden in ganz Öster­reich beteiligt, haben daran teilgenommen. Es sind 17 Prozent unserer Gemeinden im Land, und das kommt in Wirklichkeit über zwei Millionen Bürgerinnen und Bürgern zugute. Ich hoffe, dass die Gemeinden, die diesen Weg eingeschlagen haben, ein Vor­bild für alle anderen sind.

Vorbild, Bewusstseinsbildung braucht es aus meiner Sicht aber auch in einem weiteren Bereich, nämlich dann, wenn es um unsere Betriebe geht. Auch diesbezüglich ist das Ministerium sehr aktiv gewesen und hat eine Initiative eingeführt, und zwar „Unter­nehmen für Familien“. Das ist ein freiwilliges Netzwerk, welches anhand von positiven Anreizen und Best-Practice-Modellen Wege aufzeigen möchte.

Ich glaube, das kann nur gemeinsam funktionieren, indem wir schauen, welche Struk­turen wir schaffen müssen, aber auch die Bereitschaft der Arbeitgeber gegeben ist. All


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