BundesratStenographisches Protokoll846. Sitzung / Seite 57

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sind die Erwerbsmöglichkeiten des betreuenden Elternteiles oft stark eingeschränkt. Und auch später bedeutet das speziell für Frauen eine finanzielle Einbuße. Mit einem Gehalt, bestenfalls mit eineinhalb Gehältern sind die Verbrauchsausgaben für ein Kind nur selten voll gedeckt. Dadurch, dass der Bund weiterhin die Kosten für das verpflichtende Kindergartenjahr übernimmt, können auch einkommensschwache Paare ihren Kindern weiterhin eine optimale Vorbereitung für die Schule ermöglichen.

Ein weiterer Aspekt, der für mich dieses Kindergartenjahr vor Schulbeginn so sinnvoll macht, ist die Tatsache, dass Kinder durch Frühförderung schon sehr jung mit Bildung, Können und den eigenen Fähigkeiten konfrontiert werden. Bei manchen von ihnen kann dadurch der Wunsch nach Weiterbildung in sehr jungen Jahren vermehrt geweckt werden. Bereits in der Kinderkrippe oder im Kindergarten lernen die Kinder, durch ein gemeinsames Miteinander ihre sozialen Kompetenzen wertschätzend einzusetzen. Hier wird auch der Grundstein für eine sinnvolle Freizeitgestaltung gelegt. Ein Buch zu lesen anstatt Computer zu spielen, Bewegung in der Natur, anstatt vor dem Fernseher zu sitzen – das wünsche ich mir für unsere Jugend und die Kinder.

Weiters plädiere ich auch für einen regen Austausch zwischen den Elementar­pädago­gInnen und den Eltern. Denn je genauer diese über die Fähigkeiten, Begabungen und Talente ihrer Kinder informiert sind, desto gezielter und sinnvoller können sie sich mit Bildungsförderung auch zu Hause auseinandersetzen. Nicht umsonst bietet der Handel eine große Zahl an Lernspielen und -materialien an. Und aufgrund dieser finanziellen Unterstützung seitens des Bundes bleibt diesen Familien dafür auch mehr Geld im Börserl.

Dadurch, dass der Bund für weitere drei Jahre die Finanzierung für das verpflichtende Kindergartenjahr übernommen hat, ermöglicht er den jungen Bürgerinnen und Bürgern auch für die Zukunft gleiche Bildungschancen in allen Schichten. Der Zugang zu einer guten, spezifischen Frühförderung wird dadurch für alle möglich. Natürlich hängt der Wissens­grad auch von der persönlichen Begabung der Mädchen und Buben ab. Aber die Möglichkeit für einen chancengerechten Einstieg in die Schullaufbahn ist für alle gegeben.

Lassen Sie mich noch kurz auf die Situation der Frühförderung bei mir zu Hause im ländlichen Raum eingehen. Früher hatten wir im ländlichen Raum Großfamilien, in denen oft die Enkelkinder bei den Großeltern aufgewachsen sind. Die Zeiten haben sich allerdings geändert. Heutzutage weiß man, dass man die Betreuungsein­rich­tun­gen braucht, da die Großeltern noch selber arbeiten und die Eltern Wochenpendler, also teilweise in Wien oder Graz sind.

Es ist beruhigend, zu wissen, dass der Besuch eines Kindergartens auch für die kom­menden drei Jahre finanziell gesichert ist. Als Unternehmerin und Politikerin muss ich sagen, dass ich froh darüber war und bin, dass es Kinderkrippen und Kindergärten gibt, in denen unsere Kinder spielerisch gefördert und dazu ermutigt werden, ihre Per­sönlichkeit zu entfalten. Als Mutter von drei Kindern und Großmutter einer Enkeltochter weiß ich, wie wichtig es ist, dass es bereits im Kindergartenalter spezielle umfang­reiche Bildungsangebote gibt. Schließlich wünschen wir uns für unsere Kinder nur das Allerbeste.

Mit dem Gratis-Kindergartenjahr sind Bund, Länder und Gemeinden in einer Partnerschaft für unsere Familien unterwegs: ein familienfreundlicher Weg, der den Kindern Förderung, Bildung, Spiel und Spaß und den Eltern ein beruhigtes Arbeiten und finanzielle Unterstützung ermöglicht – ein Weg, den ich gerne mitgehe.

Mit dieser Entscheidung kommen wir dem Ziel unserer Familienministerin Sophie Karmasin, Österreich zum familienfreundlichsten Land in Europa zu machen, ein großes Stück näher.

 


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