BundesratStenographisches Protokoll847. Sitzung / Seite 84

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gehören wichtige Kontrollen  wir in Österreich haben Gott sei Dank große Kontrollen – und die Überwachung der Tiergesundheit und die Bekämpfung von Seuchen.

Ein weiterer und sehr wichtiger Punkt ist in diesem Zusammenhang auch der Tier­schutz. Nur artgerecht und stressfrei gehaltene Tiere werden uns qualitativ hochwertige Lebensmittel liefern können. Jede Art der Tierquälerei ist zu verhindern und strengstens zu bestrafen. Wir haben auch schon gehört, dass es im Ausland – in China, in der Ukraine große Produktionsstätten gibt, wo Millionen Tiere gehalten werden, und das mit Förderungen der EU sozusagen auch unterstützt wird. Vielleicht kann man auch das eine oder andere andenken, dass diese Betriebe vielleicht keine Förderungen zu Lasten der Tiere erhalten.

In Österreich sind circa 4 Millionen Hektar Fläche bewaldet, auch Niederösterreich ist mit 48 Prozent Waldfläche ein Land, in dem die Waldwirtschaft eine Rolle spielt, so­wohl ökonomisch als auch ökologisch einen Stellenwert hat. In meiner Nachbarge­meinde ist zum Beispiel 95 Prozent der Fläche bewaldet: der große Weinsberger Wald des Habsburg-Lothringen’schen Gutes, wo auch jährlich ein großer Einschlag gemacht wird.

Der Wald hat ja bekanntlich sehr viele Funktionen – Schutzfunktion, Klimaschutzfunk­tion, Erholungsraum –, und nur ein gesunder Waldbestand kann diesen Aufgaben auch gerecht werden. Der Wald ist aber auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, und so haben wir im Jahr 2014 einen Holzeinschlag von 17,09 Millionen Erntefestmeter erlangt, dies war um 1,7 Prozent weniger als im Jahr 2013. Der Großteil dieses Einschlages geht in die Sägeindustrie, wo 950 Betriebe 10 000 Arbeitnehmer beschäftigen, und da am Ar­beitsmarkt jeder Arbeitsplatz wichtig ist, muss man das auch bedenken. Durch die Er­zeugung von Hackgut – mit 14,4 Prozent – nähert sich auch Österreich einen weiteren Schritt zu einer energieautarken Region.

Der Handel mit Holz und Holzprodukten ist sehr wichtig für den Wirtschaftsstandort Ös­terreich, wo auch die Energiegewinnung, wie gesagt, Verwendung findet und notwen­dig ist. Die extremen Wetterverhältnisse im heurigen Jahr und der lange trockene Som­mer schädigten die heimischen Wälder massiv. Es gab einen massiven Borkenkäferbe­fall, das Ausmaß der Schäden wird auf circa 1,6 Millionen Festmeter geschätzt, das sind ungefähr 10 Prozent des jährlichen Einschlages, und es ergibt sich daraus eine Scha­denssumme von circa 35 Millionen €.

Der Herr Minister hat ja schon am 30. Oktober ein Maßnahmenpaket geschnürt, um der Ausbreitung des Borkenkäfers entgegenzuwirken.

Die Zukunft in der Land- und Forstwirtschaft hängt auch von unterschiedlichsten Fakto­ren ab. Es ist besonders wichtig, dass wir uns auf nationaler und europäischer Ebene zur Reform einer Gemeinsamen Agrarpolitik bekennen. Die Reform des bisher erfolg­reichen Weges der GAP muss weitergeführt und auch weiterentwickelt werden.

Um die Übergabe von landwirtschaftlichen Betrieben an die jüngere Generation attrak­tiver zu gestalten, besteht seit heurigem Jahr gerade für die JunglandwirtInnen eine zu­sätzliche Top-up-Zahlung, welche 25 Prozent des durchschnittlichen nationalen Prä­mienbetrages je beihilfefähigem Hektar ausmacht. Vielleicht ist auch das ein Anreiz da­für, dass junge Leute den Betrieb weiterführen möchten.

Weitere wichtige Maßnahmen sind Investitionen in Bildung und Innovation. Bildung ist einfach eine Grundvoraussetzung, um in allen Bereichen des Lebens weiterzukommen. Nur gut ausgebildete BetriebsführerInnen haben einen Vorteil, sowohl die Basis für in­novative Impulse zu setzen als auch der Nachhaltigkeit gerecht zu werden.

Die Stärkung der Regionen in den einzelnen LEADER-Regionen ist auch in Österreich Garant für eine sektorenübergreifende Regionalentwicklung. Meine sehr geehrten Da-


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