BundesratStenographisches Protokoll847. Sitzung / Seite 113

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das Bahnfahren organisiert, man kann aus allen Herkunftsländern Europas anrufen, um sich günstige Tarife zusammenstellen oder Dinge organisieren zu lassen.

Ich glaube, man muss auch wissen, dass in den Städten, vor allem in Deutschland, in Zukunft immer weniger Autos zugelassen werden, sodass die Menschen mehr mit der Bahn fahren werden, nicht nur die Österreicherinnen und Österreicher. Das ist auch eine gute Möglichkeit, Menschen aus allen Ländern darauf anzusprechen, bei uns Ur­laub zu machen.

Auch im Güterverkehr wurde eine deutliche Steigerung verzeichnet: mit 22,5 Milliarden Nettotonnenkilometern ist das ein noch nie erzielter Wert. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Verkehrsleistung um 6 Prozent gestiegen. Gegenüber dem Jahr 2009 beträgt die Zu­nahme sogar 17 Prozent. Eigentlich ist es unvorstellbar, dass insgesamt 113,3 Millio­nen Tonnen Güter im Jahr 2014 auf der Schiene transportiert worden sind.

Es ist aber auch so, dass das alles nicht nur von den Österreichischen Bundesbahnen organisiert wird, es gibt ab 2014 fünf neue Eisenbahnunternehmen im österreichischen Schienennetz. Damit sind insgesamt 52 Eisenbahnunternehmen in Österreich aktiv, und neben den 43 heimischen Eisenbahnunternehmen sind auch neun weitere Unterneh­men aus dem EU-Raum registriert.

Es gibt auch – und das sollte man ebenfalls bei dieser Gelegenheit sagen – einen ab­soluten Trend zur Kooperation über die Grenzen hinweg. Immer häufiger werden Züge an der Grenze in unterschiedlichen Bahnunternehmen abgenommen. Ich weiß es zwar jetzt nicht so genau, aber ich glaube, allein die Taurus kann ja umschalten im Strom­bereich von Wechselstrom auf Gleichstrom. Stimmt das, Herr Bundesminister? (Bun­desminister Stöger nickt bejahend.) Das ist ja nicht so einfach, da die Spurbreite der Schienen und alles mit dem Strom zusammenstimmen muss. Wir haben Partner be­ziehungsweise Tochtergesellschaften quer durch ganz Europa.

Die Schienen-Control regt an, sich auch mit den Rahmenbedingungen des Bahnstrom­marktes zu beschäftigen. Dieser ist auch überarbeitet worden, und es ist nicht immer nur so, dass die Infrastruktur den Strom zur Verfügung stellt und ich den von dort ab­nehmen muss, sondern ich habe die Möglichkeit, den direkt zu holen. Dieser externe Stromlieferant ist durch die Durchleitungen an bestimmte Bedingungen gebunden; das liegt dann in weiterer Folge auf der Hand.

Wir haben über die Schlichtungsstelle der Schienen-Control schon gesprochen. Das ha­ben wir, glaube ich, in einem Gesetz irgendwann einmal auch beschlossen. Die Mög­lichkeit für die Fahrgäste, gewisse Dinge zu beeinspruchen, wenn sie sich irgendwo nicht so behandelt fühlen, wie sie sich das vorstellen, ist, glaube ich, glänzend gelöst worden. Bei 781 Fahrgästen, die in der Schlichtungsstelle versucht haben, ihr Recht zu bekommen, sind von 527 Beschwerdefällen 483 gelöst worden, und über andere wur­de in Form von Zusagen für diverse andere Möglichkeiten eine Einigung erzielt.

Ich denke, bei dieser Schlichtungsstelle geht es gar nicht so um viel Geld, sondern es geht darum, dass der Mensch das Gefühl hat, dass man sich um ihn bemüht. Das ist auch die wirkliche Qualität der Bahn, die in den vergangenen Jahren Einzug gehalten hat. Es geht um 19 000 bis 24 000 €, also da reden wir nicht von Größen, sondern ei­gentlich davon, dass man sich von jenen Bereichen vertreten fühlt.

Besonders wichtig ist auch die Behandlung der Anliegen von Menschen mit Behinde­rung. Das ist nicht nur bei der Bahn so, sondern auch bei uns, bei den Gemeinden, in den öffentlichen Bereichen und überall anders auch, dass es die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung gibt. Da wird die Bahn sicher das eine oder andere noch zu machen haben, aber es ist schon viel gemacht worden. Ich denke da nur an Unter­führungen bei Bahnhöfen, was sehr viel Geld kostet. Auch dort wird es eine Schlich­tungsstelle in weiterer Folge geben.

 


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