Krankheit so gut überstanden hast und dass du heute eines der wichtigsten Projekte der Gesundheitspolitik hier mit uns diskutierst. (Allgemeiner Beifall.)
Viel wurde über das Projekt der Elektronischen Gesundheitsakte gesprochen und diskutiert, bevor es überhaupt gestartet ist. Ich erinnere mich an ein Projekt, das von vielen Seiten – sei es von Interessenvertretern oder von sogenannten Datenschützern – ähnlich diskutiert, um nicht zu sagen, angefeindet wurde, es war das Projekt der e-card. Zehn Jahre später können wir alle es uns nicht mehr vorstellen, beim Arbeitgeber einen Krankenschein abholen zu müssen, bevor man zum Arzt geht. Die e-card ist ein wichtiger Teil unseres Lebens geworden, ein Symbol des möglichst barrierefreien und niederschwelligen Zugangs zu einem der besten Gesundheitssysteme der Welt.
Nun ein paar Kernpunkte zu ELGA: Die Elektronische Gesundheitsakte, ELGA, stellt eine elektronische Vernetzung der wichtigsten Gesundheitsdaten von Patientinnen und Patienten, die verteilt im Gesundheitswesen entstehen, her. Konkret wird den berechtigten Gesundheitsdienstanbietern – zum Beispiel Ärzten, Apotheken, Spitälern und Pflegeeinrichtungen – der orts- und zeitunabhängige Zugang zu den ELGA-Gesundheitsdaten ermöglicht. Die mittels ELGA erfassten Daten sind Spitalsentlassungsbriefe, Laborbefunde, Radiologiebefunde und Medikationsdaten. ELGA wird neu befüllt, sprich, ältere Befunde werden nicht nachgetragen.
ELGA wird, so wie heute die e-card, in zehn Jahren nicht mehr wegzudenken sein. Heute kann man sich nicht mehr vorstellen, für einen Arztbesuch zuerst zum Arbeitgeber zu gehen. In zehn Jahren soll unvorstellbar sein, dass man einen Laborbefund abholen oder sich die einzunehmenden Medikamente merken muss.
Ein persönliches Erlebnis von mir – um einen Vorgeschmack auf ELGA zu geben –, als ich vor drei Wochen zwei Spitäler für unterschiedliche Untersuchungen besuchen musste: Ich war zuerst im Wilhelminenspital, dort ist mir Blut abgenommen worden, dann war ich im Krankenhaus Hietzing, dort wollte man mir ebenfalls Blut abnehmen. Da die Krankenhäuser des Krankenanstaltenverbundes untereinander vernetzt sind, habe ich mir diese zweite Blutabnahme erspart. Das zeigt, dass ELGA eigentlich ein Projekt ist, das dem Patienten in Zukunft nützen und einige Untersuchungen ersparen wird.
Zur zeitlichen Umsetzung von ELGA: Ab 9. Dezember, also in einigen wenigen Tagen, beginnt die schrittweise Ausrollung in die Krankenanstalten. ELGA startet zuerst in Wien in fünf Abteilungen im Krankenhaus Hietzing und in den Krankenanstalten in der Steiermark mit 9. Dezember 2015. Der weitere Anschluss erfolgt schrittweise. Die e-Medikation startet im Frühjahr 2016 in der Pilotregion Deutschlandsberg in der Steiermark. Mitte 2017 erfolgt die österreichweite Ausrollung auf die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte. Somit wird die volle Funktionsfähigkeit des Systems also ab Mitte 2017 gegeben sein.
Durch ELGA ergeben sich folgende Vorteile: höhere Medikamentensicherheit durch e-Medikation – durch die Verknüpfung der Informationen mehrerer GDA sollte Mehrfachverschreibungen und Wechselwirkungen vorgebaut werden –, keine Wegzeiten für Patientinnen und Patienten durch lästige Befundabholung, höhere Transparenz der eigenen Gesundheitsdaten für Patientinnen und Patienten, umfassende Informationen durch die in der ELGA festgehaltene wichtige Krankengeschichte und schnelle Lesbarkeit und bessere Verständlichkeit für Gesundheitsdienstanbieter durch einheitliche Gestaltung von Befunden.
ELGA wird einen bedeutenden Beitrag im Gesundheitssystem leisten, denn mit ELGA können wir uns nicht nur lästiges Befundabholen sowie Hin- und Hertragen ersparen, sondern ELGA hilft, Doppelverschreibungen und gefährliche Wechselwirkungen von Medikamenten sowie Mehrfachuntersuchungen zu vermeiden. Gerade in Notfallsituationen ist das schnelle Auffinden von Befunden und der Medikationsliste von besonderer, viel-
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