des Sozialministeriums leisten 3,3 Millionen Freiwillige in Österreich 15,5 Millionen Arbeitsstunden pro Woche mit einem Wert von 134,2 Millionen €.
Auf das Burgenland umgelegt bedeutet das: Fast 100 000 Freiwillige leisten mehr als 420 000 Wochenstunden mit einem Wert von über 3,6 Millionen €. Im Jahr sind das immerhin 200 Millionen €. Das ist der volkswirtschaftliche Wert des Einsatzes unserer Vereinsfunktionäre.
Ohne Vereinsleben würde vieles in unserem Land fehlen, oder es müsste der Steuerzahler einspringen. Deshalb dürfen Vereine nicht mit gewinnorientierten Betrieben gleichgestellt werden. Die Funktionäre und Mitglieder samt deren Familienangehörigen arbeiten unentgeltlich in ihrer Freizeit und für die Allgemeinheit. (Zwischenruf des Bundesrates Tiefnig.) Sie sind nicht auf privaten Profit und Gewinn aus. Dieser wesentliche Unterschied wird leider vom Finanzministerium ignoriert.
Die Durchführung von Festen ist oft die einzige Möglichkeit, mit der Vereine ihre Aktivitäten finanzieren. Wer das behindert, schneidet den Vereinen die Luft zum Leben ab. Das schadet auch der Wirtschaft, den Zulieferbetrieben, dem Tourismus, den Gemeinden und nicht zuletzt der Gastronomie. Die Konkurrenz zwischen Vereinen und Wirten ist aus meiner Sicht ein Märchen. In Wahrheit brauchen die Wirte die Vereine, und die Vereine brauchen die Wirte.
Was die Registrierkassenpflicht für Vereine betrifft, bin ich mit Ihnen einer Meinung, Frau Kollegin Mühlwerth, denn die Vereine werden durch diese Registrierkassenpflicht zusätzlich gefordert. Dazu ein Beispiel eines Landesligafußballklubs meiner Heimatgemeinde, der, so nebenbei gesagt, nicht nur vorbildlich von ehrenamtlichen Funktionären geführt wird, sondern auch alle steuer- und sozialrechtlichen Prüfungen bravourös bestanden hat. Dieser soll in Zukunft bei jeder Kantine beziehungsweise Ausschank eine Registrierkasse aufstellen. Nicht nur, dass das bei insgesamt vier Kantinen eine aus meiner Sicht unverhältnismäßige finanzielle Belastung für den Verein darstellt, auch der Umgang mit diesen Registrierkassen ist nicht für jeden freiwilligen Helfer so einfach; denn diese Ausschank wird bei uns durch ehrenamtliche HelferInnen, die den Fußballverein unterstützen möchten, erledigt. Und seien wir ehrlich: Auf das Getränk zu warten oder sich gesondert bei einer Zahlkasse anzustellen, das funktioniert auf einem Fußballplatz, wo an der Kantine eigentlich alles schnell gehen muss, überhaupt nicht. (Beifall des Bundesrates Dörfler.)
Mir ist bewusst, dass ein Budget Einnahmen und Ausgaben benötigt. Mir ist auch klar, dass alles, auch die längst überfällige Steuerreform, eine Gegenfinanzierung benötigt. Aber ich ersuche Sie, Herr Minister, dass Sie sich dafür einsetzen, dass die gemeinnützigen Vereine in Österreich von diesen riesigen Belastungen befreit werden. (Bundesrat Mayer: Aber wir haben’s nicht erfunden! Wir waren’s nicht!) – Das habe ich nicht gesagt.
Welche Folgen die aktuelle Anzeigenwelle in den Ländern und Gemeinden hat, werden wir mit Sicherheit im nächsten Jahr in vollem Ausmaß sehen, wenn es plötzlich keine Veranstaltungen zu Martini, zu Leopoldi, im Advent, zu Ostern oder im Sommer gibt. (Zwischenruf des Bundesrates Tiefnig.) Wenn auch der Tourismus diese Auswirkungen spürt, werden die ersten Zulieferer zusperren. Daher ist es wichtig, dass Sie, Herr Minister, den Vereinen einen Rettungsring zuwerfen, indem die Gesetzeslage verbessert wird.
Wir beschäftigen uns im Burgenland schon seit Monaten innerhalb der Initiative „Unsere Vereine schützen“ sehr intensiv mit Lösungen, da wir konkrete Lösungen vorschlagen wollen. (Neuerlicher Zwischenruf des Bundesrates Tiefnig.) Einige Ansatzpunkte dazu darf ich aufzeigen:
Erstens: Ehrenamtliche Vereine dürfen nicht wie wirtschaftliche Betriebe behandelt werden.
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