BundesratStenographisches Protokoll849. Sitzung / Seite 70

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Thema, egal, in welchem Gegenstand, vorbereitet wurden. (Bundesrätin Kurz: Genau!) Auch die Pädagoginnen und Pädagogen – ihnen gebührt ein großes Dankeschön – mussten sich natürlich umgewöhnen; das ist ja auch keine Kleinigkeit gewesen.

Wir reden jetzt aber eigentlich nicht über die teilstandardisierte Reife- und Diplom­prüfung, sondern über ein BIFIE-Gesetz, das wir mit einer großen Reform – und ich nenne es eine große Reform – verändern, weil es – das sage ich – nach einem Hackerangriff im Jahr 2014 – ich wiederhole das, was ich im Nationalrat schon gesagt habe – und nach einer Prüfung des Institutes auf Herz und Nieren durch TÜV und andere Institute notwendig geworden ist.

Umgesetzt wird nun der Vorschlag der Verkleinerung, ebenfalls der Vorschlag, dass die Aufgaben der Zentralmatura wieder in das Bildungsministerium zurückkommen, natürlich vorläufig mit dem hohen Know-how der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Wiener Standortes. Wir wollen und können jetzt das Rad auch nicht neu erfinden, wir brauchen dieses Know-how; und die Beispiele für die heurige Matura sind ja längst in Arbeit, wenn nicht schon fertig. Das heißt: Dieses Übergangsjahr, das auch im Gesetz festgeschrieben ist, ist notwendig, auch bezüglich der neuen BIFIE-Leitung ab 1. Jänner 2017, die, das wurde bereits gesagt, international ausgeschrieben wird und mit Hilfe einer Findungskommission besetzt werden soll. Auch dafür ist das Über­gangs­jahr gut, denn internationale Ausschreibungen dauern, man muss alleine für die­sen Prozess ein halbes bis dreiviertel Jahr rechnen, und danach müssen natürlich auch noch die Hearings abgehalten werden. Es braucht also diese Übergangsfristen, damit das Institut seinen Aufgaben ohne Qualitätsverluste nachkommen kann.

Bildungsforschung betreibt beinahe jedes Land auf dieser Welt seit einiger Zeit – mehr oder weniger lang, aber doch –, denn wir sind als Gesellschaften vergleichbarer geworden und wir vergleichen uns auch. Ich darf diesbezüglich die OECD-Bildungs­daten nennen, und zwar nicht nur „Bildung auf einen Blick“, dabei sind wir verpflichtet, uns diese Daten gut anzusehen und etwas daraus zu machen, das gilt ebenso für die internationalen Tests im Primar- und im Sekundarstufenbereich – angesprochen wurden die PISA-Tests, für die wir in einem Jahr die Ergebnisse haben werden. Wir haben ja aufgrund der Vorkommnisse rund um das BIFIE die einmalige Ausnahme gehabt, dass der Feldtest im Frühling 2015 und der Haupttest PISA jetzt im Herbst abgehalten werden konnten und dass die Ergebnisse des heurigen PISA-Tests nächstes Jahr, im Dezember 2016, veröffentlicht werden.

Meiner Meinung nach sind diese Daten sehr wichtig, um sich orientieren zu können. Auch die Zentralmatura hätte in der Form ohne die Vergleiche aufgrund der Bildungs­standards, die wir seit einigen Jahren abnehmen – 4. Schulstufe, 8. Schulstufe –, nicht entwickelt werden können. Zudem ist es auch für die einzelne Schule enorm wichtig, dass die Pädagoginnen und Pädagogen wissen, ob sie mit ihren Klassen auf dem richtigen Weg sind oder ob Korrekturbedarf besteht. Das ist ja eine Hilfestellung und keine Überprüfungsmaßnahme. Genau diese Bildungsforschung braucht es, damit Länder auch im Vergleich bestehen können und damit wir auch die Chance haben, uns zu verbessern.

Das haben wir vor vielen Jahren noch nicht gewusst, und trotzdem hat sich unser Land wunderbar entwickelt. Das heißt jedoch nicht, dass wir keine Bildungsforschung brauchen, sondern, dass wir diese effizient und schlank durchführen sollten. BIFIE neu ist so eine effizientere, schlankere Verwaltung auf der einen Seite mit einem bedarfs­orientierten Finanzrahmen und Stärkung und Mitwirkungsrechten des Aufsichtsrates sowie des wissenschaftlichen Beirats auf der anderen Seite. Zusätzlich werden die Daten, die erarbeitet werden, diversen Instituten für wissenschaftliche Zwecke zur Verfügung gestellt, und es wird mit diversen Universitäten und anderen Instituten zusammengearbeitet.

 


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