BundesratStenographisches Protokoll849. Sitzung / Seite 71

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Alles in allem waren diese unangenehmen Ereignisse zwar der Hauptgrund für diese Neuaufstellung, aber es war in Zeiten, in denen der Gürtel enger geschnallt werden muss, eben auch wichtig, da Verkleinerungen durchführen zu können, ohne die Ergebnisse und die Qualität eines sehr renommierten Institutes, das auch zu Unrecht in die Kritik geraten ist – denn der Hackerangriff war nicht vom BIFIE selbst verschuldet –, zu gefährden. Rund um diesen Hackerangriff in Rumänien hat sich dann daraus ergeben, dass durchaus einiges an Veränderungsbedarf gegeben war. Das habe ich zum Anlass genommen, diese Reformen durchzuführen.

Daher gibt es einen Neustart mit 1. Jänner 2017 und davor ein gutes Übergangsjahr, damit die Matura in diesem Schuljahr gut über die Bühne läuft, denn davon sind 45 000 junge Leute betroffen; es sind also auch alle berufsbildenden Schulen dabei. Ich denke, dass auch die positiven Wortmeldungen – nicht ausschließlich, aber großteils – hier im Hohen Bundesrat gezeigt haben, dass diese BIFIE-Reform Aner­kennung findet und dass wir von Ihnen den Vertrauensvorschuss haben, um beweisen zu können, dass Bildungsforschung in Österreich erstens auf der Höhe ist und zweitens einen sehr wichtigen Beitrag für die Zukunft der Kinder und Jugendlichen leistet.

Abgesehen davon wollte ich mich bei Ihnen, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, für das gemeinsame Jahr bedanken. Das Kalenderjahr 2015 war von vielen Ereignis­sen und Veränderungen geprägt, darunter auch die verabschiedete Bildungsreform, für die wir dann auch Sie noch dringend benötigen werden, um nächstes Jahr auch im Bundesrat die Beschlüsse dahin gehend zu fassen, was wir an schlankeren, effizienteren Strukturen in der Bildungsverwaltung zustande gebracht haben und damit wir noch mehr zustande bringen werden, aber auch damit wir für die Kinder päda­gogisch etwas weiterbringen werden – Stichwort Autonomie.

Gerade was das Thema Autonomie anlangt, könnte jetzt wahrscheinlich jeder im Hohen Bundesrat ein bisschen etwas anderes darunter verstehen; das muss man jetzt noch in einen Rahmen fassen. Da müssen wir uns ansehen, was denn bisher alles möglich war und was in Zukunft alles möglich sein wird, um die einzelnen Schulstand­orte oder Schulverbünde zu stärken, um vor Ort freier agieren und pädagogische Konzepte verfolgen zu können, die vielleicht sogar in eine Region besser passen als in eine andere, und auch um die Unterschiede zwischen Ballungsgebieten und ländlichen Gebieten vielleicht noch einmal herausarbeiten zu können und einiges ausprobieren zu dürfen.

Es geht auch darum, ausprobieren zu dürfen, ob vielleicht eine Trennung mit 14 Jahren nicht doch ein Weg ist, den uns viele Länder seit vielen Jahren als selbstverständlich vorzeigen und bei dem Jugendliche mit 14 Jahren noch immer früh genug wählen können, in welche Form der Oberstufe oder in welchen Beruf sie wechseln wollen. Ich glaube daher, dass wir mit innovativen Beispielen für die Bildungsreform, mit päda­gogisch fundierten Beispielen, mit einer schlankeren Verwaltung auch im nächsten Jahr dem Hohen Bundesrat Gesetzesvorlagen vorlegen können werden. Vielleicht schaf­fen wir das meiste – ich hoffe, alles – bis Juni, Juli, bis zu unseren Abschluss­sitzungen im Sommer, damit Bildung sich in die Zukunft bewegt.

Wir haben schon damit begonnen, uns auf den Weg zu machen, auch dank Ihrer Mitarbeit und Hilfe, aber natürlich auch dank der 115 200 Pädagoginnen und Päda­gogen, die in ihrer persönlichen Beziehungsarbeit zu Kindern vieles leisten – und die ist die allerwichtigste. Ich kann gut ausgebildet sein, ich muss über hohe Wissens­kompetenz verfügen, aber ich muss auch von der Emotion her zu so einem Beruf, in dem ich selbst 18 Jahre lang gearbeitet habe, Ja sagen. Wenn ich das tue, dann ist der Rest schon nur mehr ein kleineres Problem, falls Probleme auftauchen.

 


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