BundesratStenographisches Protokoll852. Sitzung / Seite 30

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denn das gibt es in keinem anderen EU-Land. Wir haben auch noch versucht, Zahlen dazu vom Sportministerium nachgeliefert zu bekommen, was innerhalb eines Tages erledigt worden ist – danke dafür! Wir sehen, dass im Jahr 2015 592 Athletinnen und Athleten von 17 der aktiven KADA-Laufbahnberaterinnen und -berater ausgebildet beziehungsweise in durchschnittlich 3,5 Stunden betreut worden sind. KADA steht für „Karriere danach“. Im Jahr 2016 waren dann 442 Personen in aktiver Betreuung, darunter: Laufbahnentwicklung: rund 383 aktive Hochleistungssportler; Berufsreifeprü­fung im Leistungssport: 37; Studierende: 185.

Das könnte man jetzt weiter ausführen. Hier wird eine hervorragende Arbeit für jene Sportler geleistet, die zum einen irgendwann einmal mit dem Spitzensport aufhören, zum anderen aber unter Umständen auch scheitern und in die Berufs- und Arbeitswelt eingegliedert werden sollten.

Der dritte Punkt ist die ehrenamtliche Tätigkeit im Sport. Auch hier wurde sehr viel weiterentwickelt, das muss man jetzt in Bezug zur Situation 2014/2017 bringen. An dieser Stelle sollte man auch einmal ein Danke an all jene sagen, die in Österreich freiwillige Tätigkeiten verrichten. 46 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher sind freiwillig in irgendwelchen Sportvereinen tätig, ohne vielleicht eine Funktion auszu­üben. Wir haben 475 000 Österreicher, die in 24 000 Sportvereinen auch noch mit tätig sind. Das heißt, das ist der zweitgrößte Bereich. Nur im Kultur- und Kunstbereich liegt man noch darüber. Das kann man auf jeden Fall hervorheben, und da können auch einige EU-Länder von uns lernen.

Was ich noch sagen wollte: Der bleibende Nutzen von Sportgroßveranstaltungen ist auch genau beleuchtet worden. Da gibt es auch ein Konzept bis 2020, das für Beschäf­ti­gung und nachhaltiges integratives Wachstum sorgen soll. Das, glaube ich, ist auch eine der wichtigen Funktionen, die Sport für uns hat. Ebenso sind in diesem Zusam­menhang die Ökologie, die wirtschaftliche Dimension und auch die Menschenrechte hervorzuheben.

Eines möchte ich noch dazusagen, und das betrifft auch einen Bereich, der sich weiter­entwickelt hat, nämlich die Geschlechtergleichstellung im Sport. Auch dazu gibt es einen Aktionsplan bis 2020. Es geht dabei um ausgewogene Besetzungen in Sport­gre­mien und vor allem darum, dass gegen sexuelle Gewalt im Sport etwas unternommen wird, was ja teilweise auch schon geschehen ist.

Die Europäische Union ist an einem entscheidenden Punkt angekommen. Wir stehen vor nie dagewesenen Herausforderungen: der Flüchtlingskrise, der Arbeitslosigkeit, einer Beschäftigungs- und Wachstumslücke, der Notwendigkeit einer Vertiefung unse­rer Wirtschafts- und Währungsunion, dem Klimawandel, der instabilen Lage in unserer östlichen und südlichen Nachbarschaft und einem fairen Deal für das Vereinigte Königreich innerhalb einer Europäischen Union, die sich auf die vier Binnenmarkt­freiheiten und die Werte, die alle 28 Mitgliedstaaten teilen, verpflichtet hat.

Ich denke, dass schon vieles im Sportbereich gemacht worden ist und wir mit unserem Arbeitsprogramm 2014 bis 2017 da auf einem sehr guten Weg sind. Ich hoffe, dass im integrativen Bereich noch Möglichkeiten bestehen, einiges nachzuholen – das müssen wir wahrscheinlich alle in Europa –, bin aber auch davon überzeugt, dass wir mit unserem Bundesminister in Brüssel hier in Zukunft auch eine Vorreiterrolle spielen werden. (Beifall bei der SPÖ.)

10.35


Vizepräsidentin Ingrid Winkler: Bevor wir zur nächsten Wortmeldung kommen, sei mir gestattet, eine Delegation des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbandes aus Niederösterreich recht herzlich bei uns im Bundesrat zu begrüßen. (Allgemeiner Bei­fall.)

 


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