BundesratStenographisches Protokoll852. Sitzung / Seite 34

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Um auf das duale Karrieremodell noch kurz einzugehen: Österreich verfügt mit der Einrichtung KADA – „Karriere danach“ – über ein eigenes Modell, das in enger Zusammenarbeit mit dem Heeresleistungssportzentrum und einer Erweiterung des akademischen Support-Netzwerkes in Kooperation mit der JKU Linz, der Uni Innsbruck und, als internationalem Kooperationspartner, der University Newcastle angeboten wird. Somit kann aktiven Leistungssportlern und Athleten beim Übergang in ein regu­läres Berufsleben geholfen werden. Fällen wie jenen, die in vielen Negativbeispielen aus der Vergangenheit sichtbar wurden, in denen Berufssportler nach ihrer aktiven Karriere aufgrund schlechter oder kaum vorhandener Ausbildung in die Bedeutungs- und Perspektivlosigkeit abgestürzt sind, kann somit sinnvoll entgegengewirkt werden.

Es wurde schon angesprochen: Österreich ist ein Land der Ehrenamtlichkeit, und dies natürlich auch im Sport. Zirka 450 000 Österreicherinnen und Österreicher sind in über 24 000 Sportvereinen und bei Sportveranstaltungen im ganzen Land freiwillig im Einsatz. Auch Funktionäre, wie zum Beispiel Sektionsleiter eines Fußballvereins, seien hiermit erwähnt.

Einzugehen wäre auch auf die EWS, die Europäische Woche des Sports. Der Hinter­grund ist das Ziel einer aktiven, gesunden und zufriedenen integrativen Gesellschaft. Das Ausmaß der sportlichen Betätigung und Bewegung unserer Bevölkerung befindet sich in einem Allzeittief – das ist ja hinreichend bekannt. Es sind 59 Prozent der Europäer, die keinen Sport betreiben – das ist eine große Herausforderung. Als Reak­tion auf diese Herausforderung hat die Europäische Kommission die jährliche Woche des Sports lanciert. Die Bevölkerung soll damit zu mehr körperlicher Betätigung motiviert werden. Entscheidungsträger, Lehrer, Eltern, Arbeitgeber, junge Leute und Stadtplaner können besonders viel dazu beitragen.

Anzusprechen ist auch die wirtschaftliche Bedeutung des Sports. So findet zum Bei­spiel am kommenden Sonntag in Linz der Linz Marathon statt, und allein aus dieser Veranstaltung wird eine Bruttowertschöpfung von 5 Millionen € lukriert. 7,38 Millio­nen Menschen üben Berufe mit Sportbezug aus. Die vier Topsektoren, die zur Sport­wirtschaft beitragen, sind Tourismus, Fitness, Medien und Bildung.

Sport macht Kinder fit. Die heutige Jugend ist im gesamteuropäischen Kontext deutlich weniger aktiv als die frühere Generation; daher „Kinder gesund bewegen“ – 7 Millio­nen € stehen dafür von der Bundesregierung zur Verfügung.

Sport als Schlüssel zum Erfolg für Mitarbeiter und Unternehmen: 74 Prozent der österreichischen Unternehmen bieten bereits freiwillige Maßnahmen zur Förderung der Gesundheit der Mitarbeiter an. Handlungsbedarf besteht in diesem Bereich sehr stark bei eher kleineren Betrieben. Gesunde Bewegung und Sport im Betrieb führen zu einer Gewinnsituation für alle: für die Mitarbeiter, den Betrieb, aber auch für unser gesamtes Gesundheitssystem. Die Siemens AG Österreich zum Beispiel ist Vorreiter und Aushängeschild, was den Betriebssport anbelangt.

Zum Schluss kommend: Man kann diesen beiden Berichten viel Positives abgewinnen, jedoch würde ich mir in puncto Umweltschutzmaßnahmen bei Großveranstaltungen eine klare und strenge Richtlinie wünschen. Weiters wäre die Errichtung von Motorik­parks zu forcieren, um Bewegungsmangel vor allem bei Kindern früh genug entgegen­wirken zu können.

Wir haben es ja am Dienstag gesehen, als wir eine Sitzung des Sportausschusses gehabt haben: Sport als wichtigste Nebensache der Welt ist doch auch in der Politik mehr zu forcieren. Ich würde mir eine Enquete des Bundesrats zum Thema Sport wünschen. Das wäre sicher eine tolle und angebrachte Sache. (Beifall bei der FPÖ.)

 


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