BundesratStenographisches Protokoll852. Sitzung / Seite 48

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schluss von dem, was Sie sagen, hieße übrigens, dass zum Beispiel ein Professor Van der Bellen nie einen Auftrag hätte bekommen dürfen, denn es ist auch klar, wie er politisch einzuordnen ist. (Bundesrat Stögmüller: Welchen Auftrag? – Zwischenrufe bei der FPÖ.) – Er wird vermutlich im Rahmen seiner Forschung, seiner Professur auch Drittmittel eingeworben haben (neuerlicher Zwischenruf des Bundesrates Stögmüller); es wäre erstaunlich, wenn er das nicht getan hätte. Es ist ein gefähr­liches Argument, das Sie gebracht haben.

Ich frage Sie aber Folgendes, damit ich es gleich entkräfte: Welcher Partei gehört Frau Professorin Dr. Dr. h.c. Aleida Assmann an oder Dekan Professor Dr. John Boyer von der University of Chicago (Bundesrat Stögmüller: … international!) oder Herr Pro­fessor Dr. Hacohen von der Duke University, und so weiter? (Bundesrat Stögmüller: Warum schreiben Sie es dann …?) Diese Gruppe hatte den Auftrag bekommen, ein Konzept für ein Haus der Geschichte zu erarbeiten.

Die Liste ist übrigens auch im Internet einsehbar, für jedermann zugänglich, weil ich das Konzept, das von diesem internationalen wissenschaftlichen Beirat einstimmig erarbeitet wurde, sofort veröffentlicht habe, sodass jeder Zugang hat. (Zwischenruf der Bundesrätin Mühlwerth.) Dort sind übrigens auch Themen wie das folgende diskutiert worden: Wenn es zu bestimmten Ereignissen der Geschichte noch keine ab­schließende wissenschaftliche Beurteilung gibt, man in der Wissenschaft unterschied­liche Auffassungen hat, dann stellt man die unterschiedlichen Positionen dar, sodass die Menschen, die dort hingehen, die Schüler, die Erwachsenen, die Möglichkeit haben, diese Differenzen, diese Differenzierung, diesen Diskurs nachzuvollziehen. (Bundesrat Pisec: Es ist aber kein Museum!)

Es ist also nicht eine Person, sondern eine Gruppe von 31 Personen aus Österreich, aus Europa und aus den USA, hoch renommierte Wissenschafter, beauftragt worden, und sie hat diese Studie erarbeitet. (Bundesrätin Mühlwerth: Warum haben wir diese Liste nicht bekommen? Warum müssen wir uns die erst auf Ihrer Internetseite suchen?) – Entschuldigen Sie, ich habe das öffentlich gemacht, und es ist auch öffent­lich darüber berichtet worden, als dieses Ergebnis vorgelegen ist, dass ich das Ergebnis veröffentliche. Ich kann Ihnen die Studie aber gerne zuschicken; da sind auch die Namen der Menschen aufgelistet, die daran mitgewirkt haben. – Das ist der eine Punkt.

Der zweite Punkt ist folgender: Es gab dann dieses Ergebnis. Diese Gruppe hat den Namen „Haus der Geschichte Österreich“ vorgeschlagen. Ich weiß, dass es auch eine Diskussion betreffend Genitiv gegeben hat. Ich hätte es als etwas – ich sage so – überheblich empfunden, wenn ich, nachdem diese Gruppe renommierter Personen daran gearbeitet und diesen Vorschlag gemacht hat, gesagt hätte: Ich will einen anderen Namen haben! Das hätte man machen können, und im Marketing wird es vielleicht auch noch anders sein. – Das ist der zweite Punkt.

Aufbauend auf dem haben wir, die Regierung, dann die nächsten Schritte gesetzt, haben auf Basis des Regierungsbeschlusses in Krems eine Gruppe eingesetzt, die sich generell mit dem Thema Neue Burg und Heldenplatz auseinandersetzt, weil es ja mehrere Projekte gibt, die miteinander zu tun haben.

Wenn wir zum Beispiel dieses Projekt realisieren, ist es genauso wie beim Welt­museum, das jetzt schon in Bau ist; es ist sozusagen eine Koproduktion zwischen dem Wirtschaftsressort und meinem Ressort, sowohl in der Finanzierung als auch in der Abwicklung, denn der Hausherr ist die Burghauptmannschaft, die auch die Arbeiten hinsichtlich Substanz beauftragt, Brandschutz et cetera. Das ist ein Miteinander, genauso wie wir beim Thema Tiefspeicher für die Österreichische Nationalbibliothek gesagt haben: Wir haben auch in anderen Bereichen einen Bedarf an Depots für


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