BundesratStenographisches Protokoll855. Sitzung / Seite 151

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dass sie sehr viel Schi und Rennen gefahren sind, haben die Kinder einfach ein Jahr hinten lassen können. Dann haben sie eben Deutsch in der dritten Klasse nicht abgeschlossen, sondern haben das dann in einem anderen Jahr nachgeholt. Das hat für mich und für meinen Sohn sehr gut gepasst, mir hat das Übergreifende, das Modul­hafte sehr gut gefallen. Natürlich mussten sie auch lernen, mussten sie auch Leistung erbringen, aber man hat es gestalten können. Ich finde das nicht so verwerflich und schlecht. Ich glaube, dass das für die Kinder schon auch von Vorteil sein kann. Das ist das erste Gesetz, das wir heute beschließen.

Aber wir haben noch ein zweites, ein Bundesgesetz, mit dem die Bundesämter für Landwirtschaft und die landwirtschaftlichen Bundesanstalten geändert werden. Ich habe es schon im Ausschuss gesagt, auf der einen Seite blutet mir das Herz, dass die HBLA Kematen nach Rotholz in den Bezirk Schwaz wandert. Die HBLA Kematen ist eine ausgezeichnete Schule, aus der wirklich ganz tolle Menschen hervorgehen, die dann auch tolle Berufskarrieren machen, aber Kematen hat 20 Jahre nicht investiert, die Schule wurde vernachlässigt. Ich will jetzt nicht sagen, aus welcher Partei der Direktor war – er war einige Zeit mit mir im Landtag , aber er hat die Schule vernachlässigt. Wenn in Kematen die Schule geschlossen wird, ist es von Vorteil, wenn der Schulstandort Rotholz gefestigt, aufgewertet wird. Ich glaube, da haben die jungen Menschen, die dann in Rotholz in die Schule gehen, auch wieder einen Vorteil.

Wir haben im Ausschuss darüber gesprochen, wie viele Klassen, wie viele Kinder am neuen Schulstandort in Rotholz unterrichtet werden sollen. Es sollen dort zehn Klassen, ein Internat mit erforderlichem Platzangebot sowie Lehrküchen, EDV-Räume, Labors, die notwendigen Büroflächen und sonstigen Räumlichkeiten für die Schule und die Bundesanstalt für Milchwirtschaft entstehen.

Der fünfjährige Lehrgang sowie der dreijährige Aufbaulehrgang Landwirtschaft und Ernährung sollen am Schulstandort Rotholz neu etabliert und durch den Ausbau des Schwerpunktes Lebensmittel und Biotechnologie, Milchwirtschaft ergänzt werden. Das ist wirklich eine sehr gute Ergänzung, in Rotholz gibt es schon die Labors für die Milchwirtschaft und auch Labors für die Samenzucht, von der ursprünglichen Samen­zuchtanstalt in Rinn ist ein Teil nach Rotholz gewandert und ein Teil nach Südtirol gegangen. (Bundesrat Schennach: Die Förster und Jäger bleiben? Die Ausbildungen für Förster und Jäger bleiben?) – Das bleibt ganz gleich, die Dreijährige, der landwirtschaftliche Meister (Bundesrat Schennach: Ich kenne die Schule!) bleibt nach wie vor in Rotholz.

Ziel ist es auch, dass die Abläufe so koordiniert werden, dass sie einander ergänzen. (Bundesrat Schennach: Genau! Okay!) Ineffiziente Abläufe sollen verhindert und Kosten gesenkt werden, indem die gleichen Räume genutzt werden. Räume stehen weniger leer, es ist eine bessere Nutzung. (Bundesrätin Grimling: … Fachschulen?) Die Fachschulen bleiben erhalten. (Bundesrat Mayer: Anfragen bitte nur schriftlich! Neuerlicher Zwischenruf des Bundesrates Schennach. Zwischenruf der Bundesrätin Mühlwerth.) – Das Land Tirol und der Bund nützen sie gemeinsam.

Sämtliche Synergiepotenziale, Küche, Werkstätte, Hausbetreuung, Verwaltung und so weiter, sollen drittvergleichsfähig und entgeltlich wechselseitig zur Verfügung gestellt werden. Damit sollen ineffiziente Abläufe verhindert und Kosten gesenkt werden. Diese Verschränkungen der einzelnen Dienstleistungsdimensionen zwischen dem Bund und dem Land Tirol sollen den Kern des Synergiepotenzials bilden. Es soll so ähnlich wie in Wieselburg sein, so soll es dann in Rotholz funktionieren. (Bundesrat Mayer: Sie sollen das Gesetz lesen! – Bundesrat Schennach: Nur ist Rotholz schöner!) Danke für das Kompliment an meine Heimat. (Heiterkeit.)

 


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