BundesratStenographisches Protokoll856. Sitzung / Seite 64

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

man durchaus negativ denken –, werden in Zukunft bei diesem Klimaabkommen über 10 Prozent der CO2-Emmissionsverursacher nicht berücksichtigt.

Wie Kollege Dörfler heute schon gesagt hat: Auch die Atomkraft wird ja von vielen EU-Staaten als Möglichkeit zur Energieerzeugung, sogar teilweise als klimaneutral, darge­stellt. Wir wissen, dass wir da große Probleme haben, vor allem bei der Entsorgung der Abfallmaterialien. Das bedeutet, dass viele Staaten, auch viele EU-Staaten da kaum etwas tun werden, weil sie sich den Ausstieg aus dieser Art von Energiegewinnung entweder nicht leisten können oder nicht leisten wollen.

Aber gestatten Sie mir, den wesentlichen Teil meines Redebeitrags in eine andere Rich­tung zu lenken. Es wird natürlich so sein, dass Kollege Schennach heute noch aus der Kiste hüpfen wird, weil wir ja das Sinnbild (Bundesrat Schennach: Ich sitze am Ses­sel!) – bitte, Vorsicht! – dessen sind, dass wir sogenannten obskuren Studien und Ver­schwörungstheoretikern glauben, als die er so viele Wissenschafter darstellt. (Bundes­rat Schennach: Das ist nicht unrichtig!)

Ich erinnere mich an eine kürzlich gehaltene Rede, in der er der Meinung war, dass diese hochgelobten Tausenden EU- und UN-Klimaforscher recht haben und alle ande­ren falsch liegen. Da werden wir uns ja heute noch einiges anhören können.

Aber die Frage stellt sich für uns schon: Was werden wir machen, meine Damen und Herren, wenn wir nach Milliardenzahlungen und Investitionen in alle Richtungen, in Rich­tung der Dritten Welt und auch im eigenen Bereich, am Ende des Tages feststellen – nehmen wir sogar einmal an, die USA, China und Indien werden sich an diesem Pro­zess beteiligen, die ja immerhin die Hälfte des gesamten Verursacherpotenzials dar­stellen –, dass das alles nichts hilft? Was werden wir machen, wenn wir feststellen, dass dieser Weg, den wir glauben zu gehen, dieser sehr stark überhebliche Weg, dass wir Menschen sozusagen die großen Verursacher sind, also wenn das weg ist und wir CO2-neutral sind, dann ist das alles erledigt, nicht der richtige ist?

Ich hoffe ja auf die Aussage, die wir im Ausschuss gehört haben, dass es einen soge­nannten Plan B gibt, aber meiner Meinung nach gibt es diesen Plan B weder global noch auf EU-Ebene. Gestatten Sie, meine Damen und Herren: Nur zu glauben, wenn man die Beseitigung der Umweltschäden, also die Katastrophenhilfe nach den Kata­strophen, die jetzt schon stattfinden und noch stattfinden werden, als Plan B bezeich­net, sei alles gut, dann ist das meiner Meinung ganz eindeutig zu wenig.

Wir werden – und das ist ganz sicher nicht nur eine Theorie – mit dem von Ihnen jetzt so hochgejubelten Klimaabkommen alleine, dessen hoffentlich wirkendes Ziel die da­rauffolgende klimageheilte Welt sein wird, unseren Nachkommen kein leichtes Leben und leichtes Überleben hinterlassen, denn das hartnäckige – und das sage ich in aller Klarheit – Festhalten an der Theorie, dass ausschließlich das von Menschen verursachte CO2 für die globale Klimaveränderung verantwortlich ist, ist überheblich, ist Realitäts­verweigerung und letztendlich fahrlässig und gefährlich.

Ich möchte am Ende meiner Ausführungen mit einem Statement des vielfach ausge­zeichneten britischen Wissenschaftsjournalisten, langjährigen Herausgebers des „New Scientist“ und BBC-Autors Nigel Calder schließen, der im Jahre 1998 gesagt hat: „Alle Parteien der Industriestaaten, ob rechts oder links, werden die CO2-Erderwärmungs­theorie übernehmen. Dies ist eine einmalige Chance, die Luft zum Atmen zu besteu­ern. Weil sie damit angeblich die Welt vor dem Hitzetod bewahren, erhalten die Politi­ker dafür auch noch Beifall. Keine Partei wird dieser Versuchung widerstehen.“ – In ei­ner Sache hat er sich geirrt: Wir, die FPÖ, werden dem nicht zustimmen. (Beifall bei der FPÖ.)

12.21

 


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite