BundesratStenographisches Protokoll858. Sitzung / Seite 75

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Zu den einzelnen Punkten, die Sie, Kollege Stögmüller, angesprochen haben, wollte ich noch sagen, dass mir der Kulturpass sehr wichtig ist; ich habe das den Bun­destheatern auch unmissverständlich mitgeteilt. Ich habe das selbst, als ich Ge­schäftsführer der Vereinigten Bühnen war, beim ersten großen Theaterbetrieb, der starke Einnahmenabhängigkeit hat, durchgesetzt, weil mir der soziale Aspekt auch wichtig ist. Ich halte das daher durchaus für machbar. Gehen Sie davon aus, dass wir bei der nächsten Berichterstattung einen positiven Bericht bringen!

Beim Belvedere ist es so, dass tatsächlich diese Woche Hearings stattfinden und ich davon ausgehe, dass wir den Zeitplan bis Mitte Oktober halten können.

Weißbuch Museumsreform: Ich glaube, ehrlich gesagt, dass man sich fünfzehn Jahre nach der Ausgliederung der Museen wirklich überlegen muss, wie man diesen Bereich aufstellen kann, wie man mehr Zusammenarbeit erzeugt, gewisse Backoffice-Zusam­men­führungen macht und die Sache auch inhaltlich neu diskutiert und dimensioniert. Es ist eine sehr kompetente Arbeitsgruppe unter Leitung der Sektionschefin Ecker und des ehemaligen mumok-Direktors Köb einberufen, aber es ist auch ICOM dabei, also das ist sehr breit aufgestellt. Jetzt ist eine Unternehmensberatung ausgeschrieben, die den Prozess begleiten soll.

Apropos Ausschreibung: Auch die Wirtschaftsprüferausschreibung für die Bundes­museen ist jetzt in der Finalisierung. Es ist jedenfalls einmal sichergestellt, dass alle Bundesmuseen den gleichen Wirtschaftsprüfer oder die gleiche Wirtschaftsprüferin haben werden.

Betreffend Denkmalschutz kann ich Sie beruhigen: Das ist mir ein Anliegen, und das ist auch budgetär gut aufgestellt. Ich habe auch wirklich Vertrauen in die handelnden Akteure. Ich bin mir der Bedeutung des kulturellen Erbes für unser Land sehr bewusst, und alle KollegInnen, die dort arbeiten, arbeiten auch in diesem Bewusstsein.

Abschließend noch ein Wort in eigener Sache, weil das angesprochen wurde; ich versuche, das so sachlich und nüchtern wie möglich zu machen: Gegenstand ist eine anonyme Anzeige. Ich wurde mit dieser anonymen Anzeige – nicht mit dem Inhalt, nur mit der anonymen Anzeige – am Freitag um 16 Uhr konfrontiert und hatte zwei Stun­den Zeit, zu sieben Punkten, die ich nicht im Detail kannte, Stellung zu nehmen.

Ich habe daher an meinen Anwalt verwiesen und habe gemeinsam mit meinem Anwalt über das Wochenende eine umfangreiche, fast hundertseitige Stellungnahme an die Staatsanwaltschaft ausgearbeitet. Machen Sie sich hinsichtlich meiner Integrität und meiner Professionalität, die in einer anonymen Anzeige elementar angegriffen wird, keine Sorgen!

Über den Vorgang, dass man nach der Eröffnung des Verfassungstages, nach Budget­verhandlungen, nach einem Round Table mit den Filmschaffenden, drei Stunden vor einer Abschiedsfeier bei einer Welturaufführung, die meine letzte Premiere in den Vereinigten Bühnen war, eine anonyme Anzeige auf den Tisch geknallt bekommt und dann innerhalb von zwei Stunden darüber in der Zeitung lesen kann, äußere ich mich nicht weiter. Insofern ist das jetzt bei der richtigen Stelle. Ich bin froh darüber, dass es bei der Staatsanwaltschaft ist, denn die kann das prüfen, die kann das anschauen. Ich bitte, sozusagen diese Objektivierung, die dort zweifellos stattfinden wird, abzuwarten.

Wie gesagt, ich habe mir diesbezüglich aber nichts vorzuwerfen, und dass man Denunziationen wie diesen in dieser Form ausgesetzt ist, muss man im Laufe der Zeit zur Kenntnis nehmen. Ich kann Sie beruhigen, ich war schon dreimal Gegenstand von


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