ziniert von dem Konzept, das hinter so einer Pflegeheimeinrichtung steckt, ganz besonders aber vom einzelnen Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, nicht nur bezüglich ihrer Erfahrung in der Pflege der Menschen, sondern auch in der Konzeptweiterentwicklung.
Wie schaut die Gegenwart und wie die Zukunft der Pflege aus? Wie kann man in unserer Gesellschaft auf die verschiedenen Ansprüche der älteren Bevölkerung auch wirklich eingehen? – Bei den verschiedenen Gesprächen mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern – egal, ob aus dem stationären Bereich oder aus der mobilen Betreuung –kamen einige große Handlungsfelder heraus.
Da ist zum einen die lange Warteliste auf einen Heimplatz. Das wird ja gerade noch kaschiert durch die 24-Stunden-Pflege, aber dazu sage ich später noch etwas.
Im stationären Betrieb oder in den Pflegeheimen gibt es Probleme mit den alten Bausubstanzen – da können mir sicherlich alle Kolleginnen und Kollegen, die im Sozialhilfeverband sind, recht geben –, die es gerade für das Personal noch möglich machen, ordnungsgemäß zu arbeiten. Dazu kommen noch eine fehlende Tagesbetreuungsstruktur sowie ein Personalschlüssel, der unbedingt an die wirklichen Erfordernisse angepasst werden muss.
Ein Beispiel aus der Praxis: Eine demente Person wird in Oberösterreich in Pflegestufe 3 eingestuft. Jeder, der mit Betreuung zu tun hat, weiß, dass ein Mensch, der an Demenz leidet, viel mehr Pflege und Betreuung braucht als eine Person, die eine PEG-Sonde braucht oder bettlägerig ist. Diese Menschen bekommen aber die Pflegestufe 6 oder 7. Genau da stimmt dieser Personalschlüssel nicht mehr, das heißt, es ist viel aufwändiger, eine Person mit Demenz in Pflegestufe 3 zu betreuen als eine bettlägerige Person in Pflegestufe 6 oder 7.
Zudem gibt es auch Unterschiede zwischen den verschiedenen Trägern der Altersheime, zum Beispiel ob in der Nacht Diplompersonal anwesend ist, also gehobener Gesundheitsbetrieb besteht und ein Gesundheits- und Krankenpfleger in der Nacht anwesend ist.
Da muss ich Sie, Frau Kollegin Ledl-Rossmann, ein bisschen korrigieren: In der Regierungsvorlage – ich habe sie extra herausgesucht –, § 3a Abs. 4, steht, dass während der Nachtstunden eine MitarbeiterIn anwesend sein kann oder die Rufbereitschaft, welche entweder eine PflegefachassistentIn oder eine Kraft aus dem gehobenen Dienst ist. Ich weiß nicht, habe ich das falsch verstanden? (Bundesrätin Ledl-Rossmann nickt.) – Okay.
Ich finde, das ist nicht viel Veränderung zum Status quo; auch jetzt ist in Pflegeheimen bereits eine PflegefachassistentIn in der Nacht anwesend, nur fehlt ein gehobener Dienst, der auch wirklich Notfallsituationen einschätzen und auch entscheiden kann. Das ist der wesentliche Punkt, und das fehlt jetzt auch.
Was braucht es da? – Ich glaube, dass es einen bundeseinheitlichen Mindeststandardrahmen und einen Mindeststandard im Personalschlüssel in der Pflege braucht, und diese Forderung richte ich auch ganz gezielt in Richtung der Länder. Ich weiß, das liegt nicht am Ministerium, sondern an den Ländern.
Ich war gerade beim Thema Demenz: Was es weiter braucht, sind periphere Tagesbetreuungseinrichtungen, zumindest in jedem Bezirk eine; denn: Was wir nicht vergessen dürfen – das hat Frau Kollegin Ecker bereits gesagt –, das ist die informelle Pflege. Circa 75 bis 80 Prozent der gesamten Pflegeleistung – das sind die aktuellen Zahlen von Ihrem Ministerium – geschehen informell. Das heißt, 80 Prozent der zu pflegenden Menschen werden von Angehörigen, Verwandten, Nachbarn, Freunden oder Bekannten gepflegt und betreut. Meist sind das wieder Frauen, die ihren Mann, die Schwiegereltern
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