BundesratStenographisches Protokoll864. Sitzung / Seite 103

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Mobilität ist ein Thema, und ich werde versuchen, drei Aspekte kurz herauszugreifen. Ein wichtiges Anliegen – darauf hat bereits Kollege Pum hingewiesen – bleibt trotz positiver Ansätze die Senkung der Stickstoff- und Partikelemissionen. Hierin gibt es noch sehr viel Potenzial nach oben – und muss es auch geben, um eine tatsächliche Mobilitätswende herbeizuführen.

Konsequente Entwicklung im Bereich der E-Mobilität: Ich erinnere, wir reden über den Bericht aus dem Jahr 2015 und sind ja – Gott sei Dank – schon wieder ein Jahr oder eineinhalb Jahre weiter. Ich denke, dass es ein sehr zukunftsträchtiges Modell sein wird, dennoch wird es noch eine große Aufgabe sein, es umzusetzen und im Bereich der Ladeinfrastruktur etwas für die E-Mobilität zu bewegen – das wird schon schwierig genug sein.

Wenn wir von 250 000 Elektrofahrzeugen, die bis 2020 bei uns fahren sollten, reden, dann hoffe ich doch, dass das jetzt ins Rollen kommt. Derzeit ist es noch so, dass ein Mangel an Fahrzeugangeboten besteht. Wenn Sie, Herr Bundesminister Rupprechter, gemeinsam mit Herrn Bundesminister Leichtfried 72 Millionen € für diesen Bereich auf die Beine gestellt haben, kann man dazu nur gratulieren. Dann kann die Sache viel schneller vorangetrieben werden, sofern die Industrie beziehungsweise die Autoher­steller mitspielen.

Sie müssen sich vorstellen, dass die Elektromobilität und Carsharingmodelle vor allem für die Bevölkerung am Land eine ganz wichtige Zukunftsperspektive sind. Wenn Men­schen in die Stadt zur Arbeit fahren müssen, aus Tälern, die derzeit teilweise durch den Verkehrsverbund verkehrstechnisch ausgedünnt sind, ist die Attraktivierung des öffentlichen Verkehrs für die Zukunft besonders notwendig.

Thema Wasser: Das Wasser ist im Bereich der Oberflächengewässer bei uns gut, vor allem konnte die Qualität der Fließgewässer verbessert werden. Die EU-Wasser­rah­men­richtlinie – und das, glaube ich, haben wir auch schon in der letzten Sitzung be­sprochen – sieht bis 2027 eine weitere Verbesserung vor, die uns auch gelingen wird.

Ich glaube, man sollte bei dieser Gelegenheit sagen, dass von 1959 bis 2016 45 Mil­liarden € in den Abwasserbereich investiert worden sind und derzeit 96 Prozent der Haushalte am Kanalnetz teilhaben. Dazu muss man wirklich sagen: Das ist sehr toll organisiert und finanziert worden!

Wasser als solches ist eine begrenzte Ressource, das wissen wir alle. Seit dem Bestehen der Erde sind die Wasservorräte im Grunde genommen nicht mehr gewor­den, es verschwindet auch nicht, dennoch: Vom gesamten Wasservorkommen auf unserer Erde sind nur 2,5 Prozent Süßwasser, zwei Drittel davon sind in Gletschern und an den Polen gebunden, nur das restliche Drittel steht als nutzbares Grund- und Oberflächenwasser zur Verfügung.

Ich denke doch, dass wir in Österreich noch nicht den Zugang gefunden haben, um mit dieser Wasserressource so nachhaltig umzugehen, wie es eigentlich notwendig wäre. Es ist genug Wasser vorhanden – Gott sei Dank! –, und wir haben relativ geringe Kosten dafür. Wenn ich da einen Vergleich anschaue, was Wasser kostet, so stelle ich fest, dass zum Beispiel ein Kubikmeter Wasser in Kopenhagen 6,79 € kostet, in Atlanta 5,80 €, in Österreich sind es im Schnitt etwa 1,80 €. In der Nationalparkgemeinde, aus der ich komme, in Mallnitz, beträgt der Preis 0,90 €. Damit können wir sehr, sehr zufrieden sein.

Es braucht – das muss man wirklich sagen – weltweit ein nachhaltiges Wasser­management, denn – halten Sie sich fest, Sie sitzen ja auch! – wir müssen wissen, dass eine globale Wasserkrise herrscht und 738 Millionen Menschen weltweit keinen Zugang zu Wasser haben – 738 Millionen Menschen!

 


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