BundesratStenographisches Protokoll864. Sitzung / Seite 119

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das Jahr 2016 wieder feststellen können –, dass für längere Strecken wie auch für Kurzstrecken immer mehr Menschen auf die Bahn umsteigen.

Wenn ich nur die Strecke von Innsbruck nach Wien hernehme, so hieß es früher: Platzreservierung, wozu? Braucht man nicht, man bekommt immer einen Platz, auch wenn man vielleicht einmal ein kurzes Stück stehen muss. Aber jetzt keinen Platz zu reservieren, das wäre leichtsinnig! Da könnte es passieren, dass man auf drei Vierteln der Bahnstrecke steht, und es sind doch 500 Kilometer von Innsbruck bis Wien.

Ich glaube, es hat sich auch schon gezeigt, dass die Investitionen, die man in die Infrastruktur macht, in bessere Züge, in modernere Bahnhöfe, nicht nur in den Hauptbahnhof in Wien, der einfach auch ein Umsteigeknoten im Fernverkehr zwischen der Westbahn und der Südbahn ist, sondern auch in den Ausbau auf die vier Spuren des Ostkopfes von Amstetten, auch das Ihre dazu beigetragen haben.

Wenn man in die weiteren Statistiken Einschau nimmt und sieht, dass die gefahRenén Personenkilometer insgesamt um 100 Millionen stiegen, von 12,1 Milliarden auf 12,2 Milliarden Personenkilometer, dann ist das schon eine tolle Zahl und auch eine tolle Steigerung. Statistisch gesehen fährt jeder Österreicher 1 427 Kilometer im Jahr mit der Bahn; das ist schon, wenn man die letzten fünf, sechs Jahre hernimmt, eine ordentliche Steigerung.

Dass wir beim Personenverkehr in der Europäischen Union die Nummer eins sind, habe ich schon gesagt. Erfreulich ist auch, dass die konstante Entwicklung der Pünktlichkeit auf hohem Niveau gehalten werden konnte. Im Jahr 2015 waren es 96,3 Prozent; im Jahr 2014 waren es noch 96,7 Prozent, aber wenn man es in Minuten anschaut, dann ist die durchschnittliche Verspätung je Zug 1,1 Minuten, also in Wirk­lichkeit: pünktlich! Es passiert einem auf der Straße öfter, dass man irgendwo nicht weiterkommt oder eine Ampel zu lange auf Rot ist.

Im Fernverkehr hat sich die Pünktlichkeit auf 88 Prozent steigern können, was wirklich auch sehr positiv hervorzuheben ist.

Beim Güterverkehr ist jetzt, glaube ich, eine ganz andere Verlagerung im Gange. So haben die Privaten eine höhere Steigerung als die Rail Cargo Austria, die haben wesentlich mehr Anteil an der Beförderung. Auf der Brennerachse und der Westachse verzeichnen die Wettbewerbsbahnen 42 beziehungsweise 30 Prozent des gesamten Güterverkehrs. Da aber der Güterverkehr im Jahre 2015 gesunken ist, sollte man sich, denke ich, da schon auch etwas überlegen.

Es ist so, dass an und für sich die Ganzzugsverbindungen die Steigerung der Wett­bewerbsbahnen hervorgerufen haben. Die Ganzzugsverbindungen sind jene Güter­züge, die vom Start- bis zum Zielbahnhof in einer Einheit durchfahren. Das ist auch das, was die Schweiz uns schon vorgemacht hat, die das ja schon seit Jahren so praktiziert, vom Norden Deutschlands bis nach Italien in einem durch – einer ist ver­antwortlich, und derjenige, der auf die Bahn setzt, weiß immer, wo seine Güter gerade sind.

Durch die Umsetzung der Eisenbahngesetznovelle mit Ende 2015 können nun auch Verlader, Spediteure und Unternehmen des Kombinierten Verkehrs Zugtrassen bean­tragen. Der Wettbewerb auf der Schiene wird also größer werden.

Auch die Prüfungsbefugnisse der Schienen-Control Kommission wurden gestärkt. Sie prüft die Schienennetz-Nutzungsbedingungen nun schon im Entwurf und nicht wie bisher erst nach der Veröffentlichung.

Wir sehen also, der Jahresbericht der Schienen-Control ist sehr aufschlussreich an Informationen. Mögen die Verantwortlichen die richtigen Schlüsse aus diesem Bericht


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