Die Frau Ministerin hat an und für sich alles gesagt, ich könnte jetzt hier sagen: Danke, Frau Ministerin, du hast recht in allem, was du gesagt hast, und das war mein Redebeitrag!, und mich zurück an meinen Platz begeben, aber ich möchte doch noch einiges klarstellen.
Frau Kollegin Anderl, die Vizepräsidentin des ÖGB, die ich sehr schätze, und ich sind oft derselben Meinung – heute nicht ganz, zumindest nicht in allen Punkten, etwa was die Kriminalisierung von Jugendlichen anlangt. Das muss ich natürlich zurückweisen! Wenn sich die Länder mit diesem Thema derart auseinandersetzen und eine Einigung erzielt wird, dann haben natürlich auch das Land Wien und der Stadtrat von Wien zugestimmt, und dann dem Stadtrat vorzuwerfen, sozusagen jemanden zu kriminalisieren, ist nicht richtig, aber das müsst ihr dann selbst miteinander ausmachen. (Bundesrätin Grimling: So sind wir in Wien! Das halten wir aus!)
Der Koalitionsfrieden ist deshalb nicht in Gefahr, wir werden dieses Thema aber gemeinsam besprechen. (Zwischenrufe bei SPÖ und FPÖ.) – Na ja, die blaue Raucherlobby mit Frau Kollegin Mühlwerth habe ich schon gehört. (Bundesrat Todt: Hast du sonst auch noch etwas zu reden oder willst du nur über diese Geschichte reden?) – Herr Kollege! (Bundesrat Todt: Ja, Herr Kollege!) Herr Kollege, ich bin am Wort! Ich bin am Wort! Und zum Thema kann ich, glaube ich, sagen, was ich will, und ich finde deinen Zwischenruf mehr als nur deplatziert – in aller Freundschaft, Herr Kollege! (Beifall bei der ÖVP.)
Wo bin ich stehen geblieben? – Beim Bereich Jugend: Mir fehlt das Verständnis, wenn man das infrage stellt. Die Jugend braucht, wie gesagt, auch entsprechendes Lobbying, und wir müssen schauen, wie wir die Jugendlichen gesund ins Erwachsenenalter bringen. Das ist für mich ein ganz wesentlicher Punkt.
Es wurde schon angesprochen: Österreich liegt, was jugendliche Raucher anlangt, im Spitzenfeld, und dieses Alterslimit jetzt auch noch mit dem Wahlalter sozusagen in Einklang zu bringen, ist meiner Meinung nach deplatziert.
Österreich ist auch sonst, was zum Beispiel Rauchen in Restaurants, in Hotels und so weiter anlangt, an letzter Stelle in Europa, und auch das ist zu kritisieren. Es wird ab 2018 eine Lösung geben, aber bis dahin dauert es noch einige Zeit. Diesbezüglich sind wir auch Europameister, und das ist wirklich kein Ruhmesblatt.
Wie unsere Bundesministerin schon gesagt hat: Dieser Beschluss ist ein Meilenstein in der Jugendpolitik, wodurch nachhaltige Verbesserungsschritte für unsere Jugend gesetzt werden. Wir setzen nicht nur das Schutzalter auf 18 Jahre hinauf, sondern es geht, wie die Frau Ministerin angesprochen hat, auch um klare Präventionsmaßnahmen, und ich denke, das ist ein wichtiges Begleitinstrument.
Es geht um Jugendgesundheit. Es geht darum, dass die Bundesländer in diesem Zusammenhang auch eine einheitliche Position eingenommen haben – das ist bei vielen anderen Themen nicht der Fall. Es gibt oft intensive Diskussionen, aber je früher sich Raucher sozusagen mit der Gesundheitsschädlichkeit des Rauchens auseinandersetzen müssen, je früher wir mit den Jugendlichen darüber sprechen, umso besser ist es.
Es gibt auch viele positive Rückmeldungen von vielen NGOs, von der Gesellschaft für Medizinische Onkologie, von der Krebshilfe und so weiter, von Kinder- und Jugendanwälten, die das sehr positiv dargestellt haben; und dass ein höheres Alterslimit wirkt, hat Frau Kollegin Stöckl-Wolkerstorfer auch klar aufgezeigt. In Ländern wie Großbritannien – ich brauche das Beispiel nicht zu wiederholen – hat die Erhöhung eine ganz klare Auswirkung auf das Suchtpotenzial von jungen Menschen, von Jugendlichen gehabt. Die Raucherquote ist dort zurückgegangen. Das soll auch für uns Beispiel und Ansporn sein, an diesem Thema weiterzuarbeiten, und ich bin froh, dass es hier einen Schulterschluss gegeben hat.
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