BundesratStenographisches Protokoll866. Sitzung / Seite 29

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Frau Kollegin Anderl, noch eine Bemerkung: Wir sind die Länderkammer und wir ver­treten die Länder, es ist daher nicht der richtige Ansatz für uns als Ländervertreter, den Ländern Kompetenzen wegzunehmen. (Bundesrat Stögmüller: Wenn es unsinnig ist! Entschuldigung!) – Nein, wir sind die Länderkammer und haben die Länderinteressen zu vertreten. Kollege Stögmüller, du hast es auch angesprochen. Wenn wir in den Län­dern noch Gestaltungsmöglichkeiten haben, dann sollten wir diese auch nützen. (Bun­desrat Stögmüller: Wenn eh alles harmonisiert werden soll!)

Dass man mit den Ländern verhandeln kann, hat die Frau Ministerin ganz klar bewie­sen. Da gibt es einen erfreulichen Schulterschluss – im Sinne der Jugendgesundheit und zum Wohl unserer Jugendlichen in Österreich –, und ich darf der Frau Ministerin zu die­sem Erfolg herzlich gratulieren. (Beifall bei der ÖVP und bei Bundesräten der SPÖ.)

9.56


Präsidentin Sonja Ledl-Rossmann: Es freut mich, dass ich nunmehr die zweite Grup­pe des Tiroler Seniorenbundes bei uns willkommen heißen darf, ganz besonders den ehemaligen Bundesratspräsidenten aus Tirol, Helmut Kritzinger. Herzlich willkommen! (Allgemeiner Beifall.)

Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Bundesrätin Mag. Gruber-Pruner. Ich erteile es ihr.

 


9.56.35

Bundesrätin Mag. Daniela Gruber-Pruner (SPÖ, Wien): Frau Präsidentin! Frau Mi­nisterin! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrte Damen und Herren! Über das Jugendschutzgesetz und das Rauchen ab 18 Jahren ist jetzt schon einiges gesagt worden. Ich denke, die Debatte passt heute deshalb besonders gut, weil morgen, am 7. April, der Weltgesundheitstag begangen wird. Daher ist diese heutige Debatte sehr pas­send.

Es muss das Ziel sein, das Rauchen generell zurückzudrängen, und zwar in allen Ge­nerationen. Es ist etwas scheinheilig, wenn wir Erwachsenen jetzt mit dem Finger auf die Jugendlichen zeigen und finden, sie sollten die Finger vom Rauchen lassen, aber selbst dem Rauchen frönen. Ich meine, es sollte eine gemeinsame Anstrengung aller Generationen geben, denn es geht um die Gesundheit aller, und da müssen wir uns al­le an der Nase nehmen.

Aber natürlich geht es auch darum – und da gebe ich Ihnen, Frau Ministerin, recht –, das Einstiegsalter für das Rauchen zu erhöhen beziehungsweise zu versuchen, Men­schen davon abzuhalten, mit dem Rauchen zu beginnen.

Als Pädagogin ist es mir ein besonderes Anliegen, auf die Gesundheitsförderung und auch auf die Förderung der Selbstbestimmtheit junger Menschen hinzuweisen. Das ist bestimmt der nachhaltigere und effektivere Weg, einen gesunden Lebensstil zu entwi­ckeln, als noch mehr über Verbote nachzudenken, denn wir alle wissen, wenn man et­was lernen möchte, wenn man sich für etwas entscheiden will, dann braucht es Eigen­motivation, und diese kann am besten dann entstehen, wenn wir in Gesundheitspräven­tion und Gesundheitsförderung investieren.

Im Bereich der Pädagogik ist auch bekannt, dass das am besten gelingt, speziell bei jungen Menschen, wenn man mit Elementen der Peer Education arbeitet, wenn also jun­ge Menschen für junge Menschen Aufklärungsarbeit, Gesundheitsförderung betreiben. Daher plädiere ich bei diesem Thema sehr stark dafür, junge Menschen in die Erar­beitung von Begleitmaßnahmen einzubeziehen. Ich plädiere sehr stark dafür, die Ex­pertise der Bundesjugendvertretung zu nutzen. Das sind junge Menschen, die tagtäg­lich mit jungen Menschen arbeiten und die viel Erfahrung haben, wie man an junge Men­schen herankommt, wie man sie anspricht, wie man sie für ein Thema begeistert und wie man sie vor möglichen Gefahren schützen kann.

 


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