Ich denke, es geht kein Weg daran vorbei, einerseits alle Ebenen und Maßnahmen zu bedienen, die die Anhebung des Schutzalters betreffen, andererseits selbstverständlich auch alle Präventionsbemühungen und -programme, die uns zur Verfügung stehen, einzusetzen. Ich muss noch dazusagen: Wir haben uns schon die letzten 40 Jahre sehr eindringlich und intensiv bemüht, aber die Raucherrate ist leider nicht gesunken, während sie in jenen Ländern, in denen das Schutzalter angehoben wurde, gesunken ist. Daher befürworte ich natürlich Präventionsmaßnahmen, aber nur als einen Baustein neben der Anhebung des Schutzalters und unter Einbeziehung der Bundesjugendvertreter, der Suchtpräventionsstellen der Länder und aller verantwortlichen Experten in diesem Bereich. Als letzten Punkt brauchen wir auch das Rauchverbot in der Gastronomie.
Ich denke, in Summe wird dieses Paket sehr effizient wirken, sodass junge Menschen vom Rauchen abgehalten werden und erst später – wenn überhaupt – zu rauchen beginnen. Denn wir wissen auch – das ist wissenschaftlich belegt –: Je später man zu rauchen beginnt, desto leichter kommt man wieder weg von dieser Sucht. Es gibt Einzelbeispiele, die vielleicht das Gegenteil belegen, aber konzentrieren wir uns bitte auf wissenschaftliche Erkenntnisse und nicht auf Einzelbeispiele.
Beim Thema Präventionsmaßnahmen möchte ich allen Vorrednern recht geben: Natürlich brauchen wir Präventionsmaßnahmen. Wir brauchen in diesem Bereich auch Investitionen – keine Frage. Im BMFJ haben wir bereits Mittel dafür vorgesehen. Ich bin sehr froh darüber, dass meine neue Kollegin Rendi-Wagner auch schon ganz klar signalisiert hat, dass sie da investieren wird, Präventionsarbeit aufstellen wird und wir Schulter an Schulter diesen Weg verfolgen werden.
Zur weiteren Vorgehensweise: Wir haben jetzt eine Arbeitsgruppe zu den Themen Harmonisierung der Ausgehzeiten und Konsum von harten alkoholischen Getränken eingesetzt. Ich bin überzeugt davon, dass wir uns mit diesen Fragen genauso sachlich und seriös beschäftigen werden, wie wir es beim Rauchen getan haben. Ich bin der Überzeugung, dass diese Vorgangsweise und die vergangenen Freitag getroffene Entscheidung wirklich vorbildlich dafür waren, wie Bund und Länder gemeinsam ein Thema bearbeiten und ausarbeiten können, um dann einen gemeinsamen, konsensualen, einstimmigen bundesweiten Beschluss zu fällen, bei einem Thema, das zweifelsohne einen Meilenstein in der gesundheitspolitischen und jugendpolitischen Arbeit darstellt.
Ich bin überzeugt davon, dass wir auch die Themen Harmonisierung der Ausgehzeiten und Konsum harter alkoholischer Getränke jetzt genauso gut und sachlich auf den Weg bringen können und hoffentlich in einem Jahr wieder hier stehen werden und gemeinsam den nächsten Erfolg im Sinne unserer Jugend feiern können. – Danke schön. (Beifall bei ÖVP, SPÖ und Grünen.)
9.50
Präsidentin Sonja Ledl-Rossmann: Vielen Dank, Frau Bundesministerin.
Ich mache darauf aufmerksam, dass die Redezeit aller weiteren TeilnehmerInnen an der Aktuellen Stunde nach Beratung in der Präsidialkonferenz 5 Minuten nicht überschreiten darf.
Zu Wort gemeldet ist Herr Bundesrat Mayer. – Bitte.
9.50
Bundesrat Edgar Mayer (ÖVP, Vorarlberg): Frau Präsidentin! Sehr geehrte Frau Ministerin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Auch von mir ein herzliches Grüßgott an die Zuschauer und Zuschauerinnen vom Seniorenbund! Ich hoffe, Ihnen gefällt unsere Diskussion! Sie ist ja heute nicht so kontroversiell, aber es geht um ein Thema, das sicher auch für Senioren wichtig ist, da diese ja bemüht sind, die Kinder, die Jugendlichen, die sie zu Hause mitbetreuen und die bei Ihnen aufwachsen, gesund sozusagen ins Erwachsenenalter zu bringen.
HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite