BundesratStenographisches Protokoll867. Sitzung / Seite 126

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Wir müssen mit den Ländervertreterinnen und Ländervertretern und Sozialhilfebeiräten oder mit wem auch immer, welches Gremium in welchem Land da zuständig ist, versu­chen, auch wirklich die Gründe aufzulisten, diese dann gemeinsam diskutieren und ver­suchen, eine Lösung zu finden. Ich glaube, dass wir hier als Bundesrätinnen und Bun­desräte einen wichtigen Beitrag dazu leisten könnten.

Es ist heute auch schon sehr oft über das Personal gesprochen worden. No na net, bei diesem Thema. Mein Vorredner hat gerade gesagt, dass es vor allem auch an der Wert­schätzung fehlt. Es fehlt nicht nur an der Bezahlung, sondern auch an der Wertschät­zung. Wertschätzung ist für uns alle wichtig, Wertschätzung ist ein sehr, sehr wichtiger Lohn für uns Menschen, aber meiner Meinung ist es auch sehr wichtig, dass die Be­zahlung stimmt. Der Pflegeberuf ist – ich sage das jetzt einmal so – ein typischer Frau­enberuf, und in diesem hat man bis jetzt halt nicht die Leistungen wirklich ordentlich zahlen müssen. Das ist ja sowieso immer so nebenbei gegangen, da haben die Frauen die Pflege nebenbei daheim gemacht, oder es wurde eben die Arbeit in einem Frauen­beruf sowieso nicht so gut bezahlt wie in allen anderen Berufen. Das heißt, diese For­derung der Frauen, gleicher Lohn für gleiche Arbeit, ist auch eine Forderung, die da ganz, ganz sicher dazugehört und mitüberdacht gehört. (Beifall bei der SPÖ, bei Bun­desräten von ÖVP und Grünen sowie des Bundesrates Schererbauer.)

Es ist auch schon sehr viel darüber gesprochen worden, was das Personal noch braucht, ob das jetzt Supervision ist, oder ob das Mediation ist, das heißt, es geht wirklich auch um die Unterstützung vor Ort, da es ein sehr anspruchsvoller und sehr fordernder Be­ruf ist, und daher glaube ich auch, dass wir da noch sehr, sehr viel leisten müssen.

Die Gemeinden sind schon genannt worden. Ihr wisst ich habe das ohnehin schon oft genug gesagt –, ich bin Bürgermeisterin und gerade dabei, in meiner kleinen Gemein­de betreutes Wohnen zu bauen, weil es notwendig ist.

Es ist heute auch schon  ich glaube, von Kollegin Mühlwerth – angesprochen worden, dass der Wandel so stark ist, dass es diese Anforderungen, die wir jetzt haben, vor ein paar Jahren noch nicht gegeben hat und dass wir uns diesem Wandel jetzt stellen müs­sen. Da sind auch die Gemeinden gefordert, aber wir können das nicht alleine leisten. Das hat, glaube ich, auch der Ferdinand vorhin schon gesagt. Da brauchen wir wirklich ein Zusammengreifen zwischen Gemeinden, Ländern und Bund, auch da brauchen wir wiederum eine Zusammenarbeit über die Ländergrenzen und über die Parteigrenzen hin­weg; vor allem, da wir beim Thema Demenz immer wieder merken, dass Demenz fast immer mit einer sehr ausgeprägten Depression zusammenhängt, eine solche fast im­mer mit dabei ist. Das heißt, dass diese Anforderungen noch größer werden.

Ich möchte auch unseren 24-Stunden-Kräften danken, die größtenteils aus Rumänien, aber auch aus anderen Ländern, wie Slowenien und Ungarn, zu uns kommen und hier große Unterstützung leisten. Das ist meiner Meinung auch ein sehr, sehr wichtiger Bei­trag, der hier geleistet wird. In diesem Zusammenhang möchte ich auch noch einmal daran erinnern, dass wir gerade diesen 24-Stunden-Kräften, die unsere Eltern pflegen, unsere Eltern versorgen, diesen Menschen, bei denen die Bezahlung sowieso unter je­der Kritik ist, nicht auch noch die Familienbeihilfe wegnehmen können, denn das wäre mehr als unsozial. Das, glaube ich, können wir uns nicht leisten! (Beifall bei SPÖ und Grünen sowie bei Bundesräten der ÖVP.)

Herr Bundesminister, Sie haben die Konferenz der Soziallandesräte angesprochen, bei der Sie dieses Thema auch zum Thema machen werden. Ich wünsche Ihnen für diese Konferenz wirklich sehr, sehr viel Erfolg. Sie werden ihn brauchen. Die Länder werden bei dieser Idee ganz sicherlich nicht leicht an einem Strang ziehen können.

Ich glaube, dass dieser Entschließungsantrag, der von den Freiheitlichen gekommen ist, inhaltlich wirklich ein sehr, sehr guter Antrag ist. Ich glaube aber, dass die Forde-


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