BundesratStenographisches Protokoll869. Sitzung / Seite 86

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die in Österreich gemacht wird, daher möchte ich an dieser Stelle auch Reinhold Mit­terlehner ein Dankeschön sagen. Er ist nicht mehr Minister, aber er war es, der es er­möglicht hat, die Sozialversicherungspflicht für Familienmitglieder, die in den Betrieben mithelfen, zu lockern.

Ich sage Ihnen auch, warum das so wichtig ist: Das letzte Wochenende war ein verlän­gertes Wochenende. Da hat es am Donnerstag – gerade bei uns in Kärnten – extrem viele Anreisen gegeben. Das hat viele Gründe gehabt, unter anderem auch die geo­politische Lage – gar keine Frage! –, aber in Italien gab es Staus von 28 bis 30 Kilome­tern und unsere Betriebe waren alle voll. Der Faaker See hat geboomt, ganz Kärnten hat geboomt. Gerade in diesen Zeiten, in denen man nicht mit so vielen Gästen rech­net, weil die Hauptsaison noch nicht begonnen hat, brauchen wir unsere Familienmit­glieder, die einspringen können, die unterstützen können, die arbeiten können und hel­fen, diese Familienbetriebe aufrechtzuerhalten. Deswegen war dieser Punkt, diese Än­derung so extrem wichtig, und daher ein Dankeschön auch an Reinhold Mitterlehner. (Bei­fall bei der ÖVP.)

Wir wissen auch ganz genau, dass im Tourismus die Nahmärkte wieder total im Kom­men sind – Deutschland, Holland, der europäische Markt. Das soll uns aber nicht dazu verführen, die Strategie zu wechseln, was die Internationalisierung betrifft, denn auch die ist ganz, ganz wichtig. Der Markt ist mittlerweile weltweit. Wir wissen ganz genau, dass die Reisebranche gewaltig im Steigen ist und der Gast weltweit reist. Und da darf Österreich nicht nachhinken, nicht die Strategie wechseln und sagen: Wir stürzen uns nur auf die Naherholungsmärkte! – Klar, wo sollen die Europäer jetzt Urlaub machen? Wir wissen ganz genau, dass die politische Lage in vielen Urlaubsländern – ich brau­che nur die Türkei, Ägypten, Tunesien zu erwähnen – sehr schwierig ist. Mit der Fami­lie wird dort kaum jemand Urlaub machen, also boomt natürlich Österreich.

Auch das ist eine Art von Politik, nämlich Sicherheitspolitik, um uns als sicheres Ur­laubsland zu präsentieren. Das muss an dieser Stelle auch gesagt werden: Österreich ist ein sehr sicheres Urlaubsland, und gerade Familien mit Kindern schätzen das ge­waltig.

Aber auch unsere Umwelt ist entscheidend, und auch diesbezüglich ist in den letzten Jahrzehnten viel geschehen. Ich erinnere nur an die Kärntner Seen, in all diesen Ge­bieten erfolgte in den Siebziger-, Achtziger-, Neunzigerjahren die Kanalisierung. Heu­te – das muss man auch wissen – kann jeder bei uns in Kärnten in den Seen in Was­ser von Trinkwasserqualität baden. Das ist keine Selbstverständlichkeit. Wo sonst auf der Welt oder in Europa hat man das, dass ein Kind, das in einen See springt – zum Beispiel in den Faaker See – und einen Schluck Wasser nimmt, normales Trinkwasser konsumiert? Das ist keine Selbstverständlichkeit, dafür haben die Betriebe sehr viel investiert, dafür hat die Politik – Bund und Land – sehr viel investiert. Da ist in den letz­ten Jahren in Österreich viel geschehen.

Auch bei den Investitionen ist in den letzten Jahren extrem viel gemacht worden, gera­de was die Qualität unserer Betriebe anlangt. Die Betriebe wissen ganz genau, dass sie im Drei-, Vier- und Fünfsternebereich überall Qualität bieten müssen und haben viel investiert. Auch die ÖHT hat unglaublich viel Geld ausgeschüttet und sich an einem In­vestitionsvolumen von 660 Millionen € mit beteiligt. Das ist auch keine Selbstverständ­lichkeit, dass da so viel Geld ausgeschüttet worden ist. Das sind aber bei Weitem nicht alle Investitionen, weil viele Tourismusbetriebe, vor allem Familienbetriebe, die Förde­rungen nicht abholen, sondern das aus Eigenkapital oder mit ihrer Hausbank normal fi­nanzieren, weil der Zinssatz niedrig ist, was uns in der Tourismuswirtschaft hilft.

Das, was ganz positiv auffällt, ist, dass wir auch bei der Entschuldungsdauer der Be­triebe mittlerweile bei einer erträglichen Dauer von zwölf, 13 Jahren angekommen sind.


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