BundesratStenographisches Protokoll869. Sitzung / Seite 94

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Schlussendlich muss man auch den Vereinen danken: Wir dürfen nicht vergessen, dass viele Veranstaltungen, alles, was damit zusammenhängt, über Vereine organisiert wer­den. Die Beteiligten machen das oft in freiwilliger Leistung, und das kommt natürlich auch dem Gast zugute, nicht nur uns als Bevölkerung.

Im Bericht steht auch, dass mit dieser direkten und indirekten Wertschöpfung bereits jeder fünfte Arbeitsplatz aus der Tourismus- und Freizeitwirtschaft kommt. Wir haben die Zahlen schon gehört, darauf möchte ich nicht näher eingehen, zum Faktor Arbeit mit 208 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern möchte ich aber doch noch etwas sagen.

Wir haben schon gehört, dass 100 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus EU- bezie­hungsweise anderen Ländern kommen – das ist eine weitere Steigerung. Ein hoher Frauenanteil ist ebenfalls zu vermerken. Wir haben auch herausgelesen, dass 19 Pro­zent der unselbständig Beschäftigten unter 25 Jahre alt sind: Man merkt also, man ist in jungen Jahren noch beweglich, nimmt noch Strecken in Kauf und arbeitet in der Sai­son mehrere Monate irgendwo anders. Was jedoch auch deutlich aus dem Bericht her­vorgeht: Rund 60 000 Personen – das sind immerhin 59 Prozent mehr – sind geringfü­gig beschäftigt. Das sollte uns schon zu denken geben, denn das ist keine Beschäfti­gungsform, die auf Dauer gesehen für die Familien, für die Arbeitnehmerinnen und Ar­beitnehmer zuträglich ist.

Wir haben zwar eine Zunahme der Beschäftigten, aber zugleich eine hohe, jedoch rück­läufige Arbeitslosenquote. Das ist auch logisch zu erklären, aber im Gegensatz zu den anderen Branchen, in denen eine Gesamtregisterquote von 9,1 Prozent errechnet wur­de, gab es im Beherbergungs- und Gaststättenwesen eine Arbeitslosenregisterquote von 17,7 Prozent – das ist auch zu bedenken.

Die Vorredner haben gesagt: Wir haben die beste Ausbildung in dieser Branche! – Wa­rum dann so viele Absolventen der Schule nicht in dieser Branche landen, sollte uns schon zu denken geben. Wir haben also noch Arbeit vor uns, aber bei jedem Erfolg gibt es noch immer etwas zu verbessern. Vielleicht ist der Verdienst der Grund, warum die­se Branche nicht so bedient wird, oder vielleicht ist es auch die schwierigere Vereinbar­keit von Familie und Beruf, eben in Anbetracht der Entfernung.

In anderen Ländern gibt es andere Probleme, und deshalb ist es schon richtig, dass die Grünen immer darauf hinweisen, dass man auch auf die Ökologie schaut und fragt, wie die Betriebe das umsetzen. Man merkt jedoch: Wenn Bund, Land und Gemeinden Initiativen setzen, springen die Betriebe sofort auf und sind mit dabei, angefangen bei Müllvermeidung bis zu Photovoltaik und anderen Dingen.

Es steht auch in der Zeitung: In Rom, Venedig und Florenz hat man bereits Schwie­rigkeiten mit dem Massentourismus. Der Städtetourismus hat ja laut Bericht keinen so starken Zuwachs wie in den vergangenen Jahren gehabt. Da lachen wir im ländlichen Bereich dann wieder: Da ist der Tourismus stärker gewachsen als im städtischen Be­reich, also der Zuwachs war noch stärker, und das freut uns sehr.

Man sieht jedoch auch: Das sichere Land zieht, die geopolitische Lage hat uns mehr Gäste gebracht. Darauf dürfen wir uns aber nicht ausruhen, das wird nicht immer so sein – wir hoffen sogar, dass es nicht immer so ist. Man sieht jedoch, dass die Men­schen doch lieber wieder weiter aus den Ballungszentren, aus dem urbanen Raum hi­nausgehen, dorthin, wo eben die Masse nicht so geschlossen auftritt.

Die Nahmärkte sind im Aufwind, das wurde bereits gesagt. Weil das Burgenland er­wähnt worden ist: Die Steiermark war nach dem Burgenland das zweitstärkste Land, was den Zuwachs betrifft. Es freut mich natürlich sehr, dass man da Marktanteile ge­winnen konnte. Mit dazu beigetragen haben natürlich die Förderungen und Investitio­nen, die auch vom Staat ausgehen, aber auch Gesetzesänderungen, die Gott sei Dank


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