BundesratStenographisches Protokoll871. Sitzung / Seite 25

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Gesundheitssystem, durch das Versorgungssystem geschickt werden, von A nach B nach C. Das sind die Dinge, die die Menschen sich wünschen.

Dann fragen wir die Ärztinnen und Ärzte, was sie brauchen, und die sagen: Wir wollen vermehrt im Team arbeiten, wir wollen multiprofessionell arbeiten, wir wollen uns austauschen und vernetzen, wir wollen voneinander lernen; vieles davon haben Sie schon sehr ausführlich erwähnt.

Genau um diesen Bedarf, um diese demografischen Entwicklungen, um die Ent­wicklung der chronischen Erkrankungen, um all das herum hat man 2014 ein Fach­konzept erarbeitet und beschlossen, das „Das Team rund um den Hausarzt“ – Konzept zur multiprofessionellen und interdisziplinären Primärversorgung heißt. Das war das Konzept der Gesundheitsreform, das von Bund, Ländern und Sozialversicherung damals beschlossen wurde. Genau darum geht es! Das ist eine wegweisende und zukunftsorientierte Weichenstellung unseres Gesundheitssystems, und das Gesetz, das vor einer Woche im Nationalrat beschlossen wurde und hoffentlich heute im Bundesrat auch beschlossen werden wird, ist der gesetzliche Rahmen, um die neuen regionalen Gesundheitszentren in Österreich in die Breite zu bringen, damit wir sie zu den Menschen bringen, damit die Österreicherinnen und Österreicher von dieser neuen Versorgungsform, von dieser modernen Versorgungsform profitieren können.

Es soll in Zukunft leichter werden, dass ÄrztInnen, aber auch andere Gesund­heits­berufe vernetzt und im Team arbeiten können. Da geht es darum, dass der Arzt ge­mein­­sam mit der mobilen Pflege, mit Sozialarbeitern, aber auch mit Psychothera­peutInnen, ErgotherapeutInnen bis hin zu DiätologInnen und Hebammen im Team eine Rundumbetreuung und -unterstützung für die Patientinnen und Patienten darstellt. Genau dafür wurde letzte Woche im Nationalrat die gesetzliche Grundlage beschlos­sen.

Es ist mir wichtig, dass wir das Thema Gesundheitsversorgung breiter denken, breiter über die normale Behandlung hinaus, über das normale therapeutische Denken hinaus. Da geht es um viel mehr, da geht es um eine Begleitung der Menschen mit ihren chronischen Erkrankungen, da geht es um eine Unterstützung der Menschen in ihrer Situation, die manchmal über die reine Erkrankung hinaus auch im familiären Kontext sehr belastend sein kann, da geht es auch um soziale Probleme, die im Kontext Erkrankung, Behinderung und Pflegebedürftigkeit mitgedacht werden müssen, und da geht es um das wichtige Thema Prävention und Gesundheitsförderung. Das ist heute noch nicht gefallen und mir besonders wichtig, dass wir auch schauen, dass die Menschen in diesem Land nicht nur länger leben, sondern gesund länger leben. Das ist auch eine wichtige Maßnahme, wie wir dieser Entwicklung gegensteuern und den Menschen dadurch ein gesünderes, längeres Leben bescheren können. Davon profitieren die Menschen und davon profitieren klarerweise auch das System und am Ende des Tages auch die Wirtschaft, das Sozial-, Pensions- und Arbeitssystem in diesem Land. Das sind wichtige Dinge, und wir wissen, dass das alles gleichsam kommunizierende Gefäße sind. Das gilt es zumindest anzusprechen.

Es reicht oft nicht, nur mit guten Rahmenbedingungen eine gute Versorgung sicher­zustellen, sondern wir müssen auch dafür sorgen, dass die Menschen zum richtigen Zeitpunkt an diesen richtigen Ort der Versorgung kommen. Es gilt also auch zu unterstützen. Wir können nicht nur den Best Point of Service bieten, wir müssen den Leuten auch sagen, wann sie zu welchem Best Point of Service in ihrer jeweiligen Belastungs- oder Krankheitssituation müssen. Das wurde schon angesprochen: Da wurde im April ein aus meiner Sicht wirklich innovatives Projekt in drei Bundesländern gestartet. Ich danke diesen drei Bundesländern, Wien, Niederösterreich und Vorarl­berg, die sich bereit erklärt haben, dieses große, wirklich innovative Projekt der tele-


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