BundesratStenographisches Protokoll871. Sitzung / Seite 26

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fonischen Gesundheitsberatung als erste Pilotbundesländer auszurollen und umzu­setzen.

Ich werde die nächsten Tage dazu nützen, mir das anzuschauen. 1450 – Ihre tele­fonische Gesundheitsberatung, die erstmals Menschen in der Situation eine Unterstüt­zung gibt, wie sie den Akutzustand, den Krankheitszustand, den Akutfall einschätzen sollen. Wie schätze ich ein, ob mein fieberndes Kind um 2 Uhr in der Nacht sofort mit mir in die nächste Ambulanz fahren muss oder ob das noch bis in der Früh, wenn der Kinderarzt dann hoffentlich um 8, 9 Uhr aufmacht, warten kann? Wie gehe ich mit diesen Problemen am Wochenende um, wenn mein Hausarzt gerade nicht geöffnet hat?

Wir wissen jetzt schon aus dem ersten Evaluieren, dass das System sehr gut ange­nommen wird, dass die PatientInnen sehr zufrieden sind und dass sie binnen weniger Minuten wissen, zu welcher Zeit sie sich an welchen Ort mit ihren Beschwerden wen­den müssen. Wozu führt das in der Folge? – Die Leute sind besser und akkurater versorgt. Das heißt, ich habe die richtige Therapie zum richtigen Zeitpunkt und am richtigen Ort. Es führt dazu, dass ich die Menschen dorthin leite, wo es für sie und für das System am meisten Sinn macht. Damit entlaste ich die Spitalsambulanzen – zurzeit ein großes Problemthema. Nicht jeder ist mit seinen Beschwerden in der AKH-Ambulanz in Wien am besten aufgehoben und verhindert dort jedoch, dass Leute, die wirklich dorthin gehören und nur dort gut versorgt werden können, zu einem früheren Zeitpunkt therapiert werden können. All diese Schieflagen können wir mit einem gezielten Umsetzen der Primärversorgung Neu und der Gesundheitsberatung gemein­sam lösen.

Es geht auch darum, das Problem der ländlichen Versorgung zu lösen. Durch attrak­tivere Arbeitsbedingungen, Rahmenbedingungen für die künftigen Hausärztinnen und Hausärzte soll es gelingen, genau dieses Incentives, diese attraktiven Bedingungen zustande zu bringen, um mehr junge ÄrztInnen in ländliche Regionen zu bringen, die derzeit noch eine oder jetzt keine zufriedenstellende Hausärzteversorgung mehr haben. Das gilt es flexibel anzugehen, und dieses Gesetz lässt genug Flexibilität zu, um genau auf diesen regionalen Bedarf – und das ist auch etwas Neues an diesem Gesetz, meine Damen und Herren –, auf diese regionalen Bedürfnisse gezielter einzu­gehen. Das hat es vorher in dieser Form noch nicht gegeben. Wie diese regio­nalen Gesundheitszentren zusammengesetzt sein sollen, was der Fokus in der Behandlung, in der Begleitung der Patienten sein soll, ob es mehr kindertherapeutisch ausgerichtet sein oder mehr in Richtung Geriatrie, ältere PatientInnen gehen soll, haben Sie in den Bundesländern nach Ihren Bedürfnissen festzulegen. Danach soll dann geplant und umgesetzt werden.

Das sind ganz wichtige Weichenstellungen und Neuerungen für die Zukunft, sehr geehrte Damen und Herren. Wir beschreiten da wirkliches Neuland, wir beschreiten innovative, neue Wege, an denen kein Weg vorbeiführt. – Vielen Dank. (Beifall bei SPÖ, ÖVP und Grünen.)

10.03


Präsident Edgar Mayer: Danke, Frau Bundesministerin.

Ich mache darauf aufmerksam, dass die Redezeit aller weiteren Teilnehmer und Teilnehmerinnen an der Aktuellen Stunde nach Beratung in der Präsidialkonferenz 5 Minuten nicht übersteigen darf.

Zu Wort gemeldet ist Frau Bundesrätin Ebner. – Bitte, Frau Kollegin.

 


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