Das liegt unzweifelhaft an diesen Dingen, die ich gerade erwähnt habe, am Betreuungsverhältnis, an der Zahl der Professoren und Professorinnen pro Kopf.
Da Herr Stelzmüller, glaube ich (Bundesrat Stögmüller spricht mit Dziedzic), gerade abgelenkt ist (Rufe bei ÖVP und FPÖ: Stögmüller!) – Stögmüller! (Bundesrat Stögmüller: Entschuldigung!) – nütze ich die Gelegenheit und verweise auf die Fachhochschulen, die interessanterweise alles zusammenbringen, was Sie wahrscheinlich, denke ich, ideologisch ablehnen, wie Zugangsbeschränkungen, Studiengebühren - - (Bundesrat Stögmüller: Stimmt nicht! In Oberösterreich haben wir es lange nicht gehabt!) – Bitte? (Bundesrat Stögmüller: In Oberösterreich haben wir es lange nicht gehabt! Seit Schwarz-Blau haben wir es wieder!) – Ja, aber man hat in Österreich insgesamt die Majorität der Fachhochschulen - - (Bundesrat Stögmüller: Aber in Oberösterreich nicht, haben wir keine!) – Oberösterreich ist aber nicht ganz Österreich, nicht? (Allgemeine Heiterkeit. – Neuerlicher Zwischenruf des Bundesrates Stögmüller.)
Grundsätzlich muss man aber sagen: Man hat da einen Bereich des tertiären Sektors, bei dem man - - (Bundesrätin Mühlwerth – in Richtung Bundesrat Stögmüller –: Man muss immer das Ganze im Auge haben!) – Aha, nun haben wir einen Witz, das war zu viel des Witzes!
Da muss man sagen: Wenn man mehr Geld in die Betreuungssituation investiert, wenn man beispielsweise ein Labor errichtet oder Professoren auswählt und anstellt, dann braucht man nachher so etwas wie eine gewisse Planbarkeit der Auslastung. Das müssen Sie mir als Universitätsmann glauben, das geht nicht anders. Wenn man beispielsweise im Chemiestudium einen plötzlichen Andrang von Studierenden, aber nur eine bestimmte Laborkapazität hat, dann muss es eben auch zu einer Auswahl derer kommen, die studieren sollen.
Ich habe mir auch notiert, was Klubobmann Kern gesagt hat, für alle, die studieren wollen und die dazu auch befähigt sind, solle man die Universitäten öffnen. – Genau das aber macht man ja dann, nämlich auch zu schauen, wer mehr oder weniger befähigt ist, beispielsweise Chemie zu studieren. Man kann bei einem Studium, gerade bei einem naturwissenschaftlichen, nicht einfach die Pforten aufmachen, weil man vorher Investitionen in das System bringen muss. Investitionen in das System erfordern unzweifelhaft eine Planbarkeit des Zugangs.
Ich stimme Ihnen aber vollkommen zu: Wir müssen schauen, dass dieser Zugang fair ist und fair bleibt, dass Aufnahmeverfahren nicht diskriminierend sind, nicht sozial selektiv wirken. – Da sind wir auch dahinter, das zu kontrollieren.
Natürlich haben Sie auch recht, besser wäre es, wenn sich von alleine eine wunderbare und ideale Allokation der Studierenden auf die mehr als 1 000 Studienfächer, die wir in Österreich haben, ergeben würde – das wäre das Ideal. Daher brauchen wir auch mehr Studieninformation (Bundesrat Stögmüller: Orientierungsphasen!), auch bereits in der Sekundarstufe 1, denn viele wissen gar nicht, was es alles an universitären Studiengängen gibt.
Was wir insgesamt mit diesem Gesetz erreichen wollen, ist ganz sicherlich keine Reduktion der Zahl der Studierenden, wir wollen aber eine Erhöhung der Zahl der aktiven Studierenden, denn alles andere ist eine Selbstillusion, nämlich wenn man sagt: Man hat so und so viel mehr Studierende auf dem Papier, nur haben die aber keine Chancen, in ein Seminar oder in eine Vorlesung zu kommen.
Da muss man dem eigenen System gegenüber ehrlich sein. Ich will die Zahl der aktiven Studierenden, die eine berechtigte Chance haben, innerhalb der vorgegebenen Studienzeit plus Toleranzsemester fertig zu werden, erhöhen. Und dazu dient, glaube ich, dieses Gesetz.
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