11.58

Bundesrat Ferdinand Tiefnig (ÖVP, Oberösterreich): Herr Präsident! Herr Bundes­minister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Werte Damen und Herren! Jene, die fairen Handel betreiben, brauchen sich um Steuern nicht zu streiten. Mit diesem Dop­pelbesteuerungsabkommen zwischen Österreich und dem Kosovo wird dementspre­chend die Steueraufteilung gerechtfertigt. Es ist ein gutes Abkommen, denn Österreich hat in den letzten Jahren das Exportvolumen fast verdoppelt. Wir liefern zur Zeit Güter im Wert von rund 49 Millionen Euro in den Kosovo und importieren im Wert von circa 10 Millionen Euro aus dem Kosovo. Die meisten Produkte befinden sich im Bereich der Lebensmittel, im Maschinenbereich. Es ist für den Kosovo auch ein Zeichen seitens Österreichs, dass wir es mit den Beitrittsverhandlungen zur Europäischen Union ernst meinen.

Dieses Land braucht noch viele Schritte, um an die Europäische Union herangeführt zu werden. Wir haben es ja heute schon bei einem anderen Tagesordnungspunkt gehört: Österreich hat großes Interesse daran, Stabilität in die Balkanländer zu bringen, auch die Korruption einzudämmen. Dazu ist es wichtig, dementsprechende Steuerabkom­men voranzutreiben, um den fairen Handel zwischen den Ländern auch weiterhin zu gewährleisten oder weiterzuentwickeln.

Wir haben beim Handelsabkommen Ceta gesehen, dass Handelsabkommen auch ein Thema sind, das von vielen kritisch gesehen wird. Es ist wichtig gewesen, dass man niederschreibt, welche Importe, welche Exporte, welche Steuern dort auch zu belasten sind. Ich glaube, die Zahlen haben gezeigt, dass Ceta auch für Österreich ein gutes Abkommen gewesen ist. Wir haben die Exporte nach Kanada, glaube ich, schon um 10 Prozent steigern können.

Genauso wichtig wird es sein, dass auch dieses Abkommen zwischen dem Kosovo und Österreich rasch abgewickelt wird. In diesem Sinne werden wir, wird unsere Frak­tion diesem Doppelbesteuerungsabkommen mit dem Kosovo gerne zustimmen.

Hinsichtlich der Digitalsteuer bleibt noch die Frage, wie sich die Situation weiterent­wickeln wird, da Österreich doch großes Interesse daran hat, dass diese Konzerne über eine Digitalsteuer endlich einmal besteuert werden, um die Gelder, die Österreich zustehen, in den österreichischen Finanztopf zu bekommen.

In diesem Sinne ein herzliches Danke, Herr Bundesminister, und alles Gute! Wir stim­men diesem Steuerabkommen gerne zu. – Danke schön. (Beifall bei ÖVP und FPÖ.)

12.00

Vizepräsident Dr. Magnus Brunner, LL.M.: Vielen Dank.

Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Bundesrat Vizepräsident Ewald Lindinger. – Bitte.