BundesratStenographisches Protokoll885. Sitzung, 885. Sitzung des Bundesrates am 8. November 2018 / Seite 108

HomeGesamtes ProtokollVorherige SeiteNächste Seite

sogar das Zillertal – Kollege Steiner ist gerade nicht da –, wenn wir den Tourismus nicht hätten. Der Tourismus hängt untrennbar mit der Seilbahnwirtschaft zusammen. Es ist unvorstellbar, wie unsere Täler ausschauen würden, wenn man nicht schon so früh angefangen hätte, in die Seilbahnen zu investieren, und wenn da nicht so fleißige und innovative Leute am Werk gewesen wären. Ich denke, da wären viele Regionen nicht einmal mehr besiedelt.

Das Gegenteil ist der Fall: pulsierende Talschaften, und das inzwischen nicht nur im Winter, sondern auch im Sommer. Wir können unsere Gäste, aber auch die Einheimi­schen mit modernsten Seilbahnanlagen, mit höchstem Komfort, aber auch höchsten Sicherheitsstandards bedienen und können eigentlich jedem, auch wenn es irgendein Handicap gibt, die Möglichkeit erschließen, bis auf den höchsten Gipfel zu fahren. So wird niemand von dem Genuss schönster Pisten oder auch schönster Berge ausge­schlossen.

Allein Tirols Seilbahnen haben in der letzten Saison, 2017/2018, 300 Millionen Euro in die Sicherheit der Anlagen, in den Komfort, in Beschneiungsanlagen, in Pisten, in Park­plätze, in Pistengeräte, in die Gastronomie und so weiter investiert. Österreichweit wa­ren das nicht weniger als 600 Millionen Euro. Die Nutzer der Seilbahnen generieren ei­nen Bruttoumsatz von 8 Milliarden Euro, das ist immerhin das doppelte Jahresbudget des Landes Tirol. Die Seilbahnen sorgen auch beim Bund dafür, dass die Kassen klin­geln. Es ist immerhin ein Umsatzsteueraufkommen von 1 Milliarde Euro, das durch die­se Branche generiert wird.

Österreichs Seilbahner beschäftigen direkt 17 300 Mitarbeiter und indirekt in anderen Branchen noch einmal 82 000 Mitarbeiter. In meiner Heimatregion – das kann ich wirk­lich aus persönlicher Erfahrung berichten – sichern die Seilbahner und die Tourismus­orte die Existenz zahlreicher Handwerksbetriebe – Elektriker, Spengler, Installateure, Baumeister und viele andere – und damit auch Tausende Arbeitsplätze in der Region; all diese Menschen müssten sich sonst im städtischen Bereich Arbeitsplätze suchen.

Was mir als bäuerlichem Interessenvertreter auch ganz wichtig ist: Die Zusammenar­beit zwischen Landwirtschaft und Tourismus ist nicht wegzudenken. In der Landwirt­schaft Beschäftigte finden in der Seilbahn- beziehungsweise in der Tourismusbranche oft Arbeitsplätze, die sich mit der Landwirtschaft kombinieren lassen. Umgekehrt schät­zen natürlich der Tourismus und die Seilbahnwirtschaft die Leistungen der Bäuerinnen und Bauern, die ja hochwertigste Lebensmittel erzeugen und der Gastronomie liefern und darüber hinaus in alpinen Regionen die Almen bewirtschaften, die eben, wie schon gesagt, den Einheimischen und Gästen gleich zugutekommen.

Abschließend darf ich zusammenfassen: Mit dem neuen Seilbahngesetz hat die Seil­bahnbranche, glaube ich, weiterhin einen sinnvollen gesetzlichen Rahmen, der eine sicher notwendige Weiterentwicklung dieses in unserem Land sehr wichtigen Wirt­schaftszweiges möglich macht. – Danke schön. (Beifall bei ÖVP und FPÖ sowie bei BundesrätInnen der SPÖ.)

14.47


Präsidentin Inge Posch-Gruska: Danke sehr.

Als Nächster gelangt Bundesrat Dominik Reisinger zu Wort. – Bitte.


14.48.05

Bundesrat Dominik Reisinger (SPÖ, Oberösterreich): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Geschätzter Herr Minister! Verehrte Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuhörerinnen und Zuhörer auf der Galerie und zu Hause! Ich wiederhole, wenn ich sage, dass es, basie­rend auf einer neuen EU-Verordnung, notwendig sein wird, das Seilbahngesetz 2003 zu novellieren. Diese Novelle wird Widersprüche und Doppelregelungen korrigieren und


HomeGesamtes ProtokollVorherige SeiteNächste Seite