17.51

Bundesrätin Mag. Marlene Zeidler-Beck, MBA (ÖVP, Niederösterreich): Sehr ge­ehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Bundesminister! Liebe Kolleginnen und Kol­legen! Liebe Zuseherinnen und Zuseher! Innovation macht den Unterschied zwischen einem Anführer und einem Anhänger hat Steve Jobs einmal gesagt. Mit der FTI-Stra­tegie hat sich Österreich bereits 2011 genau dieses Ziel gesetzt, vom Innovation Follo­wer zum Innovation Leader aufzusteigen – nicht zum Selbstzweck, sondern weil wir einfach erkannt haben, dass Innovation Leadership für unsere exportorientierte Volks­wirtschaft schlichtweg überlebensnotwendig ist.

6 von 10 Euro werden heute auf internationalen Märkten verdient. Hochinnovative Pro­dukte und Dienstleistungen sind Grundvoraussetzung, damit wir im internationalen Wettbewerb bestehen können. Vor diesem Hintergrund möchte ich noch einmal einen kurzen Blick auf den Bericht des Rates für Forschung und Technologieentwicklung für das Jahr 2017 werfen.

Kollege Krusche hat es schon gesagt: Wir haben in Österreich definitiv kein Inputpro­blem, nein, wir führen die europäische Champions League mit unserer F&E-Quote an. Wenn ich mir das von der Bundesregierung angestrebte Ziel, die Steigerung der F&E-Quote auf 3,76 Prozent des BIPs bis 2020, vor Augen führe, kann ich sagen, wir werden diese Leaderposition weiter festigen. Wenn wir uns aber anschauen, was dabei herauskommt, was der konkrete Output ist, dann sehen wir, wir stehen ein wenig anders da. Da liegen wir im Mittelfeld, Tendenz gleichbleibend in den letzten Jahren, aber, wenn Sie so wollen, in Lauerstellung. Beim europäischen Innovation Scoreboard liegt Österreich derzeit auf Platz sieben, also sozusagen an der Spitze der Verfolger­gruppe. Eines muss man aber dazusagen: Der Abstand zu den Innovation Leaders war 2017 gleich groß wie 2009.

Was empfiehlt der Rat daher? – Kollege Krusche hat schon einige Maßnahmen ange­sprochen, ich möchte sie wie folgt zusammenfassen, und so ist es auch im Editorial des Berichts beschrieben: „Doch wenn der Wind der Veränderungen bläst, gilt es die Segel zu setzen, anstatt sich in die trügerische“ Sicherheit „einer Gartenlaube zu flüch­ten.“ – Das gilt, glaube ich, für jeden von uns.

Innovation fängt im Kleinen an, sie fängt bei unseren Jüngsten an; da geht es um das Heranführen an die Digitalisierung, an Innovation von klein auf. Da setzt unsere Bun­desregierung mit dem Masterplan Digitalisierung an. Auch in der Wirtschaft fängt In­novation im Kleinen an, bei unseren KMUs. Sie sind nicht nur Rückgrat der österreichi­schen Wirtschaft, sie sind auch echter Motor für Innovation in Österreich. Gerade in diesem Bereich haben wir in den vergangenen Jahren mit verschiedenen Initiativen und Förderungen, vor allem aber mit der Möglichkeit zum Austausch, zur Vernetzung einen Grundstein für das Gründen, für das Forschen, für das Entwickeln gelegt. Diesen Weg gehen wir jetzt mit der Digitalisierungsstrategie weiter, mit den Innovation Hubs beispielsweise.

Wenn ich heute auf meinen Heimatbezirk Mödling schaue, kann ich Ihnen sofort zahl­reiche Beispiele von Familienbetrieben nennen, die sich auf den Weg in die Zukunft gemacht haben. Unternehmer haben ihre Produkte und Dienstleistungen gemeinsam mit den Kunden weiterentwickelt. Sie haben Innovationen auf den Markt gebracht, mit denen sie heute höchst erfolgreich neue Geschäftsfelder besetzen – dafür ein großes Dankeschön.

Unsere Bundesregierung hat mit ihrem Amtsantritt eine große Zukunftsoffensive für Forschung, Technologie und Innovation ins Leben gerufen. Sie hat bereits im ersten Jahr einiges umgesetzt. Sie hat eine Gesamtforschungsstrategie für die nächsten zehn Jahre erarbeitet, sie hat eine Exzellenzinitiative zur Stärkung der kompetitiven Grund­lagenforschung gestartet, und wir alle haben das Forschungsfinanzierungsgesetz für mehr Planungssicherheit beschlossen. Somit warte ich heute nicht nur zuversichtlich auf den Bericht 2018 – ich bedanke mich an dieser Stelle beim Rat für Forschung und Technologieentwicklung für seine Tätigkeit –, sondern bin vor allem zuversichtlich, dass wir in Zukunft statt hätte, sollte, könnte, würde öfter ein: Los geht’s! hören.

In diesem Sinne: Gehen wir gemeinsam den Weg zum Innovation Leader! – Danke. (Beifall bei ÖVP und FPÖ sowie bei BundesrätInnen der SPÖ.)

17.55

Vizepräsident Ewald Lindinger: Zu Wort gemeldet ist Frau Bundesrätin Doris Hahn. Ich erteile ihr dieses.