13.28

Bundesrat Ewald Lindinger (SPÖ, Oberösterreich): Herr Präsident! Herr Vizekanzler! Frau Bundesministerin! Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen! Ich werde jetzt einige Worte sagen, aber nicht zu diesem Tagesordnungspunkt, denn eine Patientenverfügung hat immer etwas mit Krankheit zu tun. Da ich wieder gesund bin, brauchen wir über dieses Thema nicht zu sprechen.

Geschätzte Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Seit 2003 gehöre ich diesem Haus an, war vorher noch im Oberösterreichischen Landtag tätig und habe 27 Jahre als Bürgermeister in meiner Gemeinde gearbeitet und den Menschen in der Region, so glaube ich, doch gedient. Es war insgesamt eine sehr schöne Zeit, und es war auch eine sehr schöne Zeit in diesem Haus.

Liebe Kolleginnen und Kollegen! Als ich vom Oberösterreichischen Landtag hierher in den Bundesrat entsandt wurde, waren die Klubobmänner Bieringer Ludwig, Herr Professor Dr. Böhm, Albrecht Konečny. Es gab aber auch einen Klubobmann, der Stefan Schennach geheißen hat. (Bundesrätin Mühlwerth: Der war bei den Grünen!) Es war hier eine sehr bunte Zeit.

Es war auch eine sehr interessante Zeit, denn es haben auch die Regierungsformen gewechselt. Es haben auch die Farben der Parteien immer gewechselt: von Blau auf Orange, BZÖ, dann FPK. Dann ist, glaube ich, Herr Kollege Vilimsky allein hier gesessen als FPÖ-Mandatar, alles war orange in diesem Bereich. (Bundesrätin Mühlwerth: Nein, nein, nein! Wir waren da!) Fast alles war orange. Aber Kollege Vilimsky ist allein in dieser Kammer gesessen, als freiheitlicher Bundesrat von Wien.

Ja, Sie sehen, auch bei der ÖVP hat sich etwas getan: von Schwarz auf Türkis, in vielen Bereichen. Nur die Sozialdemokraten sind gleich geblieben. Die Grünen sind noch immer grün, und die Sozialdemokraten sind noch immer knallrot, liebe Kolle­ginnen und Kollegen! (Heiterkeit und Beifall bei der SPÖ. – Beifall bei BundesrätInnen der ÖVP.)

Aber es hat doch einige schöne, viele schöne gemeinsame Beschlüsse gegeben, und ich war froh, dass ich in circa 90 bis 100 Reden – so genau weiß ich das nicht, circa 100 Reden in diesem Haus – doch meine Meinung kundtun und die Sozialdemokratie hier vertreten durfte.

Ich bedanke mich bei jenen, die mir das ermöglicht haben. Ermöglicht hat mir das meine Frau, die sehr viel Zeit allein verbracht hat. (Beifall bei SPÖ, ÖVP und FPÖ.) Ermöglicht hat mir das ein Mitarbeiter meines Bezirkes, der geschaut hat, dass zu Hause alles läuft – Thomas, danke! (Beifall bei SPÖ, ÖVP und FPÖ.) Ja, und die MitarbeiterInnen hier im Haus dürfen wir alle nicht vergessen, denn ohne die wäre vieles nicht gelungen.

Ich danke auch meinem Klubobmann Reinhard Todt. Danke, dass du für uns im Klub immer sehr viel Zeit gehabt hast und dass wir heute gemeinsam hier den letzten Tag in diesem Haus verbringen! Und ja, Ferdinand, das hat auch einen Sinn, weil wir auch gemeinsam hierhergekommen sind.

Es war auch schön, zu Hause in meiner Gemeinde damals Mitarbeiterinnen und Mitar­beiter beim Entstehen der Telekommunikation zu haben, sprich des Internets, und, und, und. Es war ja noch nicht so, dass man mit Handy überall hingegangen ist, die Internetverbindung, Outlook und das alles hatte, sondern da hat man noch viel per Fax und mit so etwas gemacht. Danke auch jenen, die mir damals geholfen haben, es mir zu ermöglichen, dass ich hierher in den Bundesrat gehen konnte, ohne dass die Arbeit zu Hause gelitten hat und dass die Bürger so etwas verspürt haben! Das war auch sehr schön.

Geschätzte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen, herzlichen Dank! Diese Zeit war sehr schön, aber ich genieße die Zeit in Zukunft für ein wenig Kulturreisen, ein wenig dafür, meinem Hobby, der Jagd, nachzugehen. Ja, ich habe schon sehr viel vor. (Zwischenrufe bei ÖVP und FPÖ.) Ja, ich werde es genießen, und am meisten werde ich es genießen, dass ich meinen Enkelkindern mehr Zeit widmen kann als damals meinen Kindern.

Alles Gute! Es war sehr schön, danke! Ich werde gerne wiederkommen und das Haus besuchen. (Allgemeiner, stehend dargebrachter Beifall.)

13.33

Dr. Magnus Brunner, LL.M.: Lieber Ewald, ein paar Worte seien mir, bitte, auch noch gestattet. Ich darf dir im eigenen Namen und im Namen, glaube ich, von uns allen und des gesamten österreichischen Bundesrates ganz herzlich danken. Du hast immer die Eigenverantwortlichkeit und auch die Achtung der Selbstständigkeit der Länder in den Mittelpunkt deiner Arbeit gestellt. Du warst langjähriges Mitglied; ich darf dir auch sagen – weil du vorhin gesagt hast, du weißt nicht genau, wie viele Reden du gehalten hast –: 101 Reden waren es genau, also über 100! Du hast mit diesen Reden und mit deinem Engagement wirklich auch den österreichischen Parlamentarismus stark ge­prägt.

Du warst auch über viele Jahre – 26 Jahre, glaube ich – Bürgermeister in deiner Heimatgemeinde, der Marktgemeinde Micheldorf in Oberösterreich, und hast dort auch viele Projekte umsetzen können. Der Vollausbau der Pyhrn Autobahn war auch, glaube ich, eines deiner Lieblingsprojekte, die du vorangetrieben hast.

Du hast auch das Große Silberne Ehrenzeichen der Republik Österreich für deine besonderen Verdienste erhalten. Wir sagen dir ganz herzlichen Dank für deine Tätigkeit, für deine Leistung, und wünschen dir und deiner Familie, die heute auch hier auf der Galerie Platz genommen hat und die wir ganz herzlich willkommen heißen, für die persönliche Zukunft alles, alles Gute! (Allgemeiner Beifall.)

Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Bundesrat Ingo Appé. Ich erteile es ihm.