9.55

Bundesrätin Marianne Hackl (ÖVP, Burgenland): Sehr geehrter Herr Präsident! Geschätzte Frau Bundesminister! Werte Kolleginnen und Kollegen! Das Wissen um das Mögliche und die Entscheidung für das Richtige, das ist Bildung. Digitalisierung basiert auf dem Wissen von Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Dieses ist inzwischen in jedem Lebensbereich, an jedem Arbeitsplatz und im gemein­schaftlichen Zusammenleben erforderlich. Mit der zunehmenden Digitalisierung verän­dern sich auch die Berufe. Es gibt immer mehr Jobs, die es früher nicht gab, und deshalb brauchen wir ausgebildete Fachleute – damit meine ich Frauen und Männer. Es ist wichtig, altersentsprechend mit dem Einsatz zu beginnen; damit wir die Chancen der Digitalisierung nützen können, müssen wir die jungen Generationen auf die Jobs von morgen vorbereiten.

Ich möchte kurz auf das Burgenland eingehen. Bei uns im Burgenland fordert die Volks­partei seit Langem einen flächendeckenden Zugang zum Breitbandinternet. Die Kinder brauchen Tablets und die Schulen starke Internetverbindungen, das ist im länd­lichen Bereich oft sehr schwierig. Dazu müssen für Gemeinden beziehungsweise Schulen budgetäre Mittel bereitgestellt werden, wenn in die IT-Ausstattung von Bil­dungseinrichtungen investiert wird.

Im Bereich Mint-Fächer gibt es im Burgenland viele Maßnahmen, vor allem im natur­wissenschaftlichen Bereich. Da sind pädagogische Hochschulen sehr aktiv. Es werden viele Seminare im Bereich Robotik abgehalten, Projekte werden von Schulen gerne umgesetzt.

Ein besonderes Anliegen ist es mir aber, dass wir jungen Frauen Mut machen – Mut, dass sie auch technische und naturwissenschaftliche Berufe wählen, und da sind auch wir, die Politikerinnen und Politiker, gefordert, nicht nur, dass die Rahmenbedingungen geschaffen werden, sondern auch, dass Bewusstseinsbildung geleistet wird.

Vorbildfunktion zeigt bei uns im Burgenland eine Unternehmerin, nämlich Tanja Stöckl von Frau in der Wirtschaft. Sie hat am 1. Juni 2019 erstmalig einen Girls’ Day initiiert. Bei dieser Firmenausstellung zur beruflichen Orientierung soll das Interesse der Mädchen für technische Berufe geweckt werden. Sie wurde sehr gut angenommen und deshalb werden wir diese Initiative auch weiterhin sehr intensiv verfolgen. Dadurch sollen die technischen Berufe einen höheren Stellenwert bekommen.

Es werden auf Initiative der ÖVP-Burgenland in Kindergärten, ergänzend zu den be­reits traditionellen Puppenecken, Bauecken, auch Wissenschaftsecken eingerichtet. Da werden Kinder auf spielerische Weise auf naturwissenschaftliche Themen aufmerksam gemacht. Kinder sind geborene Bastler, Entdecker, Forscher. Kinder wollen Neues erfahren, begreifen und ausprobieren. Es liegt an uns, ihre Begeisterung so anzu­fachen, dass sie dauerhaft anhält, denn die Bedeutung naturwissenschaftlicher und technischer Kompetenzen nimmt stetig zu, und sie beginnt im Kindesalter.

Es geht da um einen großen Schritt im Bildungsbereich, der sich rasant verändert. Wir müssen besonnen vorgehen und sollen nicht parteipolitisch denken. Wichtig ist: Was brauchen die Kinder? Was brauchen die Eltern? Was brauchen die Schulen? Wir sind dafür verantwortlich, dass wir in der digitalen Welt weiter bestehen können. Die ersten Schritte sind getan, aber nach oben ist viel Luft, denn die nächste Generation muss für die kommenden neuen Arbeitsplätze bestens vorbereitet sein. – Herzlichen Dank. (Beifall bei der ÖVP.)

9.59

Präsident Karl Bader: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Bundesrätin Mag.a Da­niela Gruber-Pruner. Ich erteile es ihr.