muß eingeschränkt werden! (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Dr. Haider: Die oberen Lohnkategorien einfrieren!) Herr Kollege Haider! Weil Sie die obere Kategorie ansprechen: Wir sollten uns meiner Meinung nach auch darüber klarwerden, was Sie darunter verstehen. (Abg. Dr. Haider: Das sagt der Sozialminister!) Er sagt, die Anpassung sollte überdacht werden.
Meine Damen und Herren! Ich glaube, daß es in diesem Zusammenhang durchaus Sinn macht, die Frage des Mißbrauchs erneut zu durchleuchten.
Besonders interessieren würde mich, wie es funktionieren soll, einerseits die finanziellen Mittel der Arbeitsmarktförderung zu kritisieren, andererseits aber gleichzeitig ein Karenzjahr für Angestellte mit 80 Prozent über das Arbeitslosengeld zu finanzieren. Ich weiß nicht, wie das funktionieren soll. Es wäre wirklich wünschenswert, wenn die Freiheitliche Partei einmal erläutern würde, wie sie für rund 600 000 Österreicherinnen und Österreicher im Angestelltenstatus ein Karenzjahr schaffen möchte, in dem 80 Prozent des Gehalts durch die Arbeitsmarktförderung ersetzt werden sollen. (Abg. Dr. Haider: Du hast schon gescheiter argumentiert!) Ich habe nur Punkt 14 deines eigenen Pressedienstes zitiert.
Meine Damen und Herren! Meiner Meinung nach ist zu hinterfragen, was die Freiheitliche Partei unter "mehr Zeitautonomie für Betriebe" versteht. Ich bin überzeugt, daß es sinnvoller ist, über neue Arbeitszeitformen nachzudenken, die einerseits die Beschäftigung absichern und andererseits auch den Standortvorteil in Österreich entsprechend weiterentwickeln.
Es geht darum, permanent geleistete Überstunden abzubauen. Ich weiß, wovon ich rede. Es ist gar nicht so leicht, das in den Betrieben durchzusetzen, denn der eine oder andere Mitarbeiter sagt: So nimmst du mir etwas von meinem Einkommen weg. Wenn wir aber nicht ausreichend Arbeit haben und die Arbeitslosenzahlen steigen, müssen wir meiner Meinung nach auch über diese Bereiche nachdenken. (Abg. Dr. Haider: Wie machst du das beim öffentlichen Dienst? Wie machst du das bei der Exekutive? Da müßt ihr neue Polizisten einstellen, aber ihr wollt ja abbauen!) Ich sage, man muß darüber nachdenken. Auch das wäre eine Möglichkeit, eine entsprechende Beschäftigungswirkung zu erzielen.
Ich persönlich bin überzeugt davon, daß Arbeitszeitverkürzung neu angedacht durchaus auch in Bildung umgesetzt werden kann.
Und weil hier so oft das Thema Teilzeitarbeit angesprochen wird, erlauben Sie mir auch dazu eine Bemerkung. Teilzeitarbeit kann für eine bestimmte Lebenszeit durchaus eine Arbeitszeitform sein. Wer sich aber die österreichische Statistik der Arbeitslosen ansieht, wird feststellen, daß im Gegensatz zu vor fünf Jahren immer mehr Alleinverdiener arbeitslos werden und in diesem Fall die Teilzeitarbeit nichts anderes bedeutet als das, was zum Beispiel im Vorjahr in Amerika publiziert worden ist, wo sich einer gerühmt hat: 7 Millionen neue Arbeitsplätze!, und hinter ihm stand einer und sagte: Ich habe leider drei davon. Es kann nicht das Ziel sein, daß die neue Arbeitswelt so aussieht, daß man mit einem Vollzeitarbeitsplatz nicht mehr auskommt, sondern drei, vier braucht, um überhaupt leben zu können.
Meine Damen und Herren! Vielleicht war das ein verräterischer Satz des Abgeordneten Haider –wenn ich ihn richtig verstanden habe –: Statistiken, die man selbst schreibt; Sparpaket der FPÖ; Programme, die man selbst schreibt. 1994: Punkt 2: Gemeinnützige Pflichtarbeit. Punkt 3: Arbeitsplatzschaffung in Niedriglohnbereichen. Punkt 6: Verwendungsstopp beim Arbeitsmarktservice. Punkt 10: Allgemeiner Sozialdienst. Punkt 11: Durchrechnungszeitraum bei der Arbeitszeitänderung. Punkt 17: Beamteneinstellungsstopp.
Meine Damen und Herren! Sie sehen, es ist schon interessant, sich auch mit den Plänen der Freiheitlichen Partei auseinanderzusetzen. Man könnte das ja noch fortsetzen: Die Kollektivvertragspolitik sollte zugunsten einer Stärkung der autonomen Bertriebsvereinbarung zurückgedrängt werden, und auf Arbeitnehmerseite sollten sämtliche Lohn- und Preisverhandlungen ausschließlich durch die Betriebsräte oder gesetzlich legitimierte Organe und nicht durch den ÖGB erfolgen. – Nachzulesen beim Herrn Abgeordneten Brauneder, ein Artikel, "weil das Land sich ändern muß". (Abg. Dr. Haider: Du solltest etwas zu den Arbeitsplätzen sagen!) Du kannst es dir aussuchen, wem du was vorhältst. Auf der einen Seite hältst du uns vor, daß wir uns