Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 5. Sitzung / Seite 39

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um einen geplanten Neubau auf der EZ. 134 und EZ. 457 der Katastralgemeinde Gurlitsch. Diese Liegenschaft soll ebenfalls in gewohnter Weise der Bundesimmobiliengesellschaft übertragen werden. Sie konnten sich ja heute bei der Berichterstattung davon überzeugen, mit welcher Kaltschnäuzigkeit und wie lakonisch der Ausschußbericht in seinen Bemerkungen darüber hinweggegangen ist.

Der Rektor der Universität Klagenfurt, Professor Dr. Dörfler, hat seine Bedenken ebenfalls mehrmals geäußert. 190 Millionen seien zu hohe Baukosten – das war damals noch der Betrag –, und sehr hohe Mietzinsbelastungen stünden ihm ins Haus. Er war auch der Meinung, daß die BIG die Finanzierungsprobleme keineswegs auf Dauer löse und daß es außerdem sehr viele interessante Finanzierungsvorschläge und Vorschläge privater Natur und von privaten Banken gebe.

Kein Wunder also, daß bei dieser Sitzung des Bautenausschusses die Zustimmung der freiheitlichen Fraktion nicht erfolgt ist. Hast und Eile, Mangel an Unterlagen, überraschende Kombination von Klagenfurt und New York machten dies unmöglich.

Letztendlich konnte ich in Gesprächen mit den BIG-Direktoren, die ich schon im Bautenausschuß lobend erwähnt habe – und zwar handelt es sich um die Direktoren Buresch und Chromy –, doch etwas mehr Klarheit über die Hintergründe erhalten. Vor allem in Klagenfurt erwartet man durch die Übertragung an die BIG eine erhebliche Kostenreduktion um etwa 40 Millionen Schilling, und man ist auch der Meinung, daß die sonst übliche Miete von etwa 150 bis 160 S pro Quadratmeter Nutzfläche vielleicht doch erheblich zu unterbieten sein wird.

Wir haben seinerzeit bei der Gründung der BIG unsere Zustimmung nicht erteilt, weil schon damals die Kalkulation auf Dauer für uns nicht genügend transparent war. Bei der ersten BIG-Novelle haben wir dann zugestimmt, weil in der Zwischenzeit das Vertrauen entstanden und auch gewachsen ist. Es hat sich damals um eine Erweiterung der Anlage A gehandelt. In den letzten Tagen sind mir auch diverse weitere Unterlagen zugekommen, die dieses Vertrauen, das ich dem Direktorium der BIG in den letzten Monaten entgegengebracht habe, sicherlich vergrößert haben. Etliche Besuche und zahlreiche Gespräche haben mir gezeigt, daß dort wirklich kompetente Fachleute arbeiten, sodaß letztendlich bei uns im Klub die zunächst negative Einstellung in eine positive Vertrauensbasis verkehrt wurde, und ich glaube, man sollte diesmal, auch wenn es hier zahlreiche Mängel gibt – wir werden dann in einem zusätzlichen Entschließungsantrag, den Herr Kollege Hofmann einbringt, kurz darauf zurückkommen –, wenn auch schweren Herzens aus finanziellen Gründen, aber leichten Herzens, weil es sich ja um das Österreichische Kulturinstitut handelt, dieser BIG-Novelle zustimmen. (Präsident Dr. Neisser übernimmt den Vorsitz.)

Vor allem liegt mir jetzt der rasche Bau, das rasche Absolvieren der Bauhandlungen besonders am Herzen, damit nicht weiter unnütz Zeit verstreichen muß, um hier zum Erfolg zu kommen. Ich wünsche in diesem Zusammenhang dem Österreichischen Kulturinstitut in New York, den leitenden Beamten besten Erfolg, um Österreich in diesem größten Schaufenster der Welt entsprechend positiv zu präsentieren. Das ist vor allem für die österreichische Kultur und für die österreichischen Künstlerinnen und Künstler besonders wichtig. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

13.12

Präsident Dr. Heinrich Neisser: Zu Wort gemeldet hat sich Frau Staatssekretärin Dr. Ferrero- Waldner. – Bitte, Frau Staatssekretärin, Sie haben das Wort.

13.12

Staatssekretärin im Bundesministerium für auswärtige Angelegenheiten Dr. Benita Maria Ferrero-Waldner: Herr Präsident! Hohes Haus! Wenn wir auf politischen, wirtschaftlichen, technologischen und kulturellen Gebieten die Entwicklung der Welt in den letzten Jahrzehnten beobachten und daraus einen Schluß ziehen wollen, dann, glaube ich, müssen wir einen ziehen, nämlich den, daß wir uns nicht mehr abkoppeln können. Sowohl der Wohlstand als auch die Sicherheit unseres Landes erfordern internationale Präsenz, internationale Zusammenarbeit und internationales positives Profil. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Dr. Schmidt: Das fällt Ihnen relativ spät ein!) – Keineswegs, wir geben das Ganze nur noch einmal hier weiter.


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