man Ehrenobmann wird, man muß zuerst eine politische Mumie werden. (Heiterkeit bei der SPÖ.) Aber das ist Ihr Problem und nicht meines.
Es geht ja nicht nur um Götz, sondern es geht auch darum, daß dessen Sohn zum Beispiel einen Job bei der Grazer Messe hat, den der "Alte" ihm verschafft hat, und das Töchterl in einer Bank arbeitet, bei der der Papa im Aufsichtsrat sitzt. – Das sind keine Mumien, die sind noch zu jung dafür, um mumifiziert worden zu sein.
Meine Frage ist (Abg. Dolinschek zeigt mit der Hand in die Reihen der SPÖ) – geben Sie lieber die Hand herunter; das kann gefährlich sein, die Kamera läuft (Heiterkeit bei der SPÖ) –, meine Frage ist also: Sind das auch Mumien? Stört Sie das nicht? Können Sie einmal etwas Kritisches sagen? Es kommen ohnehin noch fünf Freiheitliche nach mir. Sagen Sie doch einmal etwas Kritisches! Kommen Sie heraus und sagen Sie: "Sauerei", oder irgend etwas. Jedenfalls: Darauf hätte ich ganz gerne eine Antwort.
Aus dem "profil" vom 26. Februar: Ein gewisser Landesrat Karl Schnell – Sie haben es erraten, er ist von Ihnen, ein freiheitlicher Landesrat – sagt auf die Frage, ob er jetzt diesen neuen, von der ÖVP in Vorschlag zu bringenden Landeshauptmann wählen wird: Wir werden ihn nur wählen, wenn es in der Energiewirtschaft – das ist ja der "unterbezahlte" Bereich –, bei den Banken, in der Kunst und in der Kultur zu einer Demokratisierung der Personalpolitik kommt. – Also da rinnt mir ja buchstäblich das Wasser im Mund zusammen. Ja was ist denn die Demokratisierung in der Personalpolitik? Können Sie uns das hier ein bißchen ausführen? Da geht ja die Phantasie förmlich mit mir durch!
Ich könnte jetzt über den 48-Stunden-Pakt der Kärntner FPÖ hier reden. Da haben wir ein Beispiel dafür, was für Sie Demokratisierung in der Personalpolitik ist, wo bis zum letzten Würstelstand alles ausgemacht und paktiert wurde.
Seien Sie doch so nett: Kommen Sie heraus und erklären Sie uns bitte, was eine "Demokratisierung in der Personalpolitik!" ist!
Heute stehe ich da – leider ist zu wenig Spannung in dieser ganzen Debatte – und sehe Herrn Lukas da oben sitzen. Ich spiele jetzt nicht "Haut den Lukas!", ich sage Ihnen das gleich, aber ich muß schon sagen: Der Herr Lukas hat Nerven! Der kommt zur Privilegiendebatte hier ins Hohe Haus, dieser Lukas, er, der ab November 1998 pro Jahr 1,5 Millionen Schilling Pension bezieht plus 1,1 Millionen Schilling als Parlamentarier, der mit 2,6 Millionen Schilling durch die Gegend geistert? Er hat die Nerven und sitzt da oben. Er ist teilweise eingeschlafen, weil ihn das offensichtlich gelangweilt hat. Dieser Lukas sitzt da oben! Ihr Parlamentarier, den Sie vor kurzem eingefangen haben!
Gibt es bei Ihnen eigentlich keinen Neid? Sie sollten eigentlich ein bißchen neidig sein, welche Leute da auf Ihre Kandidatenliste kommen. Also erklären Sie uns das bitte! Lohnt das nicht, daß Sie das auch ein wenig aufarbeiten, wenn wir schon diese Privilegiendiskussion hier führen?
Noch etwas habe ich da, darauf ist Jörg Haider gar nicht eingegangen. Irgend einen komischen Zwischenruf hat er gemacht, aber er hat das gar nicht hier gebracht, diese Geschichte um den Ebner. In der "Kleinen Zeitung" steht: Ebner ist seiner Meldepflicht nicht nachgekommen und hat nicht bekanntgegeben, daß er Landtagsabgeordneter wurde. Deshalb wurden ihm auch seine Bezüge nicht gekürzt und er bezog weiterhin – und so weiter. Es geht dabei um eine halbe Million Schilling.
Ebner sollte sich umtaufen lassen: Mein Name ist Hase, ich weiß von nichts! Das ist die Grundlinie, die Herr Ebner hat, und das ist die Grundlinie, die Sie haben. Sie sitzen schweigend da. Herauskommen! Was sagen Sie zum Ebner? Ihr Häuptling ist ohnehin nicht da, jetzt könnten Sie ein bißchen kecker sein! (Heiterkeit und Beifall bei der SPÖ.) Kommen Sie heraus! Kommen Sie her! Sagen Sie es! Was ist mit dem Ebner? Sie sagen natürlich – wie zu erwarten – nichts!