Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 8. Sitzung / Seite 187

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Maisfeld. Wenn Sie nicht erkennen, daß es sich dort, wo das Kraftwerkshaus gebaut werden soll, um die abgeernteten Maisstengel handelt, die auf dem Feld vorzufinden sind, das voriges Jahr abgeerntet wurde, dann muß man tatsächlich an Ihrer Kenntnis des Naturschutzes zweifeln, meine Damen und Herren. (Beifall bei der ÖVP. – Zwischenruf des Abg. Wabl. )

Frau Kollegin Dr. Petrovic! Ich verstehe schon, daß Sie in Schwierigkeiten sind. Aber ich sage Ihnen eines: Ihre operative Hektik kann Ihren politischen Stillstand auch nicht ausgleichen. (Beifall bei der ÖVP.)

Meine Damen und Herren! Dann kommen Sie zu Besuch: Wabl, Petrovic, Anschober und so weiter. (Abg. Schwarzenberger: Lauter Bezieher von arbeitslosen Einkommen!) Wabl kommt zu Besuch. (Zwischenruf des Abg. Wabl. ) Das ist tatsächlich begrüßenswert und lobenswert, meine Damen und Herren. (Weiterer Zwischenruf des Abg. Wabl. ) Er kommt mit der Bahn. Das ist auch lobenswert. Aber der Rückweg zum Bahnhof war ihm zu weit. Da bittet er die Gendarmerie, daß ihn das Auto zurückbringen möge. Meine Damen und Herren! Dazu fällt mir ein: Jeder will zurück zur Natur, aber keiner zu Fuß. (Beifall und Heiterkeit bei der ÖVP.)

Meine Damen und Herren! Dieses geplante Kraftwerk wurde mehr als zehn Jahre lang verhandelt, umgeplant, und man hat wirklich versucht, aus ökologischer Sicht das Bestmögliche zu machen. Über 2 000 Parteien wurden zu den Verhandlungen geladen, und ganze zwei Einsprüche an den Verwaltungsgerichtshof sind übriggeblieben, weil zwei Anrainer – die übrigens weiter als einen Kilometer entfernt leben – die Befürchtung hegen, daß ihr Trinkwasser in Gefahr kommen könnte, obwohl die OKA sich ausdrücklich und schriftlich verpflichtet hat, eine entsprechende Trinkwasserversorgung für den Fall der Fälle sicherzustellen.

Diese geringe Einspruchszahl würde ich mir beim Kraftwerk Freudenau wünschen, meine Damen und Herren, von dem einmal verkündet wurde, daß es nicht beeinsprucht und es somit akzeptiert worden sei. Eine derartige Akzeptanz wie im gegenständlichen Fall, bei dem von 2 000 betroffenen Parteien zwei Einsprüche übrigbleiben, würde ich mir bei allen Vorhaben in Österreich wünschen! (Beifall bei der ÖVP.)

Meine Damen und Herren! Dann wird von hier aus bekannt gegeben, der Verbund könnte den Strom liefern, er hätte Überschuß genug. (Abg. Dr. Kier: Hat er nicht!) – Ich lese hier: "Stromlieferungen aus Ungarn entwickeln sich für den Verbund zum Fiasko." (Abg. Dr. Frischenschlager: Richtig!) – Ah da schau her! Der Verbund hat sich verpflichtet, aus dem Kraftwerk Nagymaros Strom zum Preis von 70 Groschen pro Kilowatt indexgesichert zu übernehmen. Daher soll offensichtlich das Kraftwerk Lambach nicht gebaut werden, jenes Kraftwerk, das heute schon Strom zum Preis von 77 Groschen pro Kilowatt bei sinkender Tendenz, weil die Zinsenlast wegfällt, liefern würde. Lambach ist objektiv gesehen, eines der billigsten Kraftwerke der letzten zehn Jahre, meine Damen und Herren! (Beifall bei der ÖVP.)

Dann gibt es die Meinungen der verschiedenen Parteien. Zu den Grünen habe ich mich schon geäußert. Die Freiheitliche Partei, so vernehme ich, ist auch gegen dieses Wasserkraftwerk. Meine Damen und Herren! Ich zitiere das Positionspapier "Energie 90" zur Energiepolitik der Freiheitlichen Partei: "Nach wie vor bildet strömendes Wasser die sauberste Energiequelle." (Abg. Tichy-Schreder: Na geh!) "Wasserkraft bleibt unverzichtbar. Die Freiheitliche Partei tritt für den weiteren maßvollen Ausbau der Wasserkraft unter sorgfältiger Bedachtnahme auf Landschaft und Ökosystem ein." Das ist lobenswert! "Kleinen und mittleren Wasserkraftwerken ist der Vorzug zu geben. Laufkraftwerke sind wichtiger als Großspeicher." – Lobenswert, lobenswert!

Ich zitiere weiter: "Wasserbauten sollen grundsätzlich als Mehrzweckbauten angelegt werden: Hochwasserschutz, Fischerei, Freizeiteinrichtungen und anderes." Lobenswert! All das trifft auf Lambach genau zu! (Abg. Dr. Khol: Das ist eine Beschreibung für Lambach!) Meine Damen und Herren! Das ist die beste Beschreibung des Projektes Lambach! (Beifall bei der ÖVP.)

Die SPÖ-Oberösterreich ist in einem fürchterlichen Zwiespalt. Ich lese hier, daß der Kollege Koppler – dankenswerterweise – massiv dafür eintritt, ferner sind Kollege Freyschlager aus


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