Weiters sind dagegen: Schörfling, Seewalchen und Lenzing. – Insgesamt sind es 46 286 Einwohner, deren Bürgermeister eine Resolution gegen Lambach unterschrieben haben.
Aber nicht nur Gemeinden, sondern auch Großbetriebe sind gegen den Bau dieses Kraftwerks eingetreten, weil sie es als Gefährdung der wirtschaftlichen Überlebensfähigkeit der Unternehmen sehen. SCA Laakirchen: 600 Beschäftigte wären dort gefährdet, Steyrermühl Papierfabrik und Verlags-AG, auch 600 Beschäftigte, Lenzing: 3 100 Beschäftigte. Das heißt, insgesamt wären 4 000 bis 5 000 Arbeitsplätze gefährdet, sollte dieses Kraftwerk gebaut und die Wassergüte der Traun hinsichtlich des Rückstaus schlechter werden.
Aber das interessiert ja Sie von der ÖVP nicht, Sie haben ja diesbezüglich einen Justamentstandpunkt eingenommen! Es kümmert Sie auch nicht, daß mit dieser geplanten Bausumme Alternativen möglich wären, so zum Beispiel die Optimierung der bestehenden Wasserkraftwerke, wie das etwa der Rechnungshof vorgeschlagen hat, oder eine verstärkte Förderung von Windkraftanlagen sowie gerechte Einspeistarife.
Eberschwang hat im ersten Betriebsmonat ein Drittel der Stromernte eingebracht, der berechneten Jahresernte eingefahren. Ein Drittel schon in einem Monat! Sie können sich vorstellen, wie das Ergebnis nach einem Jahr Laufzeit aussieht.
Es ist sogar so weit, daß Berechnungen aufgestellt wurden, daß bei der Leistung von zwei solchen Windkraftwerken wie vom Typ Eberschwang – bei den geringen Leistungen, die das Lambach-Kraftwerk im Winter bringen wird – diese Zahl genügen würde, um die Leistung Lambachs im Winter zu ersetzen.
Als Alibiaktionen hat die OKA einige Pilotprojekte genehmigt. – Ich war selbst bei einer solchen Diskussion dabei und habe mir anhören müssen, wie dort wirklich mit Nägeln und Krallen die Position der OKA verteidigt wurde.
Oder: Es könnte eine verstärkte Energieberatung – nach dem Prinzip, wie es in Amerika geschieht – gemacht werden. Dort gehen sie den umgekehrten Weg, nämlich den der Stromeinsparung, weil man weiß, daß jeder Kraftwerksbau zu Lasten des Strompreises geht. Dort werden Großunternehmen und sogar auch private Haushalte dazu angehalten, Strom zu sparen. Es werden auch Serviceleistungen im Energiebereich angeboten, denn dadurch kann garantiert werden, daß ein günstiger Strompreis für alle Abnehmer erhalten bleibt. Amerika wird ja sonst immer in vielen Bereichen von Ihnen als Vorbild angeführt. Warum machen Sie es nicht diesmal so und gehen eben den umgekehrten Weg? – Aber wahrscheinlich hat man dann Angst, da dann an gewissen Direktorenposten kein Bedarf mehr besteht. Es kommt mir so vor, als ob der nach den letzten Landtagswahlen abgetakelte Landeshauptmann schon einen Versorgungsposten für sich warm hält, damit auch er später sein Auskommen finden kann. (Beifall bei den Freiheitlichen.)
Interessant ist auch noch, wie mit dem Geld der Strombezieher bei der OKA teilweise umgegangen wird. Das kann ich Ihnen anhand eines Beispiels schildern: Sie wissen ja, daß 50 Prozent des Strombedarfes beim Bund konsumiert werden müssen. Dazu sind natürlich Anmeldeleistungen notwendig, die immer ein Jahr im vorhinein gemacht werden. Natürlich kann man nicht wissen: Wieviel Leistung werde ich brauchen? Man weiß ja nicht, wie der Winter wird: Wird er kalt, wird er warm, ist er regenreich, ist er schneereich? – Man weiß nicht, wie die Wasserkraftleistung im nächsten Jahr ausschauen wird. Und da kommt es natürlich auch vor, daß Unterschreitungen stattfinden. Was macht man dann mit dem Strom, den man abnehmen muß, den man aber übrig hat? – Man schickt ihn nicht zurück, denn dann würde man einen niedrigeren Tarif dafür bekommen, sondern man pumpt Wasser in Speicherkraftwerke – egal, ob es dort benötigt wird oder nicht –, damit der Strom, der letztendlich laut Vertrag bezahlt werden muß, verbraucht wird. So geht man mit den Geldern der Stromverbraucher um und so wird auch mit der Energie umgegangen.
Deswegen treten wir Freiheitlichen gegen dieses unwirtschaftliche und völlig unnötige Kraftwerk auf. Ich bringe daher folgenden Entschließungsantrag ein: