Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 10. Sitzung / Seite 45

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

Wichtig und erwähnenswert ist meiner Ansicht nach aber auch, daß im Außenpolitischen Ausschuß noch einige Veränderungen und Adaptierungen der Regierungsvorlage vorgenommen werden konnten. Ich möchte in diesem Zusammenhang darauf verweisen, daß auf Antrag der Abgeordneten Schieder und Höchtl ausdrücklich auch Absolventinnen und Absolventen von Fachhochschulen in den Kreis jener aufgenommen wurden, welche in der neuen Akademie auf die Berufstätigkeit in internationalen Organisationen oder in der internationalen Wirtschaft vorbereitet werden sollten.

Sicher ist es so, daß zu Beginn der Andrang aus dem Bereich der Fachhochschulen nicht sehr groß sein wird, aber es scheint mir aus prinzipiellen Gründen wichtig zu sein, daß es mit der vorliegenden Gesetzesvorlage eben nicht zu einer Diskriminierung der Fachhochschulabsolventen kommt. (Beifall bei der SPÖ.)

Ich kann mir sehr gut vorstellen, daß ein Absolvent einer Fachhochschule noch ein Jahr an der Diplomatischen Akademie anschließt, um dann wirklich gut ausgebildet eine Karriere in der internationalen Wirtschaft oder eine interessante Tätigkeit in einem sonstigen internationalen Bereich zu beginnen.

Ich muß in diesem Zusammenhang allerdings darauf hinweisen, daß aufgrund der gegebenen Gesetzeslage ein Fachhochschulabsolvent, auch wenn er die Diplomatische Akademie erfolgreich besucht hat, derzeit nicht in den österreichischen diplomatischen Dienst kommen kann, weil dem Voraussetzungsbedingungen in anderen Gesetzen entgegenstehen. Ich denke, dieser Umstand wird in den nächsten Jahren noch thematisiert werden müssen, für viel wichtiger halte ich es aber, daß für die Bereiche internationale Wirtschaft und internationale Organisation jetzt auch für Fachhochschulabsolventen dieses Tor, diese zusätzliche Ausbildungsmöglichkeit eröffnet wurde.

Ich möchte noch auf einen zweiten Punkt des genannten Abänderungsantrages hinweisen, in dem eben das Angebot an Fortbildungsprogrammen der Diplomatischen Akademie auf die Bediensteten aller Behörden des Bundes, darüber hinaus aber auch anderer Gebietskörperschaften ausgeweitet wurde. Es wäre nicht einzusehen, warum Landesbedienstete auf Ersuchen der zuständigen Dienststelle nicht auch an Fortbildungsprogrammen der Diplomatischen Akademie teilnehmen können.

An dieser Stelle möchte ich jedoch ein kritisches Wort an manche Bundesländer richten. Ich finde es richtig, daß Bedienstete der Bundesländer an Fortbildungsprogrammen der Diplomatischen Akademie teilnehmen werden können und daß auch zwei Mitglieder in das erheblich verkleinerte Kuratorium kommen werden, ich finde es aber nicht richtig, daß nur mehr eine Minderheit von österreichischen Bundesländern bereit ist, in die Stiftung Stipendienfonds der Diplomatischen Akademie Beiträge zu leisten. Ich denke, es sollte doch auch für die österreichischen Bundesländer ein Anliegen sein, daß sozial Schwächere, aber sehr Begabte die Diplomatische Akademie absolvieren können. Ich appelliere daher in diesem Zusammenhang an die Länder, die momentan nichts mehr zahlen wollen, daß sie die diesbezüglichen Beiträge in Zukunft wieder leisten.

Deshalb begrüße ich auch eine jener Bestimmungen in diesem Abänderungsantrag, daß nur mehr Mitglieder aus jenen Bundesländern Sitz und Stimme im Kuratorium bekommen, die Beiträge für die Stiftung leisten.

Natürlich ist mir auch klar, daß die Beiträge, die von einem Bundesland in diesen Topf eingezahlt werden, nicht zwangsläufig Stipendienbeziehern aus diesem Bundesland zugute kommen. Aber die Geldmittel in diesem Topf haben kein Mascherl, und es können natürlich auch Nutznießer aus anderen Bundesländern dabei sein, oder es können auch Nutznießer aus Ländern, aus den sogenannten Entwicklungsländern, dabei sein. Ich meine aber, es ist sehr kleinlich, wenn die Bundesländer nur aus diesem Grund keine Beiträge mehr leisten wollen.

Für besonders gut erachte ich in dieser Gesetzesvorlage das Vorhaben, daß die Höheren Lehrgänge für Internationale Studien im engen Zusammenhang mit der Universität Wien eingerichtet werden und die Kooperation mit der Universität Wien damit institutionalisiert wird.


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite