Welche Maßnahmen im Bereich der F&E – und damit zur Sicherung des Wirtschaftsstandortes Österreich – werden Sie setzen, damit Österreich innerhalb der OECD nicht nur nicht weiter zurückfällt, sondern wenigstens eine Mittelposition erreicht?
25. Die neuerliche Reduktion der Ausgaben im tertiären Bereich trifft vor allem die kreativen Humanressourcen (die AssistentInnen). Die Folge dieser Entwicklung könnte eine Abkoppelung von den hochindustrialisierten Ländern im Forschungsbereich sein. Das wird der österreichischen Gesellschaft lang- und mittelfristig schaden, denn die bisherige österreichische Strategie, Technologie und Forschungs-Output zu "importieren", während im Gegenzug forschungs"ärmere" Sektoren, wie der Tourismus, Österreichs Leistungsbilanz ausgleichen, funktioniert nicht mehr. "Die gegenwärtige Krise im Tourismus (...), die enge Anbindung des Schillings an die DM sowie die wirtschaftliche Konkurrenz der post-kommunistischen Reformländer als Folge billiger Lohn- und Produktionsbedingungen lassen forschungspolitischen Handlungsbedarf erkennen", resümiert das IHS in einer Studie. Forschung und Technologie können nämlich auch von den Reformländern und den ostasiatischen Staaten importiert werden, doch diese haben ein niedrigeres Lohnniveau und werden dadurch billiger als Österreich produzieren. Halten Sie daher die derzeitigen Sparmaßnahmen, die vor allen die kreativen Humanressourcen (die AssistentInnen) treffen, für eine zielführende Strategie, um eine Abkoppelung Österreichs von den hochindustrialisierten Ländern zu verhindern?
26. Wie stehen Sie persönlich zu Äußerungen Ihres Kollegen, Wirtschaftsminister Johannes Ditz, der in einem Gespräch mit den Studierenden, die ihn darauf aufmerksam gemacht haben, daß ein hoher Prozentsatz die zukünftig geforderten Bezugskriterien für die Familienbeihilfe nicht erreichen wird, sinngemäß geantwortet haben soll: "No wos studierns’ so lang!"?
27. Wie stehen Sie persönlich zu Äußerungen desselben Regierungskollegen, der auf den Vorhalt der Studierenden, daß vor allem strukturelle Probleme an den Universitäten die Studienzeiten so lange machen würden, sinngemäß geantwortet haben soll: "Hättat’s an bessaran Wissnschofsminista, wa dos ka Problem mehr"?
28. Ist Ihnen bekannt, wie lange Ihr Ministerkollege Klima und der Abgeordnete Cap für ihr Studium benötigt haben?
29. Wird es in den nächsten Tagen seitens Ihres Ministeriums noch Verhandlungen mit den Mittelbauvertretern geben?
30. Werden Sie sich dafür einsetzen, daß bei den Studierenden geplante Belastungen zurückgenommen werden?
31. Es liegen Studien der Universität Innsbruck vor (Gantner/Hammer-Studie), die besagen, daß die Implementierung des UOG 93 eine Milliarde an Mehrkosten (inklusive Planstellenbedarf bei Institutsbibliotheken, die nach UOG 93 ohne Übergangsbestimmungen zu Fachbibliotheken werden) verursachen würde. Der Großteil dieses Geldes würde in den Aufbau von mehr Verwaltung fließen. Wieviel kostet die derzeit durchgeführte Implementierung des UOG 93?
32. Wie hoch wären die Einsparungen bei Aussetzen der Implementierung?
33. Wie viele Planstellen wurden im Zuge der Einführung des UOG 93 tatsächlich geschaffen und kamen den Universitäten zugute?
34. Im Koalitionsübereinkommen steht ein Bekenntnis zur Realisierung des neuen Universitäts-Studienrechtes (UniStG). Der Entwurf dieses UniStG wurde seitens der Universitäten durchwegs negativ beurteilt, insbesondere wurde die Verkürzung der geisteswissenschaftlichen Studien auf sechs Semester heftigst kritisiert. Kritisiert wurde ferner, daß die Sozialpartner via Verwendungsprofil erstmals direkt auf die Universitäten Einfluß nehmen können. Wird es Änderungen bezüglich der vorgeschlagenen Studiendauer von sechs Semestern für die Geisteswissenschaften geben?