unser Wohlstand und unsere Wirtschaftsleistung in einem sehr hohen Ausmaß nur über eine Asien-Offensive hereingebracht werden kann.
Wir haben uns deutliche Vorhaben im Bereich der Gesundheit vorgenommen. Es ist richtig, daß im Koalitionsabkommen darüber nur wenige Sätze enthalten sind. Wir haben aber ausdrücklich gesagt, daß dieser Teil einer gesonderten Verhandlungsrunde mit den Vertretern der Länder, der Gemeinden und Spitalserhalter vorbehalten ist, die bis zum Sommer abgeschlossen sein wird.
Es hat gestern der Bundeskanzler darauf hingewiesen, es gebe mehr Geld – es sind 7 Milliarden Schilling, die in den nächsten vier Jahren zusätzlich dazukommen sollen – für den Gesundheitsbereich. Dies jedoch nur unter der Bedingung, daß ehrgeizige Reformen durchgeführt werden, daß tatsächlich eine koordinierte Ausbauplanung betrieben wird, daß man auf Leistungsanreize in der Abrechnung aufbaut. Das Geld wird nicht von vornherein und automatisch fließen, sondern wir werden darauf zu achten haben, daß die notwendigen Akzente in der Reform der Gesundheitspolitik gesetzt werden. Das Programm wird bis Sommer vorliegen. Wir haben in das Regierungsübereinkommen einen Satz hineingeschrieben, der sehr wichtig ist: daß nämlich die Gesundheitsvorsorge – auch Werbemaßnahmen in diesem Bereich – von seiten der Sozialversicherungsträger geleistet werden soll. Denn: Eine vernünftige Aids-Anti-Werbung oder -Information oder -Aufklärung erspart uns Millionen Schilling an Folgekosten. Ähnliches soll geschehen in Richtung richtige Ernährung, Bewegungslehre und so weiter.
Das sind offensive Teile, die in diesem Regierungsübereinkommen enthalten sind. Notwendig ist natürlich auch eine Reform der Sozialversicherungsträger. Organisationsreformen bleiben weiterhin auf der Tagesordnung. (Beifall bei der ÖVP.)
Da viele Redner zum Bereich Familie etwas gesagt haben, möchte ich auch an diesem Punkt nicht vorbeigehen, zumal er gerade meiner Partei sehr, sehr wichtig ist. Die Familien bleiben zentrales Anliegen für die Bundesregierung und für diese Zusammenarbeit. Damit da kein Irrtum entsteht: Das, was ich sage, meine ich auch, es ist durch Fakten untermauert, und es ist die Wahrheit und nichts als das.
Österreich ist das beste Familienland der Welt. Wir haben die besten familienpolitischen Leistungen: Transferleistungen, Geldleistungen, Absicherungen. Daran darf, daran wird sich nichts ändern, meine Damen und Herren! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der SPÖ.)
Es gibt nirgends auf der Welt ein Land, das zwei Jahre arbeitsrechtlich den Schutz des Rechtes auf den Arbeitsplatz einer Frau, die Kinder gebiert, garantiert. Es gibt kein Land auf der Welt, das durch 18 plus sechs Monate hindurch, je nachdem, wie die Partner frei die Möglichkeiten auswählen, Karenzzahlungen leistet. Es gibt nirgendwo auf der Welt eine derart breite finanzielle Unterstützung. Es gibt nirgendwo auf der Welt ein derart dichtes Netz von Familienberatungsstellen. Es ist erfreulich, daß wir gemeinsam dazu finden konnten, zusätzlich noch 600 Millionen Schilling als einmaligen Startimpuls für die Länder und die Gemeinden zur Verfügung zu stellen, damit das Netz der Kinderbetreuungseinrichtungen besser ausgebaut wird. Das ist Geld, das die Länder haben, und diese haben zugesagt, dieses zweckgebunden im Jahre 1997, angereichert durch eigenes Geld, zusätzlich in Kinderbetreuungseinrichtungen zu investieren.
Nur: Machen wir uns nichts vor! Viele Probleme, die die Familien heute haben, sind nicht mit Geld allein zu lösen. Das betrifft die Frage des Drogenkonsums, und zwar gerade bei jungen Menschen; da können wir noch so viel Geld hineinschütten, diese Frage kann dadurch nicht gelöst werden.
Auch die Frage der Elternbildung ist wichtiger denn je. Dies gilt auch für die Frage des Gewaltkonsums im Fernsehen und in anderen Medien. Wir wissen, daß wir derzeit die erste Generation quasi ausbilden, die in ihrer Jugend, die in der Pubertät zwischen 10 000 und 15 000 Schwerstverbrechen zu sehen bekommt, Dinge, die früher jedenfalls von der Jugend ferngehalten werden konnten. Auch das Problem, daß in vielen Familien zuwenig Zeit für die Kinder da ist, sollte uns genauso zu denken geben wie die notwendige materielle Unterstützung für Familien. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der SPÖ.)