schutzübereinkommen, zu. Es ist ein längst überfälliges Gesetz, ein EU-Anpassungsgesetz. Das heißt, es war hier wieder einmal die EU die treibende Kraft.
Es gibt allerdings bereits Kritik von betroffenen Ländern. Österreich tut sich da ja relativ leicht, wir sind kaum betroffen. Kritik kommt aus Südafrika, und zwar dahin gehend, daß es in Südafrikas Nationalparks bereits zu einem Überbesatz an Elefanten gekommen ist, und Südafrika beklagt, daß für die Erhaltung der Nationalparks das Geld, das bisher aus dem Verkauf von Elfenbein und Elefantenleder erlöst werden konnte, fehlt. Ich bin mir aber sicher, daß es mehr als problematisch wäre, wenn hier eine Tür aufgemacht würde.
Die Kosten, die durch dieses Gesetz für Österreich entstehen, sind mit 1 320 000 S beziffert. Ich finde, diese 1 320 000 S sind gut angelegt. Trotzdem muß ich hinzufügen: Wenn von gefährdeten Tieren und Pflanzen die Rede ist, ist nicht nur über Länder außerhalb Europas etwas zu bemerken. Ich denke nur an den millionenfachen Mord an den Zugvögeln in Italien. Ich finde das schlichtweg einen Skandal, daß in einem EU-Land Jahr für Jahr kilometerlange Netze aufgespannt werden, darin millionenfach unsere Zugvögel gefangen werden und qualvoll verenden.
Nicht übersehen werden darf, daß auch daß bei uns in Österreich, in Europa, ein Artensterben eingesetzt hat, das wirklich besorgniserregend ist. Ganz leise und weitgehend unbemerkt von den Menschen sterben auch bei uns die Tiere und Pflanzen aus, die uns durch unsere Kindheit begleitet haben. Die roten Listen werden auch bei uns immer länger.
Wenn Sie jetzt im Frühling einen Wiesenblumenstrauß pflücken wollen, da müssen Sie schon weit gehen, und vielleicht finden sie irgendwo in einem Straßengraben ein paar staubige Margeriten oder Glockenblumen. Nur mehr robuste, starke Arten überleben unsere Wirtschaftsweise. Im Zeitraum von hundert Jahren sind in Österreichs Gewässern über 50 Fischarten ausgestorben. Der Weg führt leider weiter in diese Richtung. Was heißt weiter, er wird verstärkt in diese Richtung gegangen.
Genprodukte lösen jetzt herkömmliche Samenproduktionen ab. So wurde zum Beispiel beim Raps eine Genmanipulation vorgenommen, damit die Rapspflanze pestizid- und herbizidresistent ist, damit die Chemie weiterhin ihre satten Gewinne machen kann – und das alles auf dem Rücken unserer Lebensgrundlagen.
Die Konsumenten werden durch eine mickrige Kennzeichnung getäuscht und mit niedrigen Preisen der Genprodukte geködert.
Es ist ein völlig falscher Weg, der hier von der Politik gegangen wird. Als Feigenblatt werden jetzt auch bei uns bereits Nationalparks geschaffen und errichtet. Wir werden uns aber vor der Verantwortung kaum oder gar nicht drücken können, wenn uns unsere Kinder oder unsere Enkelkinder einmal fragen werden; Wo sind eigentlich die Junikäfer, wo sind die Marienkäfer geblieben? Und warum kann man Blumen eigentlich nur mehr im Geschäft kaufen oder im Garten pflücken? (Abg. Dr. Khol: Marienkäferln leben noch in Massen! – Zwischenruf des Abg. Schwarzenberger. )
Herr Kollege Schwarzenberger! Ob wir wirklich mit dem Argument bestehen können, wir haben statt dessen Arbeitsplätze geschaffen, wir haben Kraftwerke gebaut, wir haben Straßen gebaut, wir haben unsere Erträge in der Landwirtschaft erhöht – ich bezweifle das, Herr Kollege Schwarzenberger. (Beifall bei den Freiheitlichen.)
Weiterhin unerträglich ist auch die unterschiedliche Behandlung von Tieren, die vom Aussterben bedroht sind ... (Zwischenruf des Abg. Schwarzenberger. ) Herr Kollege Schwarzenberger! Sie können sich hier zum Wort melden und Ihre Meinung vertreten. Ich finde auch die unterschiedliche Behandlung von Tieren, die vom Aussterben bedroht sind, und von den sogenannten Nutztieren unhaltbar, Herr Kollege Schwarzenberger. Wer momentan mit offenen Augen auf unseren Straßen fährt, bemerkt eine dramatische Zunahme von LKWs, die Lebendtiere transportieren. Eine dramatische Zunahme, Herr Kollege Schwarzenberger!