Sie haben recht. Genau darauf möchte ich auch eingehen, weil es bei der ökologischen Landwirtschaft selbstverständlich auch um die Konsumenten gehen muß, Herr Abgeordneter!
Mir fällt nur eines sehr stark auf: daß bei allen Agrardebatten, die hier im Haus geführt werden, im Grunde genommen immer nur über das Geld geredet wird und nicht über die Gesamtstruktur, die eigentlich dahintersteht und aus der sich ein entsprechendes Einkommen ergeben würde, wenn man es ernst meinte mit einer ökologischen Landwirtschaft, mit einer nachhaltigen Landwirtschaft.
Gerade Herr Abgeordneter Zweytick weiß es, wie zum Beispiel in der Südsteiermark die Ergebnisse der Weinproduzenten darniedergelegen sind, weil diese sich einfach nicht darum gekümmert haben, wie das Marketing aussieht und welche Nischen und welche Bereiche man erschließen kann. (Ruf bei der ÖVP: Das ist aber schon lange her!) Ja, ich will Ihnen damit nur aufzeigen, daß es in diesem Bereich natürlich große Änderungen gegeben hat und daß die Leute heute in der Südsteiermark – das wird mir Herr Abgeordneter Zweytick sicher gerne bestätigen – ein gutes Auskommen haben, weil sie sich – auch von der Mentalität her – völlig umgestellt haben.
Das, was mich an dieser Diskussion so gestört hat – auch jetzt an Ihren Ausführungen, Herr Abgeordneter Achs –, ist das, daß hier im Grunde genommen immer davon geredet wird, daß die Bauern Subventions- und Förderungsempfänger bleiben müssen. – Nein, wir brauchen eine Struktur, in der die Bauern wirklich frei und eigenständig ihr Einkommen erwirtschaften können. Und das geht. (Beifall beim Liberalen Forum. )
Meine Damen und Herren! Bei uns werden die Bauern, die Landwirte viel zu einseitig nur als Nahrungsmittelproduzenten gesehen. (Zwischenruf des Abg. Wabl. ) Es ist wichtig, Herr Abgeordneter Wabl, daß wir endlich die Nahrungsmittelproduktion aus dem Zentrum der Diskussion bringen, daß wir sagen: Wir brauchen Landwirte auch deshalb, weil sie im regionalen Bereich Energiebereitsteller, Energieproduzenten sein können. Biogasanlagen, meine Damen und Herren, führen zu einer Umweltentlastung. Ich denke etwa an die Südsteiermark, an das Leibnitzer Feld – ein unglaublich wichtiger Bereich, um unsere Grundwasserressourcen zu schonen. Daher ist es wichtig, auch den Gedanken der Umweltentlastung mitzudenken. Es ist auch gleichzeitig eine Geldersparnis für die Bauern, weil sie weniger an Kunstdünger brauchen, und es ist die Voraussetzung für eine regionale, nachhaltige, kleinräumige Struktur, mit der eine wesentlich größere Versorgungssicherheit, auch im Energiebereich mit den erneuerbaren Energieträgern, geschaffen werden kann, als es derzeit in Österreich der Fall ist, wo wir doch so stark in diesem Bereich vom Ausland abhängig sind.
Wir haben Anfang dieser Woche bereits über die neue Energiesteuer diskutiert. Die konkrete Politik sieht anders aus als die Schlagworte, die hier vom Rednerpult von den Abgeordneten der Regierungsparteien zum besten gegeben werden.
Zum Vorwurf, meine Damen und Herren, daß Herr Abgeordneter Firlinger heute so "unglaublich aktionistisch" gewesen ist, als er hier mit zwei kleinen Sackerln Tiermehl ans Rednerpult gekommen ist. (Bundesminister Mag. Molterer: Drei!) Mit drei Sackerln Tiermehl – skandalös! Herr Abgeordneter Firlinger! Das geht ja wirklich nicht. Das ist keine politische Kultur – überhaupt keine Frage.
Ich frage mich nur, Herr Abgeordneter Schwarzböck, warum man denn nicht anerkennen will, daß hier auch in dieser Art und Weise, wie es Abgeordneter Firlinger getan hat, aufgezeigt werden kann und muß, daß zwar immer wieder das Bekenntnis kommt: Tiermehl wird bei uns nicht verfüttert, darf nicht verfüttert werden, soll nicht genutzt werden!, daß es aber auf der anderen Seite keinen Hinweis auf dem Sack gibt, in dem dieses Tiermehl verpackt ist, daß nicht an Wiederkäuer verfüttert werden darf. Nirgends findet sich dieser Hinweis. Die Bauern werden auch beim Kauf nicht darüber aufgeklärt, daß sie das nicht an Wiederkäuer verfüttern dürfen. Sie werden auch nicht etwa durch einen Aufdruck auf der Rechnung darüber informiert. Wenn Sie aber entsprechend informieren wollen, dann stellen Sie bitte auch sicher, daß vor Ort das wahr