reichend klargelegt, daß man es wohl nicht oder kaum verhindern kann, daß in einem Mischbetrieb das eine oder andere tierische Futtermittel auch artfremd verfüttert wird. (Abg. Schwarzenberger: Die Bauern kennen Rinder und Schweine auseinander!) Es reicht nicht aus, was Sie hier an Richtigstellungen zu bieten haben.
Meine Damen und Herren von der ÖVP! Es gibt entsprechende Anträge von unserer Seite, Sie wissen das, Sie haben das in der Vergangenheit im Hauptausschuß immer niedergestimmt. Es war für Sie kein Problem, Tiermehl zu verfüttern, Sie haben das für richtig gehalten. Abgeordneter Wabl hat diesen Antrag im Hauptausschuß eingebracht, und Sie waren nicht imstande, dem zuzustimmen. (Zwischenruf des Abg. Schwarzenberger. )
Meine Damen und Herren! Sie müssen sich angewöhnen – auch wenn der Herr Bundeskanzler der Meinung ist, es sei ohnehin nur die Medienhysterie, die in diesem Bereich sozusagen die Wirkung erzeugt, daß die Leute erkranken –, diese Dinge etwas sachlicher zu beurteilen. (Abg. Tichy-Schreder: Das würde ich Sie bitten!)
Ich meine, auch die Reaktion mit Importverbot ist eine unsachliche Reaktion. Das Importverbot reicht nicht aus, um mit den Problemen fertigzuwerden. Das Importverbot ist eigentlich das falsche Mittel, das wissen Sie ganz genau. Es dient nur zur Beruhigung der Konsumenten, so wie es angesichts des Forschungsstandes nur der Beruhigung der Konsumenten dienen und nicht mehr bedeuten würde, wenn jetzt in Großbritannien 4 Millionen Rinder verbrannt werden würden. Es ist nicht nur technisch unmöglich, sondern auch eine Katastrophe und nicht verantwortbar, daß sozusagen dem anonymen Markt 4 Millionen Rindviecher geopfert werden, obwohl man weiß, das ist nur eine Geste dem Fleischmarkt gegenüber, die ohne gesundheitspolitische Relevanz ist.
Selbstverständlich wissen Sie, Herr Landwirtschaftsminister, so gut wie ich, daß nach dem derzeitigen Forschungsstand noch nicht einmal sicher ist, ob sich der Erreger beispielsweise nicht auch im Boden aufhalten kann. Es gibt genügend Forschungserkenntnisse darüber, daß der Erreger nicht nur im Tier sein muß, und nicht einmal da ist es sicher, ob er sich nur im Gehirn aufhält oder ob er nicht doch auch in den Blutbahnen sein kann. (Abg. Schwarzenberger: Das ist ein Eiweißbestandteil!) Wenn das Tier entfernt wird, ist damit noch immer nicht sichergestellt, daß der Erreger verschwunden ist. (Abg. Tichy-Schreder: Das ist ein Virus!)
Es gibt einen seriösen japanischen Forscher, der den Rinderwahn in Großbritannien untersucht und den Erreger auch im Boden gefunden hat und dadurch feststellen konnte (Abg. Schwarzenberger: Das ist ein Eiweißbestandteil!) , daß der Erreger über die Wiese wieder an die Tiere weitergegeben wurde. Das ist das Problem!
Da kann man doch nicht sagen, mit dem Umbringen der Tiere ist das Problem aus der Welt geräumt!
Ich fordere von Ihnen, Herr Minister, daß erstens auch in Österreich alle Möglichkeiten, Forschung auf diesem Sektor zu betreiben, ergriffen werden und daß zweitens – nachdem ja in der Vergangenheit nicht sichergestellt werden konnte, daß nicht britisches Rindfleisch auf Umwegen beispielsweise über Holland und andere Länder nach Österreich hereingekommen ist – in all diesen Fällen, in denen britisches Rindfleisch nach Österreich geliefert wurde oder sich noch in Österreich befindet, entsprechende Testmaßnahmen ergriffen werden, sofern sie für totes Rindfleisch geeignet sind.
Ich meine, es ist nur billig, es so zu machen, und es ist richtig, alles zum Schutz der Konsumenten zu unternehmen. Der Importstopp kann bestenfalls zukünftige Generationen, die noch nie Rindfleisch konsumiert haben, schützen, das wissen Sie. Es sei denn – und diese Annahme will ich nicht treffen –, der Erreger befindet sich schon in Österreich, es gibt ihn schon in diesem Land, was man ja nicht ausschließen kann, was aber nach allem Erkenntnisstand nicht der Fall ist. Aber gesetzt den Fall, er ist nicht im Land, dann können Sie mit dem Importstopp Kinder schützen, die noch nie Rindfleisch konsumiert haben. Sie können aber – theoretisch zumindest – nicht jene schützen, die Rindfleisch – in dem Fall natürlich importiertes Rindfleisch – schon konsumiert haben.