Da jedoch von Agrarbehörden eine stillschweigende Duldung beziehungsweise oftmals in Inseratenform eine Ermunterung der Bauern zur illegalen Verbringung erfolgte, sind uns keine Kontrollen der Behörden bekanntgeworden."
Ich bitte Sie, Herr Bundesminister, die österreichische Wirtschaft hiebei zu unterstützen, daß österreichische Mittel verkauft werden können und daß wir gemeinsam verhindern, daß schwarz auf Umwegen über das Ausland Pflanzenschutzmittel auf den Markt gelangen, die nicht für uns bestimmt sind. Ich glaube auch nicht, daß unsere Bauern solche Mittel verwenden wollen, vielmehr meine ich, daß auch sie lieber österreichische Produkte verwenden. (Abg. Schwarzenberger: Können Sie uns einen konkreten Fall geben, damit wir dem nachgehen können?) Ich kann Ihnen nachher den Brief von der OMV gerne zur Verfügung stellen, in dem das alles aufgelistet ist. (Abg. Schwarzenberger: Wir müssen der Sache nachgehen!) Selbstverständlich. (Abg. Schwarzenberger: Was verboten ist, ist verboten!) Ich weiß auch, daß Sie das gerne machen wollen. Wir können das nur gemeinsam machen, damit wir erreichen, daß unser Grundwasser nicht noch weiter mit solchen Schadstoffen belastet wird.
Meine Damen und Herren! Der Umweltkontrollbericht stellt weiters fest, daß es Defizite im Grundwasser vor allem auch in den Hausbrunnen der Siedlungsgebiete gibt.
Ein Beispiel: Um ein Kilo Atrazin aus dem Trinkwasser zu entfernen, müssen 20 Millionen Schilling aufgewendet werden. Der Verursacher – die Landwirtschaft in diesem Fall – bleibt ungeschoren (Zwischenruf des Abg. Dipl.-Ing. Kaiser ), ein Mißstand, Kollege Kaiser, den der Rechnungshof bereits 1993 kritisiert hat. Während für Haushalte strenge Bestimmungen gelten, brauchen Landwirte keinen Kanalanschluß. Ich bin der Meinung, daß man Vorsorge treffen sollte, daß es auch bei landwirtschaftlichen Anwesen Kanalanschlüsse gibt, damit nicht Waschmittelrückstände und so weiter aus den Abwässern in den Boden eindringen. Das kann den Bauern ja nur helfen. (Abg. Aumayr: Aber den Klärschlamm sollen wir wieder ausbringen, Kollege!) Frau Kollegin Aumayr, ich komme gleich darauf zurück.
Daher möchte ich die Conclusio ziehen und den Herrn Bundesminister bitten, den weiteren Ausbau der Kläranlagen zu stoppen, nicht weiter Kläranlagen zu verlangen und zu sagen: 85 Prozent sind zu wenig, wir wollen 90 Prozent und mehr haben. (Abg. Ing. Reichhold: Guter Vorschlag!) In Wien zum Beispiel kostet die Erhöhung des Klärgrades – wir haben über 80 Prozent Klärgrad, jetzt sollen wir 95 bekommen – allein 4 Milliarden Schilling. Wir wissen nicht mehr, wohin mit dem Klärschlamm; darum komme ich gerne auf Sie zurück. Wenn wir diese 4 Milliarden zum Beispiel dafür verwenden würden, das Grundwasser im Gartenanbaugebiet Wien zu sanieren und auch zu sichern, wären sie sicherlich viel besser angewandt. (Abg. Ing. Reichhold: Guter Vorschlag!)
Daher möchte ich vorschlagen, daß wir dieses Geld übernehmen, aber nicht mehr weiter für Kläranlagen zur Verfügung stellen, sondern für die Sicherung und Sanierung des Grundwassers nützen. Das brauchen wir ganz einfach in Österreich. (Beifall bei der SPÖ und des Abg. Schwarzenberger .)
Meine Damen und Herren! Lassen Sie mich als Wiener noch ein paar Sätze zu einem besonders brisanten Thema sagen. Ich bin wirklich sehr froh und sehr glücklich darüber, daß der Herr Bundesminister in der letzten Ausschußsitzung gesagt hat – ich habe mir diesen Satz aufgeschrieben, und ich hoffe, er steht noch immer dazu –, bei der Waldbewirtschaftung sei wichtig: Wald vor Wild. Wir brauchen eine Bewirtschaftung des Waldes, und auch das steht wieder im Zusammenhang mit dem Wasser.
Es kann daher nicht sein, daß die Wiener eine richtige Waldbewirtschaftung zum Beispiel im Gebiet des Hochschwabs durchführen, den Wildbestand drastisch reduzieren, jährlich 70 Millionen Schilling für eine naturnahe Waldbewirtschaftung ausgeben und dafür jetzt von der Steiermark aufgefordert werden, Geld für das Wasser zu bezahlen, das sie dem eigenen Grund und Boden, den sie anständig bewirtschaften, entnehmen. Auch das muß gestoppt werden, auch das muß verhindert werden. (Abg. Kröll: Wer ist denn dort Finanzlandesrat?) Ich meine, die Wiener, die wirklich eine anständige Waldwirtschaft betreiben, haben nichts angestellt, wofür