Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 16. Sitzung / Seite 589

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müssen es ja wissen. Fast 90 Prozent der Bauern in allen Bundesländern haben sich dafür ausgesprochen. Damit ist ganz klar zum Ausdruck gekommen: Jener Weg, der in der Vergangenheit von den Kammern eingeschlagen wurde, soll auch in Zukunft weitergegangen werden, auch wenn sich die Strukturen und Umweltbedingungen ändern, etwas, womit die Menschen – auch durch die Politik – immer wieder konfrontiert werden. Daran können sich andere Kammern ein Beispiel nehmen, und es wäre wünschenswert, wenn das überall so funktionierte. (Beifall bei der ÖVP.)

Die Agrarpolitik der Österreichischen Volkspartei geht verstärkt den Weg der Nachhaltigkeit. Mit anderen Worten: Es handelt sich um eine Gesellschaft, die nicht an dem Ast sägt, auf dem sie sitzt.

Reden Sie bitte nicht immer von Förderungen. Es handelt sich nicht um Förderungen, sondern um Leistungsabgeltungen für die Bauern für den Dienst an der Allgemeinheit. Es sind noch viel Bewußtseinsbildung und Marketing notwendig, die in Richtung gemeinsames vernetztes Denken gehen.

Landwirtschaft geht alle an. Sie produziert nicht nur Lebensmittel für uns, sondern sichert uns auch Überlebensmittel.

Kollege Salzl hat vom Weingesetz und von der Banderole gesprochen und von der Möglichkeit, eine liberalere Haltung einzunehmen und die Banderole zu umgehen, etwa mit dem Tafelwein und mit dem Bergwein. Gott sei Dank haben wir im Weingesetz eine liberalere Haltung eingenommen, um einfach EU-konformer zu sein, um auch im Wettkampf besser mitspielen zu können. Die Banderole ist ein reines Kontrollzeichen, wie Sie wissen. Es hat aber selbstverständlich auch jeder andere Wein, auf dessen Flasche keine Banderole angebracht ist, den gesetzlichen Bestimmungen zu entsprechen. Diese Weine werden genauso geprüft, und ich halte momentan Änderungen der gesetzlichen Bestimmungen für nicht notwendig. Es wird eine Angleichung an das EU-Weingesetz erfolgen, aber das läßt noch auf sich warten.

Wir können damit allerdings schon umgehen in Österreich. Wir haben hier ein klares Beispiel dafür, daß die Bestimmungen genauer eingehalten werden, denn ein Gütesiegel alleine verkauft noch lange keinen Wein. Es gibt schon so viele Möglichkeiten, Dinge auf Flaschen zu kleben, aber die Leute haben keine Freude mehr damit. Es kommt wirklich auf die Wertschöpfung an, die im Verkauf erzielt wird, und letzterer unterliegt ganz anderen Regelungen als gesetzlichen.

Mißstände werden auf gesetzlichem Wege abgestellt, und es erfolgen Angleichungen, wenn dies im Laufe der Zeit notwendig wird. Aufgrund der Agrarpolitik der Österreichischen Volkspartei wird dies rechtzeitig und in verstärktem Maße auch getan. (Beifall bei der ÖVP.)

Die Österreicher haben das Recht, dieses Land ihr eigen zu nennen. Die Menschen in den Städten sind stolz auf das Umland, denn sie wissen, daß die Pflanze Stadt nur wachsen kann, wenn es die Erde rundherum zuläßt. Machen Sie von den "F" nicht eine Politik, die dies in Frage stellt und einen Keil in die ohnehin schon so sensibel gewordene Gesellschaft treibt. Diese Miesmacherei deprimiert eher die Menschen, statt sie zu ermutigen.

Wir brauchen uns nicht mit anderen zu vergleichen, sondern wir müssen uns nur einmal bewußter umschauen. Dann werden wir sehen, was wir haben und was wir können. Das Wochenende steht vor der Tür, und nach dieser langen Woche werden Sie sicher – Sonnenschein ist angesagt – in das schöne Land, in den schönen bäuerlichen Bereich hinausfahren wollen, Sie werden ein Schluckerl Wein oder ein Glaserl Most trinken, die Spezialitäten essen, die Ruhe, die Luft und selbstverständlich auch das gute Wasser genießen. Irgendwann muß man sich auch ins Bewußtsein rufen, wie wertvoll das Wasser ist und daß eine Wasserabgabe sicherlich nicht ungerechtfertigt ist. Es ist besser, schon vorher darüber zu diskutieren als dann, wenn es zu spät ist. (Beifall bei der ÖVP.)

In Österreich ist es oft so, daß man entweder zu früh über etwas spricht oder erst viel zu spät auf etwas draufkommt. Jetzt wäre der richtige Zeitpunkt, darüber zu diskutieren, was, glaube ich, auch gerechtfertigt wäre. (Abg. Dr. Graf: Als steirischer Abgeordneter verstehe ich dich,


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