Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 16. Sitzung / Seite 590

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aber als Wiener nicht!) Ich rede noch mit dir darüber. Du brauchst es als Wiener nicht zu verstehen.

Wir geben Europa und der Welt vieles vor: unsere ökosoziale Marktwirtschaft, unseren ökosozialen Weg, ohne Rinderwahn, ohne Profitgier der Gen-Konzerne, ohne Ökowahn, dafür aber mit Minister Molterer und EU-Kommissär Fischler, der aufgrund der Tatsache, daß in Österreich so hervorragende Agrarpolitik betrieben wird, Europa, ja der ganzen Welt zeigt, wie es geht. Dank unseres Ministers Molterer bin ich durchaus zuversichtlich und optimistisch, daß sich die Landwirtschaft und die Agrarpolitik auf dem richtigen Weg befinden. Sie können machen und sagen, was Sie wollen, daran wird kein Weg vorbeiführen. Wir sind auf dem richtigen Weg, aber es wäre schön, wenn Sie auch Alternativen vorschlagen würden, wie wir es besser machen könnten. Dann könnten wir vielleicht den Weg etwas schneller vorangehen. Dazu lade ich Sie schon jetzt ein und schließe damit meine Rede. – Danke. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der SPÖ.)

13.28

Präsident MMag. Dr. Willi Brauneder: Zu Wort gemeldet ist nun Frau Abgeordnete Aumayr. – Bitte.

13.28

Abgeordnete Anna Elisabeth Aumayr (Freiheitliche): Herr Präsident! Herr Minister! Sehr geehrte Damen und Herren! Herr Kollege Zweytick! Ihnen als einem der sympathischsten Kollegen von der ÖVP muß ich sagen (Heiterkeit und Beifall): Die Rede, die Sie heute hier gehalten haben, war eine Wunschrede, und Sie wären prädestiniert dafür, Herr Kollege Zweytick, eine Rolle in der Serie "Universum" zu spielen. Mit Realität hat das, was Sie hier gesagt haben, überhaupt nichts zu tun. Wunschdenken ist das, reines Wunschdenken! (Beifall bei den Freiheitlichen.) Es wäre schön, wenn dieses Bild, das Sie von Österreich und Österreichs Landwirtschaft gezeichnet haben, Realität wäre. Aber wie sieht es denn wirklich aus?

Es wurde heute eine Reihe von Lobreden für den Herrn ÖVP-Minister Molterer gehalten, von Herrn Kollegen Schwarzböck, auch von Frau Kollegin Horngacher. (Abg. Dr. Khol: Nur kein Neid!) Ich bin nicht neidisch, Kollege Khol. Ich kann Ihnen nur sagen, ich bin jetzt seit fünf Jahren im Hohen Haus (Abg. Dr. Khol: So alt sind Sie schon?) , und jedes Jahr gibt es bei der Budgetdebatte beim Kapitel Landwirtschaft Lobhudeleien für den zuständigen Minister. (Abg. Schieder: Nächstes Jahr nicht! Da gibt es kein Budget!) Das werden wir sehen. Sie werden schon wieder eine Möglichkeit finden. Es wurden auch Lobreden für jenen Minister angestimmt, der für die Bedingungen verantwortlich ist, unter denen Österreichs Bauern in die Europäische Union geführt worden sind.

Es ist jener "Feinkost-Minister" Fischler, der jetzt, in dieser dramatischen Situation für Österreichs Rinderbauern, in Tirol eine Pressekonferenz gibt. Und was verkündet der ehemalige "Feinkost-Minister", der jetzt 400 000 S monatlich schwere EU-Kommissär in Tirol? Was ist seine Lieblingsspeise, Herr Kollege Schwarzböck? Ist die Lieblingsspeise des Herrn Kommissärs auch die Ihre? – Englisches Beef! Ist das auch Ihre Lieblingsspeise, Herr Kollege Schwarzböck? – Ich glaube das sofort. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Das muß man sich vorstellen: Dieser Kommissär verhängt ein Importverbot für englische Rinder und für englisches Rindfleisch und wirbt dann medial in Tirol für englisches Beef als seine Lieblingsspeise! (Abg. Schieder: Aber das ist doch die Bezeichnung eines Fleischstückes und keines Landes!) Nein, nein, Herr Kollege Schieder! In diesem Fall ist es dem Kommissär um etwas ganz anderes gegangen: Er wollte den Engländern Unterstützung signalisieren, das ist aber danebengegangen. Es ist deswegen danebengegangen, weil er vorher ein Importverbot für dieses Fleisch verhängt hat. Aber nachher geht er her und sagt, so ernst habe ich es nicht gemeint, ich esse es sowieso am liebsten.

Aber jener Minister Fischler – oder jetzt Kommissär – ist ja auch, vor allem von der ÖVP, für das großartige Verhandlungsergebnis, das er in Brüssel erzielt hat, gelobt worden. (Abg. Dr. Khol: Das war sehr gut!) Das war sehr gut, Herr Kollege Khol, es war sogar so gut, daß Sie jetzt


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