sagt hat, nur "Ahnungslose" von freiheitlicher Seite zum Thema Sport sprechen. Ich hätte lieber mit dem Herrn Sportminister gesprochen, aber er hat seinen Reservisten hergeschickt. (Zwischenruf des Abg. Grabner .) Es ist ja nicht so leicht, mit einem Kompetenten in Sachen Sport in unserer Republik zu reden. Trotzdem, Herr Staatssekretär: herzlich willkommen! Herr Bundeskanzler Vranitzky ist ja, wie wir gehört haben beziehungsweise annehmen dürfen, jetzt als Sportminister am Ball, also der derzeitige Ballführer, und als "Kompetenzkickerl" hat er den österreichischen Sport mit ein paar Sätzen erwähnt.
Ich möchte jetzt zurückdenken und die Wertigkeit dieser wichtigsten Nebensache der Welt kurz darstellen: Am Ball war seinerzeit das Unterrichtsministerium. 1986 gab es einen langen Paß ins Unterrichts- und Kunstministerium. Damals tauchte erstmals – siehe da – das Wort "Sport" als Anhängsel zu "Unterricht und Kunst" auf. Dr. Moritz war am Ball. Er hat aber dann einen kurzen Paß zur Frau Dr. Hawlicek hinüber gegeben. Diese verlor das Leder kampflos an den Ressortleiter des Bundesministeriums für Gesundheit und Sport. Dann hat man noch, um den Sport entsprechend zu relativieren, den Konsumentenschutz hinzugefügt: Herr Minister Ausserwinkler hat sich kurzfristig darum bemüht, hat aber, nach eher erfolglosem Dribbeln, den Ball vor einem guten Jahr an ein Staatssekretariat abgegeben.
Kollege Schäffer wurde hier gelobt, eigentlich der erste Fachmann in dieser Sache. Die Hoffnungen des Sports in den Kollegen Schäffer waren sehr groß, aber er verstolperte mit dem Leder an seiner Zusatzbeschäftigung, an der Team-Koordinationsarbeit, was nicht verwunderlich war.
Was wir jetzt vor uns haben, ist der "Großmeister" rundherum, der leider, wie gesagt, heute hier nicht ansprechbar ist in dieser Frage. Er hat also jetzt die Agenden des Sports in die Hand genommen, und via Medien haben wir das ja auch erfahren dürfen.
Was bisher nicht gelungen ist: Wir haben uns ein Jahr lang bemüht, einen parlamentarischen Unterausschuß für den Sport zu schaffen. Er wurde ein Jahr lang eingefordert, dann wurde er konstituiert. Den am Sport interessierten Österreichern sollte man sagen, daß der Sportausschuß ganze zweieinhalb Minuten getagt hat. Der Ausschuß hat sich konstituiert, ist aber nie zusammengetreten, ist nie zur Arbeit gekommen.
Im Herbst hat sich, wie wir ja wissen, die ganze Sache aufgelöst, und eine Revitalisierung dieses Sportausschusses ist weit und breit nicht zu sehen. Wir werden das weiterhin fordern, vielleicht gelingt es irgendwann einmal, daß wir ein Fachforum auch für diesen wichtigen Bereich, ob wir ihn nun wirtschaftlich, gesundheitlich oder wie immer sehen wollen, schaffen. (Beifall bei den Freiheitlichen.)
Dem Sport ist, wie gesagt, der Ressortname verlorengegangen. Auch diese Geste, die von außen her, von den hier erwähnten Funktionären immer sehr hoch angesetzt wurde, ist inzwischen weg. Hand in Hand damit geht eine Demoralisierung der Funktionäre. Es ist schwieriger als in der Vergangenheit, Leute für diese hier hochgelobte freiwillige Tätigkeit in den Vereinen zu gewinnen.
Aber was hat uns Grabner heute gelehrt? – Er hat gesagt, Doping gehört zum Sport dazu. Das haben wir alle erfahren.
Und wie schaut es mit dem Doping im österreichischen Sport aus? Herr Präsident Fiedler ist ja heute unter uns und hat einen Rechnungshofbericht vorgelegt, der die Sportförderung ein bißchen kritischer ins Auge faßt. Da wird eine neue Dimension des Dopings sichtbar. Ich zitiere nur ein paar Sätze aus diesem Bericht.
"Die seit mehr als 45 Jahren im wesentlichen unveränderten Verteilungsregeln begünstigen die Dachverbände in erster Linie und gehen zu Lasten der Fachverbände."
Wen wundert es?! – Man hat sich natürlich diesen Bereich genauso in rot-schwarz aufgeteilt und als Alibi einen dritten Dachverband sozusagen mitleben lassen.
Weiters heißt es in diesem Bericht: "Die bedarfsunabhängige Zuweisung der Förderungsmittel ermöglicht den Verbänden die Bildung erheblicher Reserven aus Bundesmitteln." – Das ist ein