Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 17. Sitzung / Seite 178

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

Nebenaspekt. – "Doppel- und Mehrfachgleisigkeiten erschweren die Kontrolle dieser Förderung. Die Förderung der Sanierung und Erhaltung von Sportstätten" – das Thema des letzten Redners – "entbehrt jeder gesetzlichen Grundlage", sagt der Rechnungshof. Das sollte man vielleicht auch wissen. "Zahlreiche Förderungsentscheidungen waren nicht nachvollziehbar. Mit Förderungsangelegenheiten befaßte Beamte bekleideten maßgebliche Funktionen der Förderungsempfänger."

So läuft es selbstverständlich in diesem Bereich: Das heißt, die gleichen Leute, die die Förderung ausgeben, streifen sie ein. Jene, die ihnen entsprechend willig sind, bekommen das dann natürlich auch über die Dachverbände, über rot oder schwarz, wie es halt gerade genehm ist, zugeordnet.

Der österreichische Sport ist in rot und schwarz aufgeteilt, glauben Sie mir das! Gehen Sie ins "Haus des Sports" hinein, da ist die rote Abteilung 1, die rote Abteilung 2, die schwarze Abteilung 3, die rote Abteilung 4, die schwarze Abteilung 5, die rote Abteilung 6 und so weiter. (Abg. Grabner: Du hast keine Ahnung!) Ich will das hier nicht namentlich festmachen, die Beamten werden hier nicht von mir denunziert, aber diese Einteilung ist fix geschrieben und wird genauso praktiziert.

Kollege Grabner hat das Wort "Schulsport" ziemlich fehlerfrei in den Mund genommen, nicht ganz so sehr das Wort "Mountainbike". Aber beim Schulsport hat er die Forderung gestellt, daß er getrennt vom sogenannten allgemeinen Sport organisiert gehört. (Abg. Grabner: Das habe ich überhaupt nicht gesagt!) Freund Grabner, das ist der Grundfehler unserer gesamten Organisation im Lande. (Abg. Grabner: Ich war nicht herinnen! Das habe ich überhaupt nicht gesagt!) Glauben Sie mir, ich habe eine internationale Sichtweise zu dieser Problematik. Diese Aufsplitterung und Trennung des Schulsportes und des Vereinssportes ist der Krebsschaden. Es gehören die guten Trainer in den Schulunterricht. Der Zusammenschluß über die Neigungs- und Eignungsgruppen zwischen Schulturnen, zwischen Schulsport und dem Nichtschulsport, dem sogenannten Vereinssport – auch eine problematische Bezeichnung –, gehört geschaffen.

Aber um mich nicht zu sehr in Details zu verzetteln: Die Bundessporteinrichtungen seien noch als typisches Beispiel für die Konzeptlosigkeit im Sportorganisationsbereich in unserem Land erwähnt. Wer sich erinnert: Im Vorjahr waren die Bundessportheime im Budget nur halb budgetiert. Das heißt, die große Ausserwinkler-Idee der Ausgliederung und Privatisierung wurde mit dieser Halbbilanzierung angedeutet. Im Vorjahr sollte es also zur Jahresmitte zur Ausgliederung und Privatisierung kommen. Dann sind aber die Löcher gestopft worden in der zweiten Jahreshälfte. Heuer sind die Bundessportheime natürlich wieder in voller Länge im Budget enthalten, wie es seinerzeit der Fall war. Aber von der großspurig geäußerten Idee – ich habe noch die Zitate von Ausserwinkler mit, der hier von Privatisierung gesprochen hat – ist nichts geblieben. Kein Mensch spricht mehr von Privatisierung im Bereich der Bundessportheime. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Das ist nicht nur nachteilig, möchte ich gleich dazusagen – obwohl wir Freiheitlichen einmal einen Vorschlag auf Subjektförderung statt dieser Objektförderung gemacht haben –, daß das im Bundesbereich bleibt, aber es soll hier aufgezeigt werden, wie großspurig hier Vorhaben geäußert wurden und wie wenig davon übriggeblieben ist.

Der österreichische Sport hat noch einen langen Weg vor sich, um den Gesundheitsaspekt, um den es in erster Linie geht, realisieren zu können. Helfen Sie dabei! – Danke schön. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

23.17

Präsident Dr. Heinz Fischer: Das Wort erhält nun der Herr Staatssekretär.

23.17

Staatssekretär im Bundeskanzleramt Mag. Karl Schlögl: Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich mache es sehr kurz. Nur zwei Bemerkungen zu den Ausführungen der Abgeordneten Grollitsch und Böhacker.


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite